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Hummeldumm

Hummeldumm

Titel: Hummeldumm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Jaud
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einem granteligen »Lass mich raaaaus!« an uns vorbeidrückte und zur Rezeption stapfte. »Ich ... geh auch mal schnell aufs Klo!«, log ich und folgte ihm und unserem Guide.
    Die Rezeptionistin war eine detailgetreue Kopie der gütigen Mutter aus
Unsere kleine Farm
. Kleid und Frisur wirkten wie aus einer anderen Zeit, und so kam es mir seltsam vor, als sie mir mit mildem Lächeln ein modernes Tastentelefon reichte. Bahee verschwand gerade noch rechtzeitig mit einer Reihe altmodischer Schlüssel wieder nach draußen, da meldete sich die Auskunft, und ich ließ mir die Nummern von Immovest und der Sparkasse Euskirchen geben. Eine Minute später hatte ich eine recht aufgeregte Frau Metzger am Ohr.
    »Gut, dass Sie anrufen, Herr Klein, seit zwei Tagen versuche ich Sie zu erreichen. Wo waren Sie denn?«
    »Wo bleibst du denn?«, hörte ich Sinas Stimme. Sie stand draußen und hob die Zimmerschlüssel in die Luft. Ich zeigte ihr den erhobenen Daumen, eine Geste, die so recht keinen Sinn machte, doch eine andere fiel mir nicht ein.
    »Das ist ja das Problem, Frau Metzger«, sprach ich ins Telefon und drehte mich vom Fenster weg, »ich bin schon in Namibia und hab das mit der Gebühr im ganzen Stress vergessen vor der Abreise.«
    »Verstehe«, klang es recht nüchtern aus dem Telefon.
    »Aber ich kann natürlich von hier aus überweisen, heute noch, und wenn Sie sich nur einen Tag gedulden würden, dann passt ja alles. Sie wissen ja, dass wir die Wohnung wollen!«
    »Sie überweisen heute noch, sagen Sie?«
    »Sobald ich aufgelegt habe.«
    »Verstehen Sie mich nicht falsch, Herr Klein, aber ich kann Ihnen die Wohnung nur verbindlich zusagen, wenn Sie auch verbindlich reservieren. Ich will da keinen Druck machen oder so, aber ich hatte eben noch eine Besichtigung mit einem wirklich netten Pärchen, die wollten auch reservieren und hatten das Geld sogar in bar dabei.«
    »Ich überweise, sobald ich aufgelegt habe, okay?« »Ich hab dem Pärchen natürlich ganz klar gesagt, dass sie erst kaufen können, wenn der Herr Klein abspringt.«
    »Ich springe ja nicht ab, ich bin einfach nur in Afrika.« »Natürlich. Ich geb Ihnen noch einen Tag.« »Danke!«
    »Und einen entspannten Urlaub noch, Herr Klein.« »Ja!«
    Zerknirscht legte ich auf, die Farmersfrau schaute mich mitleidig an. »Möchten Sie vielleicht ein Glas Wasser oder einen Kaffee?«
    »Kaffee, danke!«, sagte ich und wählte die Nummer der Sparkasse. Es tutete dreimal, dann meldete sich Frau Lauer von gestern.
    »Klein hier! Den Herrn Pfingst würde ich gerne sprechen, bitte.«
    »Herr Klein, Sie waren plötzlich einfach so weg gestern.«
    »Ja. Aber jetzt bin ich ja wieder da. Den Herrn Pfingst, bitte.«
    »Aber der Herr Pfingst ist gar nicht mehr im Haus.«
    »Aber es ist doch gerade mal zehn vor sechs!«, protestierte ich.
    »Ich weiß, aber er hat morgen seinen großen Auftritt beim Sparkassenfest, und da wollte er noch proben.« »Macht er wieder Wolfgang Petry?«
    »Da wissen Sie mehr als ich, ich hab doch heute erst meinen zweiten Tag.«
    »Stimmt, Ihr zweiter Tag! Aber mein dreißigstes Jahr als Kunde. Und deswegen müssen Sie und ich, wir beide müssen jetzt sofort fünftausend Euro von meinem Girokonto überweisen. 3 502 110 378 ist meine Kontonummer.«
    Ich blickte nach draußen auf den Parkplatz, wo Farmarbeiter in grünen Overalls gerade unser Gepäck zu den Unterkunfts-Ufos trugen, von Sina war nichts mehr zu sehen.
    »Das tut mir leid, aber das müssten Sie entweder mit Herrn Pfingst persönlich machen oder online.«
    »Hallo?«
    »Hallo!«
    »Ich wollte Sie nicht grüßen, ich wollte Ihre Hilfe. Warum muss ich das mit Herrn Pfingst machen?«
    »Aus Sicherheitsgründen. Ich kenne Sie ja gar nicht. Da könnte ja jeder anrufen und sich von Ihrem Konto was überweisen.«
    »Ich kenne Sie doch auch nicht. Sie könnten ja auch die Putzfrau sein oder ... was weiß ich!«
    »Ich bin aber die Frau Lauer!«
    »Das hab ich auch verstanden, und deswegen möchte ich ja auch nicht mit Ihnen sprechen, sondern mit Herrn Pfingst!«
    »Und wenn Sie einfach eine Online-Überweisung machen?«
    So langsam begann ich sauer zu werden. »Das Problem ist, dass ich genau das nicht kann.«
    »Das ist aber ganz leicht, das macht sogar mein Vater, und der ist neunundsechzig. Wenn Sie möchten, dann schicke ich Ihnen gleich morgen eine CD zu mit der Software.«
    Das war der Punkt, an dem mein Tonfall von >verschnupft< zu >angepisst< wechselte. Vorsichtig stellte die gütige

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