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Hundeelend

Hundeelend

Titel: Hundeelend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Bateman
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trotzdem hatte er bisher nichts zutage gefördert, das wir nicht ohnehin vermutet hatten. Und da sein Handy bereits in Gebrauch war, konnte ich nur hoffen, dass er irgendwann selbst seinen mangelnden Einsatz bemerkte.
    »Schön, eine solche Erinnerung an ihn zu besitzen.«
    »Ja. Ein Foto ist nicht schlecht. Wir haben aber auch …«
    An diesem Punkt jedoch erbarmte sich das Schicksal und griff ein. Eine Tür ging auf und schloss sich wieder, dann sagte Mrs. McCabe: »Liebling, so früh hab ich dich gar nicht zurückerwartet …«
    Der Polizeichef, heimgekehrt von seiner Aufgabe als oberster Beschützer Ulsters.
    »Hab früher Schluss gemacht. Und wer zum Teufel sind Sie?«

    Er klang keineswegs bedrohlich, eigentlich sogar recht freundlich. Dennoch war Jeff offensichtlich völlig perplex, denn aus seiner Stimme wich jegliches Selbstvertrauen.
    »Ich bin … Cain … James Cain, von der Malerzunft. Ich meine, früher war es die Zunft … jetzt ist es die Maler- und Lackiererinnung. Wir, äh, kontrollieren die Kundenzufriedenheit. Sie haben kürzlich Arbeiten durchführen lassen …«
    »Ich bin sicher, Sie können sich in irgendeiner Form ausweisen?«
    »Ich, äh, dummerweise nicht. Normalerweise natürlich schon, aber ich hab alles im Auto …«
    »Ich hab kein Auto gesehen.«
    »Steht unten am Hügel. Ich bin hochgelaufen. Weil ich mir nicht sicher war, welches Haus … Im Grunde hab ich auch schon alles, was ich brauche …«
    »Jetzt mal ganz langsam. Claire, wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst niemanden ins Haus lassen, ohne ihn vorher genau zu überprüfen?«
    »Ich weiß, tut mir leid. Er war so aufgelöst.«
    »Aufgelöst?«
    »Unsere Maler …«
    »Diese diebischen …«
    »Wir wissen ja gar nicht, ob Sie’s waren, Wilson …«
    »Die beiden haben was gestohlen?«, schaltete sich Jeff ein. »Mrs. McCabe, das haben Sie ja gar nicht erwähnt …«
    »Ich will niemanden in Schwierigkeiten bringen – oder schlecht über Tote reden. Außerdem können wir wirklich nicht mit Bestimmtheit sagen …«

    »Wer soll’s sonst gewesen sein? Unser Haus ist so sicher wie Fort Knox – außer, du lässt das Zufahrtstor sperrangelweit aufstehen und öffnest jedem Idioten, der klingelt, die Haustür. Wo befindet sich Ihr Hauptbüro?«
    »Botanic Avenue.«
    Himmel.
    »Telefonnummer.«
    Jeff gab ihm meine Mobilnummer.
    »Das ist eine Handynummer.«
    »Wir sind eine kleine Organisation, die nur mit Teilzeitkräften arbeitet. Das ist die Nummer vom Boss.«
    »Dann lassen Sie uns doch mal sehen.«
    »Wilson, das ist doch nicht nötig. Der junge Mann tut nur seine Arbeit.«
    »Claire, es ist sehr wohl nötig.«
    Ich wusste nicht, ob er tatsächlich wählte. Aber plötzlich war die Verbindung beendet, und ich konnte nur raten oder hoffen, dass Jeff in seiner Tasche die Austaste gedrückt hatte. Keine zwei Sekunden später klingelte mein Handy. Ich starrte auf das Unbekannter Anrufer , wobei ich natürlich sehr genau wusste, um wen es sich handelte.
    Es war höchste Zeit, dass ich mich einschaltete.
    Leider wurde ich genau in diesem Moment von einer Kuh abgelenkt, die auf einer Wiese auf der anderen Straßenseite stand. Zwar gab es einen Zaun, der sie von einem Angriff abhielt. Doch unsere Blicke begegneten sich. Und sie wusste, dass ich wusste, dass sie wusste, dass ich unter Laktoseintoleranz litt.
    Das Handy klingelte immer noch.

    Es wäre ein taktischer Fehler gewesen, sich auf ein Gespräch mit jemandem einzulassen, der sich womöglich als meine Nemesis entpuppte. Darauf war ich nicht ausreichend vorbereitet. Ich saß in einem Auto, in unmittelbarer Nachbarschaft einer Kuhweide, weit, weit außerhalb meiner Komfortzone.
    Das Handy klingelte unaufhörlich.
    Bis es aufhörte.
    Ich starrte auf das Display, bis es verlosch.
    Dreißig Sekunden.
    Sechzig Sekunden.
    Ich schreckte auf, als es unvermittelt wieder zum Leben erwachte.
    Er hatte eine Nachricht hinterlassen.
    Nein – eine SMS.
    Aber sie war gar nicht von Polizeichef Wilson McCabe, nicht einmal von unserem unglücklichen Jeff.
    Sie stammte von Alison.
    Sie lautete schlicht und einfach:
    HILFE.

35
    Ich bin nicht der Typ, der zu voreiligen Schlüssen neigt. Ich trample nicht einfach drauflos wie ein Elefant im Porzellanladen. Und so bestand für mich auch kein Grund zu der Annahme, dass Alison wirklich ernsthaft in Gefahr schwebte; einmal abgesehen von dem Mordfall, in dem wir bis zum Hals steckten, und der Fingerpistole, die Greg im Vorbeifahren

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