Hund und Katze gehen auf Reisen
vier Beinpaare. Zecken sind somit zoologisch gesehen keine Insekten, es sind Spinnentiere. Genaugenommen gehören sie zu der Unterklasse der Milben. Milben bewegen sich in der Regel nicht besonders gern, sie lassen sich von Wirtstieren von Ort zu Ort tragen, während sie sich von ihren Körpersäften ernähren. Das macht sie zu Parasiten. Auch Zecken sind Parasiten, sie lassen sich von Wirbeltieren transportieren und ernähren sich von deren Blut. Um an dieses Blut zu gelangen, bedient sich die Zecke eines hochentwickelten Stechapparates. Mit messerscharfen, scherenartigen Mundwerkzeugen schneidet sie die Haut des Wirtes auf, um anschließend einen Saugstachel in die Wunde einzubohren. Der von den Zecken abgegebene Speichel enthält Enzyme, die das Gewebe auflösen. Dadurch entsteht rund um den Saugstachel eine kleine Kaverne, in der sich Blut sammelt. Dieses Blut saugt die Zecke von Zeit zu Zeit ab. Der Stechapparat der Zecke selbst ist mit zahlreichen kleinen symmetrisch angeordneten Widerhaken ausgestattet. Mit ihnen setzt sich die Zecke in der Haut ihres Wirtes fest – und zwar so fest, dass man eine Zecke nur schwer herausziehen kann, ohne sie zu zerreißen.
Größe und Färbung des Gemeinen Holzbocks variiert in Abhängigkeit von dem Entwicklungsstadium und Ernährungszustand. Männchen erreichen eine Länge bis zu drei Millimeter, sie sind damit deutlich kleiner als die Weibchen, die nüchtern eine Länge von fünf Millimeter erreichen, es nach einer Blutmahlzeit aber auch auf zehn bis 14 Millimeter Länge bringen.
Foto: pixelio/Echino
AUF DER JAGD
Zecken klettern, entgegen einer weit verbreiteten Annahme, nicht auf Bäume, sie lauern auf Gräsern oder niedrigen Büschen auf ihre Opfer. Erwachsene Zecken können bis zu anderthalb Meter hoch klettern. Meistens sind sie aber in knie- bis hüfthohen Gräsern und Büschen zu finden. Viele Zeckenarten können weder sehen noch hören, verfügen aber über einen ausgezeichneten Tastsinn. Ihre Opfer erkennen sie am Geruch, z. B. an dem Duft von Buttersäure und Ammoniak im Schweiß, an der Körperwärme und dem Kohlendioxid, das beim Ausatmen entsteht. Hat die Zecke ihre Jagdposition eingenommen, streckt sie gerne ihre Vorderbeine in die Höhe, denn Duftstoffe nimmt die Zecke mit den sogenannten Hallerschen Organenwahr, die sich an den Enden der Vorderbeine befinden.
Hat sich die Braune Hundezecke erst einmal in einer warmen Wohnung, einer Hundezucht oder in einem Tierheim eingenistet und ihre Eier abgelegt, ist sie nur mit erheblichem Aufwand vollständig zu entfernen. Bei starker Verseuchung durch die Braune Hundezecke werden auch Menschen häufiger von der Zecke befallen.
Foto: fotolia/Carolina K Smith MD
Zecken lassen sich nicht auf ihre Opfer fallen. Streift ein potenzieller Wirt die Zecke, greift sie blitzschnell zu. Eine Berührung von wenigen Sekundenbruchteilen reicht bereits aus, damit sich eine Zecke am Fell ihres Opfers festkrallen kann. Ist die Zecke erst einmal im Fell, macht sie sich in aller Ruhe auf die Suche nach einer geeigneten, warmen und geschützten Körperstelle, die ihr für das Saugen geeignet erscheint. Erwachsene Zecken befinden sich bei Hunden vor allem an den Schenkel- und Ellbogenfalten sowie am Unterbauch. Die kleineren Larvenstadien der Zecke bevorzugen Bereiche, an denen die Haut dünner ist. Sie findet man an den Ohrrändern und Ohrmuscheln, den Augenlider, der Schnauze und nicht selten auch zwischen den Zehen.
DIE DREI WICHTIGSTEN ZECKENARTEN
Zecken saugen leider nicht nur Blut, sie übertragen dabei auch gefährliche Krankheitserreger. Das macht sie in der Tiermedizin so bedeutend. Zecken agieren bei der Übertragung von Infektionskrankheiten als Vektoren, d. h. sie transportieren einen Erreger von einem Wirt auf einen anderen Organismus, ohne selbst dabei zu erkranken.
Über 800 verschiedene Zeckenarten gibt es weltweit. Nicht alle davon sind für Hunde gefährlich. Letztlich gibt es drei beim Hund wichtige Zeckenarten, auf die man achten sollte: den Gemeinen Holzbock ( Ixodes ricinus ), die Braune Hundezecke ( Rhipicephalus sanguineus ) und die Auwaldzecke ( Dermacentor reticulatus ).
Katzen und Zecken
Die gute Nachricht ist: Katzen sind für Erkrankungen, die durch Zecken übertragen werden, weniger anfällig als Hunde. Doch auch wenn durch Zecken nur in seltenen Fällen Krankheiten auf die Katze übertragen werden, gänzlich auszuschließen ist es nicht und so sollte
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