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Hundeelend

Hundeelend

Titel: Hundeelend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Bateman
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Scherz zu sein. Billy Randall hatte in irgendeiner Weise ihren Unmut erregt, und sie waren auf Rache aus gewesen.
Oder sie hatten diesen Plan ausgeheckt, um ihn zu erpressen; vielleicht hatten sie darauf gebaut, dass Billy Randalls Erfolg unablösbar an sein öffentliches Image geknüpft war, und er bereitwillig zahlen würde, um es zu schützen. Vielleicht hatte die Popularität des schwanzköpfigen Plakats auch rasanter zugenommen als vorhergesehen, und die beiden hatten das Ganze nicht mehr stoppen können. Eine weitere Möglichkeit bestand darin, dass Billy Randall eine bewusst ausgelegte falsche Spur war. Laut Billy und Alison hatten Jimbo und Ronny Dope geraucht, also hatten sie mit Dealern zu tun gehabt. Oder sie waren selbst Dealer gewesen. In diesem Teil der Stadt beherrschten paramilitärische Gangs das Drogengeschäft. Und das übermalte Wandbild an ihrem Haus zeugte von Sympathien für paramilitärische Gruppierungen oder möglicherweise sogar von einer Verbindung. Vielleicht waren die Morde Teil eines blutigen Bandenkriegs. Dann ging es um unbezahlte Schulden. Um einen Drogendeal, der schiefgelaufen war. Oder – etwas profaner – vielleicht hatte ihre Tätigkeit als Maler und Lackierer sie mit ihrem zukünftigen Killer in Verbindung gebracht? Hatten sie irgendetwas entdeckt, was sie um keinen Preis hätten sehen dürfen? War ein Streit über eine Rechnung eskaliert oder eine Diskussion über eine falsche Schattierung der Wandfarbe oder einen zweiten Anstrich?
    »Bist du jetzt fertig?«, sagte Alison.
    »Was?« Ich blinzelte. »Hab ich das alles laut ausgesprochen?«
    »O Mann. Allerdings.«

    Ich spähte hinüber zu Jeff. Er schien die Augen nur mit Mühe offen halten zu können.
    »Tut mir leid«, sagte ich, »ich war …«
    »Nein, du hast in jedem einzelnen Punkt recht«, erwiderte Alison. »Trotzdem wissen wir im Grunde nichts. Alles basiert auf Vermutungen und …«
    »Hypothesen.«
    »Und denen müssen wir nachgehen. Anstatt faul auf unserem Hintern zu hocken.«
    »Aber genau darin besteht meine Arbeit.«
    »Ja, ich weiß. Du bist eine Art Kreuzung aus Stephen Hawking und Der Chef.«
    »Danke.«
    »War als Kompliment gemeint.«
    Wir blickten zu Jeff. Er schnarchte leise.
    Alison ergriff meine Hand. »Wir müssen uns wieder zusammenraufen, schon wegen dem kleinen Rory.«
    Ich lachte und versuchte, ihr meine Hand zu entziehen. Sie hielt sie eisern umklammert. Alison hat einen ziemlich festen Griff, selbst wenn man in Rechnung stellt, dass ich arthritische Gelenke habe und unter Muskelschwund leide.
    »Okay«, sagte sie und ließ los. »Dafür ist später noch genug Zeit. Konzentrieren wir uns lieber auf den Fall. Wir brauchen einen Plan. Wir müssen mehr über Ronny und Jimbo herausfinden. Wir sollten zu ihrer Beerdigung gehen. Es ist eine bekannte Tatsache, dass Mörder üblicherweise bei der Beerdigung ihrer Opfer auftauchen; ist wohl so eine Art Zwang, nicht?«
    »In schlechten Filmen, ja.«

    »Läuft das jetzt immer so: Du schießt jede meiner Ideen ab, erwartest aber von uns, dass wir deine begeistert aufnehmen?«
    »Nein, nicht unbedingt. Allerdings sehe ich nicht ein, warum ich jede schlechte Idee von dir unterstützen soll, nur um dir den Eindruck zu vermitteln, dass ich unvoreingenommen und selbstlos bin. Außerdem wird Marple bei der Beerdigung sein, und wenn er uns entdeckt, wird ihn das in seinem Verdacht bestätigen, dass wir irgendwie in die Angelegenheit verwickelt sind.«
    »Das kann uns doch egal sein, oder? Wir versuchen jetzt, den Fall selbst zu lösen.« Alison lächelte listig. »Wenn dir meine erste Idee schon nicht gefallen hat, wirst du diese hassen .«
    Ich seufzte. »Was?«
    »Wir müssen einen Blick auf den Tatort werfen. Das Haus der beiden.«
    »Nein.«
    »Nein?«
    »Nein.«
    »Einfach nur ein Nein, nicht mal ein Warum?«
    »Nein, Alison, denn letztes Mal hat uns das in Teufels Küche gebracht.«
    »Und es hat uns geholfen, den Fall zu lösen.«
    »Damals sind wir mit knapper Not davongekommen, weil es das Nachbarhaus war, es dort ziemlich merkwürdig roch und es daher einigermaßen gerechtfertigt war, nach dem Rechten zu sehen. Aber diesmal wäre es Einbruch und Manipulation eines Tatorts. Außerdem liegt
das Haus in einem zwielichtigen Teil der Stadt. Also sprechen jede Menge Gründe dagegen.«
    »Dagegen wirkt ein Besuch der Beerdigung schon verlockender, was?«
    »Nein.«
    »Hör zu, ich war schon einmal in dem Haus. Sie haben von dort aus gearbeitet, also

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