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Hundeelend

Hundeelend

Titel: Hundeelend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Bateman
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überhaupt nicht mochte, war er das Letzte, das Jimbo mir geschenkt hat, das Letzte, was er berührt hat, also hab ich ihn immerzu gedrückt und geküsst und mit ins Bett genommen …«
    »Als Trost«, sagte ich.

    »Genau. Und dann hatte ich dauernd Laufereien zum Polizeirevier. Die wollten Aussagen von mir und Fotos von Jimbo. Ich musste sogar so ’ne Pressekonferenz mitmachen, wo ich die Bevölkerung um Informationen bitte, lauter so Kram. Und als ich gestern zurückgekommen bin, waren irgendwelche Leute in mein Haus eingebrochen und hatten alles verwüstet, und einer von denen – obwohl ich natürlich nicht sagen kann, ob es mehr als einer waren – einer von denen hat … also, er hat auf mein Bett geschissen …«
    Ich hob die Hände, um scherzhaft meine Unschuld zu beteuern, doch sie war zu sehr mit dem Zerpflücken des Küchentuchs beschäftigt, um diese feine Ironie mitzukriegen.
    »Und als ich Sie dann da oben gesehen hab, hab ich deswegen auch zuerst gedacht … Aber das ist noch nicht das Schlimmste gewesen. Weil sie nichts Wertvolles gefunden haben, haben sie aus reiner Bösartigkeit meinen Hund mitgenommen, sie haben mir meinen Jack geklaut.«
    »Sie haben ihren Jack geklaut«, sagte Alison.
    »Sie haben ihren Jack geklaut«, wiederholte ich.
     
    Wir verließen das Haus, zufrieden mit den Ergebnissen unseres nächtlichen Ausflugs.
    Als wir in den Käfer stiegen, fragte Alison: »Und?«
    »Was und?«
    »Willst du dich nicht bei mir bedanken?«
    »Für was?«
    »Dafür, dass ich dir deinen Arsch gerettet habe. Im wahrsten Sinne des Wortes.«

    »Nichts weniger hatte ich von dir erwartet.«
    Alison ließ den Wagen an und seufzte. »Ein tolles Kompliment, das keines ist. Die gute Frau kam kreischend und heulend wie ein Dämon die Treppe runtergeschossen, während du da oben weiß Gott was getrieben hast. Ich musste sie erst mal wieder auf den Teppich holen.«
    »Okay. Vielen Dank dafür. Wie hast du’s denn geschafft? Hast du ihr eine gescheuert?«
    »Ja, genau, das hätte ganz sicher geholfen. Falls es dir nicht aufgefallen ist, wir haben etwas gemeinsam.«
    »Du und sie?«
    »Nein, ich und der Mann im Mond. Natürlich ich und sie.«
    »Und was habt ihr gemeinsam?«
    »Willst du raten?«
    »Ihr redet beide zu viel?«
    »Nein.«
    »Ihr seid nervig? Unordentlich? Sarkastisch? Selbstbezogen? Theatralisch?« Und dann hatte ich es. »Schwanger?«
    »Bingo. Ja, schwanger , du Klotzkopf. Was anderes ist mir nicht eingefallen. Ich hab sie in ein Gespräch über unsere Babys verwickelt. Wir haben unsere Ultraschallaufnahmen verglichen.«
    »Du …«
    »Hmm.«
    »Aber Jeff …«
    »Ich hatte zwei.«
    »Du …«
    »Du bist so leicht hinters Licht zu führen, Meisterdetektiv.«

18
    Dass Alison eine falsche Schlange war, hatte ich schon immer gewusst; es war einfach ein Teil ihrer weiblichen Natur. Dass sie jedoch so tief sinken und das Bild meines zukünftigen Sohnes für ihr mieses Spiel missbrauchen würde, hätte ich nie für möglich gehalten. Nicht nur hatte sie mich hintergangen und gezwungen, bei Dunkelheit in ein einfaches Arbeiterviertel zu fahren; zudem hatte sie mich auch noch veranlasst, meinen verlässlichen Hilfstrottel Jeff zu feuern. Natürlich war es von Jeff völlig hirnrissig gewesen, die Ultraschallaufnahme zu zerreißen, aber der Umstand, dass eine weitere Kopie existierte, ließ diese Tat in einem etwas weniger schrecklichen Licht erscheinen und stellte gleichzeitig die Aufrichtigkeit von Alisons entsetzter Reaktion infrage. Diese Frau besaß offensichtlich keinerlei Skrupel. Sie war durchtrieben und zutiefst böse.
    Den ganzen Heimweg über brodelte es in mir. Sie parkte vor meinem Haus und schaltete den Motor aus. Ich suchte den Türgriff.
    »Was passiert ist, ist passiert«, schnappte sie. »Jetzt hab dich nicht so. Es war wichtig für den Fall.«
    »Wegen dir hab ich Jeff gefeuert!«
    »Dann ruf ihn meinetwegen morgen früh an und erklär
ihm, dass es ein Missverständnis war. Trotzdem war es bescheuert von ihm, das Bild zu zerreißen. Du solltest mir dankbar für meine Initiative sein.«
    »Danke für deine Initiative.«
    »Du bist so was von stur.«
    Ich musterte die Autos in der Umgebung. Es waren keine personalisierten Nummernschilder in Sicht, leider – denn ich verspürte ein dringendes Bedürfnis. Meinen Nagel zum Zerkratzen von Autos mit personalisierten Nummernschildern hatte ich in der Tasche. In letzter Zeit war ich dazu übergegangen, ihn ständig bei mir zu tragen

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