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Hundejäger töten leise

Hundejäger töten leise

Titel: Hundejäger töten leise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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wenn’s darauf ankommt?“
    „Kann ich klar beantworten:
Sobald die andern fliehen, renne ich pfeilschnell vornweg.“
    Locke lachte. „In diesem Fall
müßtest du fahren, nicht rennen. Wir brauchen nämlich einen Fahrer, der den
Führerschein der Klasse drei hat, also einen Kleintransporter über bundesdeutsche
Straßen bewegen darf. Tom und ich dürfen das nicht — aus Altersgründen,
beziehungsweise Jugendgründen. Denn bekanntlich sind wir noch nicht 18.“
    „Und was soll ich für euch
transportieren?“
    „Tiere.“
    Mikes Haltung spannte sich.
„Giraffen, nehme ich an?“
    „Giraffen, Eisbären und
Nashörner werden es vermutlich nicht sein. Aber Hunde, vielleicht auch Katzen.“
    „Nun mal die Karten auf den
Tisch! Was habt ihr vor?“
    Locke pflückte Mausi aus ihrem
Haar und ließ sie an einer Strippe klettern.
    „Tom und ich werden in einer
der nächsten Nächte verbotenerweise bei Georg Tschilke und Company einbrechen.
Das heißt, nicht in sein Haus. Was er dort an Ungeziefer beherbergt,
interessiert uns einen Schimmelkäse. Aber seine Ställe werden wir untersuchen —
und jene Tiere befreien, die offensichtlich nicht für seinen Nutztierhandel
bestimmt sind. Sondern für Mäuchlers Tierversuchsanstalt. Schweine, Kühe und
Schafe rühren wir nicht an. Aber Hunde und Katzen. Die bringen wir zum
Tierheim. Dann verständigen wir sämtliche Leute, denen in letzter Zeit Hund
oder Katze gestohlen wurde. Papi hat ja die Liste. Sollst mal sehen, wieviele
gestohlene Vierbeiner von Herrchen und Frauchen identifiziert (wiedererkennen) werden.“
    Mike sah Tom an. „Mir bleibt
die Spucke weg. Habt ihr das tatsächlich vor?“
    Tom nickte.
    „Und ihr glaubt, Tschilke läßt
euch einfach so rein?“
    „Locke hat eine Idee.“
    „Nämlich, Schwesterchen?“
fragte Mike.
    „Die Tschilkes werden nicht da
sein. Sie werden telefonisch weggelockt.“
    „Ach? Einfach so?“
    „Halt uns doch nicht für blöd!“
schnappte sie. „Natürlich nicht einfach so. Wir haben einen Köder, mit dem wir
sie locken können — ob sie wollen oder nicht. Das heißt, Claus Bader hat ihn.
Den müssen wir auf unsere Seite ziehen. Das steht noch aus. Aber ich bin
überzeugt, daß er mitmacht — wenn er erstmal hört, worum es geht.“
    „Was für einen Köder hat
Bader?“
    „Fotos. Von Danny. Als der auf
ziemlich umständliche Weise an Werner Urban Rauschgift verkaufte.“ Sie
erzählte.
    Mike pfiff durch die Zähne.
    „Wir dachten“, erläuterte
Locke, „Bader würde den Film gleich bei der Polizei abliefern. Aber das ist
offensichtlich nicht geschehen. Also entwickelt er die Fotos erst oder läßt sie
entwickeln. Schön! Wir werden ihn beknien, daß er uns hilft. Und das stellen
wir uns so vor: Bader ruft abends bei Tschilke an, erklärt ihm die Sache mit
den Fotos und verlangt ein Treffen mit beiden — Vater und Sohn — noch am selben
Abend. Er bestellt sie nach — sagen wir: Großenrode ins Gasthaus Blaue
Traube. Das ist ein ziemlich weiter Weg. Dort sollen sie warten, bis er
kommt, um dann über die Fotos zu verhandeln. Denn Bader deutet an, daß er sie
verkaufen will. Er ruft dann noch in der Blauen Traube an und läßt den
Halunken ausrichten, er käme eine Stunde später. Die Tschilkes sitzen also dort
und warten, und wir haben genügend Zeit für unsere Nacht-und-Nebel-Aktion.“
    „Sehr durchtrieben, Locke!
Wirklich! Ich muß mich wundern, was unter deiner Lockenpracht so vor sich geht“
    „Werd’ nicht unsachlich und
vermeide es, mich zu beleidigen, weil ich sonst Mausi auf dich hetze. Bemüh
dich lieber um konstruktive (aufbauende) Kritik.“
    Mike nickte. „Seid ihr sicher,
daß Bader mitmacht? Ich kenne ihn nur vom Sehen.“
    „Ich werde ihn umgarnen“, sagte
Locke.
    „Wenn er sich weigert“, sagte
Tom, „hat er eine schlechte Zeit vor sich. Ich halte ihn für vernünftig. Er
wird mitmachen.“
    „Gut“, sagte Mike. „Aber Georg
und Daniel Tschilke sind doch nicht die einzigen dort draußen.“
    „Auch darüber haben wir uns
beim Tierschutzverein informiert“, antwortete Locke. „Es gibt noch zwei Helfer,
die keinen guten Leumund haben: Edwin Herbst und Bruno Aspe.“
    „Und?“
    „Auch die locken wir weg.“
    „Wie?“
    „Ich rufe an — als eine
Bedienung aus der Blauen Traube. Ihr Chef, Tschilke also, läßt ihnen
sagen, sie sollen sofort nachkommen. Diesen Anruf machen wir aus einer Kneipe,
in der genügend Lärm ist, so daß der Hintergrund echt klingt.“
    „Schlau,

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