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Hulamädchen auf Abwegen

Hulamädchen auf Abwegen

Titel: Hulamädchen auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einsprach.
    »Dieser Berg«, versuchte er
sich zu erinnern, »war hinter uns. Vielmehr rechts hinter uns. Wir landeten an
einem steinigen Strand und gingen etwa fünfhundert Meter weit ins Innere der
Insel. Bäume gab es keine, nur Sträucher und Felsen. Ein Felsen war besonders
groß — so ungefähr sieben Meter hoch oder noch höher — und mit Höhlen drin.«
    Ulani hob zweifelnd die Schultern.
»Solche Orte es gibt viel«, meinte sie.
    Er schlug wütend seine Faust in
die andere Handfläche. »Du mußt diesen Ort finden!« knirschte er wild. »Die
ganze Insel ist nur hundertsechsundachtzig Quadratkilometer groß, und außerdem
bist du hier aufgewachsen.«
    »Tut mir leid«, sagte Ulani kalt. »Auf dieser Insel es geben mindestens neun oder
zehn solche Orte, wie Sie sagen. Wenn Sie wünschen, ich werde sie Ihnen alle
zeigen.«
    »Dann suchen wir morgen früh
immer noch«, knurrte Pete. »Moment — laß mich nachdenken!« Sein Gesicht
erhellte sich plötzlich. »Jetzt fällt es mir wieder ein. Ein Baum stand dort,
ein einziger Baum. Er war einmal vom Blitz getroffen worden und ganz
versteinert. Er sah aus wie — wie eine Schlange?« Er machte eine andeutende
Bewegung mit der Hand. »So im Zickzack!«
    » Ae !« Ulani nickte mit dem Kopf. »Jetzt ich wissen, wo das sein. Da es gibt eine Geschicht — wie sagt man, Legende? Ist eine böse Platz. Vor
langer Zeit eine Wahine haben getötet ihre Mann,
während er schlafen, weil er wollen andere Frau. Dann Gott des Krieges sein
wütend, weil man ihm genommen seinen Krieger. Und er verwandeln Frau in
Schlange. Aber eine andere Gott, Pele, Göttin von Vulkane, verwandeln Schlange
zu Stein, damit keine Schlangen kommen auf ihre Inseln.«
    »Schon gut«, brummte Rochelle
ungeduldig. »Dann können wir ja gehen!«
    »Wie weit ist das denn?« wollte
Reid wissen.
    »Vielleicht vier Kilometer«,
sagte Ulani , »sehr weit.«
    »Ah«, knurrte Reid mißmutig . »Gehen wir eben.«
    Ulani ging uns mit schnellen
Schritten voran. Wir ließen den Strand hinter uns und stolperten mühsam über
denkbar unebenen Boden. Nach etwa einem Kilometer fingen meine Füße an, mir weh
zu tun; nach dem nächsten schmerzten sie wie die Hölle, und nach dem dritten
konnte ich nur noch humpeln.
    Verdammt in alle Ewigkeit,
dachte ich. Ein guter Buchtitel. Und nicht nur das. Er paßte genau auf unsere Situation. Auf diesem unwegsamen Gelände schien es eine
Ewigkeit zu dauern, bis wir zu dem versteinerten Baum kamen. Doch schließlich,
nachdem wir über eine Stunde Weg hinter uns gebracht hatten, blieb Ulani plötzlich stehen und wies mit spitzem Finger auf
einen dunklen Schatten. »Das sein der Baum.«
    Rochelle stieß einen
undefinierbaren Laut aus und rannte wild auf den Baum zu. Es konnte ihm gar
nicht schnell genug gehen. Ich bohrte Larsen meinen Ellenbogen in die Rippen
und murmelte, als er sich unwillig umdrehte:
    »Lenken Sie Reid ab; reden Sie
irgendwas!«
    Einen Augenblick starrte er
mich verständnislos an, dann nickte er verstehend mit dem Kopf. »Reid«, begann
er, während er sich langsam zu Emerson umdrehte, der ein paar Schritte hinter
ihm stand, »sind Sie sich auch im klaren darüber, daß
das Gold ziemlich schwer ist und daß wir es nie schaffen, es bis zum Boot zu
schleppen? Dazu ist der Weg einfach zu weit!«
    Ich tastete mit meiner rechten
Hand nach Ulanis Sarong und
berührte sie sanft an der Schulter. Ohne sich umzudrehen, trat sie vorsichtig
einen Schritt zurück, so daß sie ganz nahe vor mir stand.
    »Falls sich die Gelegenheit
ergibt«, flüsterte ich ihr ins Ohr, »rennst du, wenn ich es dir sage, schnell
weg. Ganz egal, was sonst passiert. Lauf, was du kannst, und versuche, jemand
zu finden, der Telefon hat. Verlange Polizeileutnant Lee von Honolulu und
berichte ihm, was vorgefallen ist, und daß die Jacht in Bälde nach Honolulu
zurückkommt. Okay?«
    » Hiki no «, murmelte sie. »Ich alles tun, was du sagen, Danny.«
    »Ruhe!« schnarrte Reid. Er
meinte Larsen, der sich immer noch über das vermutliche Gewicht des Goldes aufhielt.
»Boyd! Zum Kuckuck! Was soll eigentlich diese Flüsterei ?«
    »Dieser versteinerte Baum
irritiert mich«, warf ich schnell ein. »Ich kann nicht erkennen, was die
Schlange ist und was Rochelle. Oder haben Sie schon einmal eine Schlange
gesehen, die lange Hosen trägt?«
    »Sie haben schon einen
ausgeprägten Sinn für Komik, Boyd«, knurrte er bissig. »Ich hoffe, Sie gehen
eines Tages an einem Lachanfall zugrunde.«
    Rochelle kam wieder zu

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