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Hummeldumm

Hummeldumm

Titel: Hummeldumm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Jaud
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Einziger, »wegen der Region!«
    »Hummeldumm!«, zischelte die Gruberin zu sich selbst, »der is einfach hummeldumm!«, dann beugte sie sich nach vorne und startete ihre Gegenoffensive.
    »Sag amal, Bahö, wo hast du eigentlich dei Deutsch g'lernt?«
    Bahee schob seine Sonnenbrille nach oben und blickte ein wenig irritiert nach hinten.
    »Ich hab ... selber gelernt die meiste. Wieso?«
    »Ja, ganz einfach, weil - i muss jetzt wirklich ma sagen, und i denk, i Sprech da für die Gruppe, dass ...«
    Da trat Bahee in die Eisen, dass es nur so staubte. Trotz Gurt musste ich mich mit beiden Händen auf der Plastikablage abstützen, Trixis getigertes Notizbuch flog an Bahee vorbei gegen die Scheibe, und von ganz hinten vernahm ich ein »Naaa!«. Nach endlosen Sekunden des Schweigens deutete Bahee auf einen Baum. Mit ruhiger Stimme erklärte er: »Entschuldigt, aber da musste ich jetzt mal schnell anhalten, ne, weil da habt ihr eine Riesenglück, dass ihr gleich an die zweite Tag so was Tolles hier mal sieht.«
    Wie in Zeitlupe blickten wir nach draußen auf einen goldgelben Strohballen mit Loch, der in einem der Bäume hing.
    »A Nest?«, fragte Speckhut.
    »Genau, Pepi! Da ist die echt superseltene Nest von die soziale Webervogel, da habt ihr jetzt mal eine kleine Pause, um Foddo zu machen!«
    Es stiegen tatsächlich alle aus und bewunderten das Nest. Ich blieb am Bus, mit Bahee, der schweigend zwei Dosen Cola aus einem kleinen Kühlfach nahm, sie öffnete und mir eine davon gab.
    »Der dumme Kuh, der soll mal ihr Deutsch hören!«, platzte es aus ihm heraus. »Ich kann gerne alles auf Englisch erklären hier, da versteht die null. Oder Afrikaans oder Otjiherero. Da versteht die minus null!«
    Mit unseren Coladosen stießen wir an.
    »Was heißt denn Rosinengesicht auf... in deiner Sprache?
    Ein leichtes Grinsen legte sich über Bahees Gesicht.
    »Ha, Rosinegesicht sagst du, ne, hehe! Weißt du, ich hab immer gedacht, die hat so eine Kopf wie dieses Dings, was du nimmst, wenn du mal nähst, wie heißt der auf Deutsch?«
    »Fingerhut?«
    »Genau, hehe ... die hat eine Fingerhutgesicht, haha!«
    »Und was heißt Fingerhut?«
    »Kasurrunguta!«
    »Kasurrunguta«, wiederholte ich grinsend. Dann ging auch ich zum Strohballen-Nest, mein frisch gelerntes Wort fröhlich vor mich hin murmelnd.
    Auf dem Weg zur Gariganus Farm sahen wir noch ein gutes Dutzend der superseltenen Webervogelnester. So schnell jagte Bahee den Bus über die Piste, dass sie an meinem Fenster vorbeischossen wie goldene Kanonenkugeln. Ich schaute auf die Uhr. Wenn Bahee weiter dermaßen aufs Gas trat, dann wären wir bestimmt rechtzeitig auf der Farm, und ich würde endlich die blöde Reservierungssache regeln können.
    Ich saß nun wieder in der letzten Reihe, vor dem Gepäck und zwischen Seppelpeter und Sina, die zum geschätzten zehnten Mal unsere neue Wohnung einrichtete und mich mit entsprechenden Fragen bombardierte. Zeitgleich las Speckhut über Bahees Headset aus seinem Reiseführer vor. Ich war ein wenig überfordert mit meinen zwei Audioquellen.
    »>Gelbbraune Grasflächen und ausgedehnte Gebiete, die nur dürftig mit Sträuchern besetzt sind, charakterisieren weite Teile Namibias. <«
    »Wir könnten den Esstisch natürlich auch direkt an die Fenster stellen.« »Absolut!«
    »Oder machen wir's genau umgekehrt: Couch zum Fenster und den Esstisch in den hinteren Teil? Matze?«
    Ratlos starrte ich Sina an, aus dem Lautsprecher quollen weitere Infos von Speckhut: »>Setzen aber die ersten Regenfälle ein, verwandeln sich über Nacht die kahlen Flächen in sattes Grün und bunte Blütenteppiche.< Sag amal, Bahö, kann i so an Blumenteppich legal ausführen? Ha, ha, ha!«
    Sina tippte mich an, und ich zuckte zusammen. »Hörst du mir überhaupt zu?«
    »Aber natürlich! Wenn sich das kahle Land in sattes Grün verwandelt, stellen wir den Esstisch zur Sparkasse!«
    Es war exakt halb sechs, als unser Bus von der Schotterpiste auf ein Gelände abbog, das ein bisschen so aussah wie eine 60er-Jahre US-Militärbase. Neben einem einstöckigen Farmhaus in klassischer Bauweise stand ein gutes Dutzend weißer, ufoförmiger Kunststoffbungalows. Die Deckenlautsprecher knackten. »So, jetzt sind wir nach nur drei Stunde Fahrt hier mal punktlich auf die Farm Gariganus angekommen. Ich hol die Zimmerschlüssel jetzt, dann latschen wir fix ruber zu die Futterung von die Geparde, ne.«
    Sina und ich hatten den Bus noch nicht ganz verlassen, als Seppelpeter sich mit

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