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Hulamädchen auf Abwegen

Hulamädchen auf Abwegen

Titel: Hulamädchen auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dahin ein wenig Ruhe
gönnen?«
    »Und wir dürfen uns auf dem
Boden ausbreiten?« fragte sie finster.
    »Aber nein, warum? Es ist doch
genügend Platz hier drauf«, versetzte ich sanft. »Sowohl zu meiner Linken wie
zu meiner Rechten.«
    Ein paar Sekunden später lag Ulani neben mir und bettete ihren Kopf an meine Schulter.
Virginia starrte das Idyll feindselig an, zuckte schließlich die Schultern und
legte sich auf die andere Seite.
    »Gute Nacht«, flötete ich ihr
ins Ohr. »Liegst du auch bequem? Oder kann ich noch etwas für dich tun?«
    »Danke, nein«, fauchte sie
wütend. »Es ist wirklich gemütlich. Außerdem — das sage ich ja immer schon — ,
ein halber Mann ist besser als gar keiner.«
    »Hängt von der Hälfte ab, die
du bekommst«, gab ich zurück. »Oder vielleicht liegt dir mehr an Konversation?«
     
    Um halb acht wachte ich auf.
Draußen war es dunkel, aber hier in der Kajüte hatte jemand Licht gemacht. Ulani schlief noch tief und fest neben mir. Virginia war
inzwischen aufgestanden; sie saß vor dem Frisierspiegel und fuhr sich
gelangweilt mit einem Kamm durchs Haar.
    Ich stand auf und rekelte mich
wie eine Katze, während ich laut und ausgiebig dazu gähnte. »Gut geschlafen?«
fragte ich sie.
    »Ungefähr eine Stunde«,
antwortete sie. »Dann hast du angefangen zu schnarchen.«
    »Ich schnarche nicht«, erklärte
ich entrüstet.
    »Und ich trage einen
Hüfthalter!«
    Ich sah sie neugierig an. »Ich
glaube, wir sind da«, meinte sie plötzlich.
    »Warum?«
    »Ich merk’s am Schlingern«, versetzte sie ungeduldig.
    »Ich merke aber nichts.«
    »Deshalb glaube ich ja auch,
daß wir schon da sind«, meinte sie. »Die Motoren sind abgestellt. Ich möchte
bloß wissen, wie deine Mutter es je gewagt hat, dich allein auf die Straße zu
lassen.«
    »Ganz einfach«, erwiderte ich,
»sie wußte, was ihr blühte, wenn ich zu Hause blieb. Bin ja gespannt, was jetzt
passiert!«
    Wir brauchten nicht lange
darauf zu warten. Kaum fünf Minuten später ging die Tür auf, und herein kamen
Rochelle und Reid. Ulani wachte auf und erhob sich
mit einer einzigen anmutigen Bewegung.
    » Ulani !«
krächzte Rochelle. »Hinaus!« Das »Hinaus!« unterstrich er mit einer
entsprechenden Kopfbewegung.
    Ulani folgte gehorsam und ging auf
den Gang hinaus. Reid grinste mich schadenfroh an. »Ich hoffe, Sie haben
angenehm geruht und gut gespeist, Boyd?«
    »Danke. Der Room Service ist großartig«, versicherte ich ihm. »Bis auf diesen schielenden Ober.
Er hat schmutzige Fingernägel!«
    »Das sollen Sie mir noch
büßen«, knurrte Rochelle. »Jedes Wort! Ich vergesse nichts!«
    »Bis es soweit ist«, warf ich
ein, »reicht es vielleicht für ein Lexikon! Wie wär’s mit dem Titel: Rochelles
Sprachführer für Gangster und Ganoven ? Ich bin überzeugt, es ginge weg wie
warme Semmeln.«
    »Sie kommen mit an Land«,
informierte mich Reid. »Vermutlich werde ich Sie zum Buddeln gut gebrauchen
können. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich um Ihr physisches Wohlergehen
gekümmert habe.«
    »Zu freundlich«, dankte ich.
»Und wenn ich zufällig auf Gold stoße, darf ich es dann behalten?«
    »Raus!« bellte Rochelle. »Ich
kann diese verdammte Stimme nicht mehr hören!«
    Ich ging auf die Tür zu,
gefolgt von Virginia, die sich mir anzuschließen gedachte.
    »Du nicht, Baby«, sagte
Rochelle. »Du bleibst schön hier.«
    »Kann ich nicht wenigstens mal
Luft schnappen gehen?« fragte sie hitzig.
    »Schnappen?« höhnte er. »Du
kriegst gleich was zu schnappen. Aber Luft bestimmt nicht!« Er legte ihr seine
freie Hand auf die Schulter und zog sie an sich. Mit seinen rauhen Fingern fuhr er ihr prüfend und abschätzend über den Busen.
    Virginia schauderte und sah
Reid an. »Emerson«, sagte sie mit mühsam beherrschter Stimme, »was auch
vorgekommen ist, letztlich bin ich immer noch deine Frau. Hast du weiterhin
vor, dir das seelenruhig mit anzusehen, was er hier mit mir treibt?«
    »Aber Rochelle ist mir
gegenüber loyal und du nicht, meine Liebe«, versetzte er kühl. »Das ist der
Unterschied. Ich finde, Loyalität gehört belohnt, und Verrat gehört bestraft.
Deswegen habe ich angeordnet, daß Pete dir auf dem Rückweg Gesellschaft
leistet. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine!«
    Rochelle versetzte mir einen
heftigen Stoß in die Rippen, der mich auf den Gang beförderte, wo schon Ulani auf mich wartete. Vor uns stand Eddie Mayes und hielt
uns die Mündung seiner Magnum entgegen.
    »Ihr beide kommt mit an

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