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Hundeelend

Hundeelend

Titel: Hundeelend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Bateman
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reichte es ihm zusammen mit der Tüte. Er nahm beides in Empfang und nickte. Ich erwiderte sein Nicken. Er drehte sich zur Tür, verließ den Laden, marschierte am Schaufenster vorbei und verschwand. Ich sah zu Jeff, der zu mir aufblickte. Erneut öffnete sich die Ladentür. Eigentlich hatte ich eine reumütige Alison erwartet, aber es war noch einmal Inspektor Robinson.
    »Ich hab’s mir überlegt«, sagte er. »Ich will doch eine Quittung.«
     
    Alison versuchte, sich wieder bei mir einzuschmeicheln, indem sie mir einen Dolce Cinnamon-Frappuccino mitbrachte. Aber so leicht käuflich bin ich nicht, auch wenn ich das Getränk natürlich in Empfang nahm. Ich erklärte ihr, ich müsse arbeiten, über den Fall nachdenken und mich konzentrieren. Sie wirkte ein wenig verletzt und wies dann in Richtung Jeff.
    »Und was ist mit dem da?«

    »Er hält Wache, während ich mich konzentriere.«
    »Das kann ich auch.«
    »Du lenkst mich nur ab.«
    »Und er nicht?«
    »Er ist zu sehr mit Katzbuckeln beschäftigt.«
    »Du willst, dass ich katzbuckele? Du kannst mich mal.«
    »Nein, ich will nur, dass du mich in Ruhe lässt, damit ich mit dem Fall weiterkomme.«
    »Okay. Gut. Dann verzieh ich mich und widme mich dem Gedeihen deines Babys.«
    »Gut.«
    »Falls es deins ist.« Sie lächelte. Einer dieser grausamen Seitehiebe, die ihre Mundwinkel nach oben trieben. »Wir sehn uns.«
    Sie verschwand.
    Jeff sagte: »Ich hab dir doch gesagt, sie ist eine Schlampe.«
    »Danke, gleichfalls«, erwiderte ich.
     
    So furchtbar ärgerlich war ich gar nicht auf sie, und sie wusste das auch. Jeff hatte keine Ahnung, wie gut es momentan zwischen uns lief. Und ihr Spruch über das Baby – das war ein Scherz. Natürlich war es das. Andernfalls hätte sie diesen Trumpf nicht einfach so verschenkt, sondern in Reserve gehalten für einen Moment, in dem sie wirklich echten Schaden damit anrichten konnte.
    Ich übertrug Jeff eine Reihe sinnloser Aufgaben, um ihn während der Wartezeiten zwischen den Kundenbesuchen zu beschäftigen. Dann machte ich es mir mit meinem Starbucks hinter der Theke bequem, um noch ein wenig über den Fall des schwanzköpfigen Mannes nachzudenken.
Ich hatte meiner Aufmerksamkeit wegen des Jack Russells und Gregs Drohung in letzter Zeit gewisse Abschweifungen gestattet, doch Inspektor Robinsons Erwähnung der Beerdigung hatte sie wieder zurückgelenkt auf Jimbo und RonnyCrabs und die möglichen Hintergründe des Doppelmords.
    Mithilfe eines Bankers, dessen chinesische Freundin ich im Fall des verschwundenen Fußballpokals aufgespürt hatte, erhielt ich relativ schnell Zugang zu Jimbos und Ronnys Geschäfts- und Privatkonten. Zwar waren die beiden bei einer anderen Bank, doch heutzutage ist ohnehin alles miteinander vernetzt, und er war mir wirklich dankbar für meine Hilfe damals. Einige Muster in den Zahlenkolonnen ihrer Auszüge lenkten mich eine Zeit lang von meinem eigentlichen Interesse ab, doch dann stellte ich ziemlich rasch fest, dass hier nichts Außergewöhnliches vorlag. Allerdings drehte es sich im Grunde auch mehr um das, was dort nicht auftauchte. Die meisten Geschäftsleute wollen auf irgendeine Art die Steuer austricksen und nehmen lieber Bargeld, als die Zahlungen über die Bücher laufen zu lassen. Doch falls J & R tatsächlich im Auftrag des Polizeichefs dessen Haus verschönert hatten, war diese Zahlung mit hoher Wahrscheinlichkeit per Scheck oder Kreditkarte erfolgt. Jemand in seiner Position musste sich in solchen Dingen um Legalität bemühen. Klar, er hatte in einem Anfall überschäumenden Temperaments den mysteriösen Michael Gordon attackiert, aber das war bestimmt ein Ausnahmefall. Ansonsten achtete er sicher peinlich darauf, dass bei ihm alles im gesetzlichen Rahmen blieb. Trotzdem –
keinerlei Hinweis auf eine Zahlung seinerseits. Nirgendwo war etwas vermerkt.
    Ich blickte auf meine Uhr.
    Mir blieb immer noch etwas Zeit, bevor ich – oder wir, je nachdem, ob ich geruhte, Alison mitzunehmen – zu Jimbos Begräbnis aufbrechen musste. Das wollte ich nutzen, um mehr darüber herausfinden, was sich zwischen den Malern und dem Polizeichef abgespielt hatte. Und trotz der Wunder des Internets gab es immer noch ein paar Dinge, die von Angesicht zu Angesicht erledigt werden mussten – und zwar von einem Mann, der sich nicht scheute, einem potenziellen Killer ins Auge zu blicken und ihm heikle Fragen zu stellen.
    Ich blickte von meinem Computer auf.
    »Jeff«, sagte ich. »Ich habe eine Mission

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