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Hundeleben

Titel: Hundeleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Zander
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Umstände und des fehlenden Hinterkopfes.
    Erst Mark, dann Mike. Welches Geheimnis hatten sie mit ins Grab genommen? Waren sie in die Greenpeace-Geschichte verwickelt? Hatten sie versucht, das Geld beiseite zu schaffen? Hatten sie vorgehabt, ihre Kumpane um den verdienten Lohn zu prellen?
    Sie mussten etwas falsch gemacht haben. Und sie würden niemals wieder die Gelegenheit erhalten, ihren Fehler gutzumachen.
    Damit war ich Mark und Mike gegenüber klar im Vorteil. Plötzlich wusste ich, was zu tun war. Ich musste einige Sachen in Ordnung bringen. Rasch. Am besten sofort.
    Ich griff zum Telefon und wählte. Am anderen Ende wurde abgenommen.
    »Ja.«
    » Proll ?«
    »Hauptkommissar Proll ! Was willst du?«
    »Weißt du, wer dran ist?«
    Proll grunzte nur.
    »Hier ist Gass . Und ich wollte dir sagen …«
    »Sag es!«
    »Hast du einen Augenblick Zeit?«
    »Nein!«
    »Ich habe Mike gefunden.«
    »Prima. Du hast also Mike gefunden. Und deshalb rufst du hier an? Bravo! Darf ich fragen, wer dieser Mike ist? Vielleicht ein Goldhamster? Oder ein Goldfisch? Dann ruf bitte deinen Klienten an und sag ihm, dass die Ermittlung geglückt ist. Ich hoffe, der Goldhamster lebt noch.«
    Ich riss mir den Hörer vom Ohr. Gerade noch rechtzeitig. Prolls Lachen klang laut und unbarmherzig. Nur sehr langsam flaute es ab.
    Immerhin, sein Lachen sagte mir, dass er von Mikes Ableben noch nichts wusste. Das würde sich gleich ändern.
    » Proll .«
    »Hauptkommissar Proll !« Proll gluckste noch immer.
    »Mike ist tot. Er sitzt in der Badewanne von Mark Müller. Erschossen.«
    Endlich hatte ich ihn.
    »Sag das noch einmal!«, schrie er.
    »Gestern Abend …«
    »Gestern? Du verwechselst da was. Der Tote hieß Mark Müller. Und er saß nicht in der Badewanne, sondern auf einem Sessel.«
    »Ja. Nein. Es klingt unwahrscheinlich. Ich weiß. Ich dachte …«
    »Verstehe ich das richtig? Du hast gestern eine weitere Leiche ausgegraben und kommst heute kurz vor dem Mittagessen mit dieser zweiten Leiche zu mir? Was soll das? Willst du mir damit eine Freude bereiten? Das ist dir nicht gelungen, Gass .«
    »Wie gesagt, ich dachte …«
    »So, du dachtest.«
    »Ich dachte doch nicht …«
    »Was denn nun?«
    »Ich möchte meinen Fehler wieder gutmachen. Verstehst du?«
    »50 Prozent der Morde werden innerhalb der ersten 24 Stunden aufgeklärt. Je länger eine Leiche unentdeckt rumliegt , desto besser für den Mörder.«
    »Ich weiß.«
    »Und warum handelst du nicht danach? Willst du den Mörder decken? Weißt du, wer der Mörder ist? Hast du diesen Mike umgebracht?«
    »Nein. Natürlich nicht. Wie kommst du darauf?«
    »Du findest in letzter Zeit recht viele Leichen. Das ist nicht normal. Denkst du, dass das normal ist?«
    »Nein …«
    »Pro Tag werden in ganz Deutschland zirka zwei Morde verübt. Und ausgerechnet du findest … Augenblick.« Im Hörerhintergrund klapperte es kurz, dann war Proll wieder dran. »… 0,27 Prozent aller jährlichen Opfer. Du!«
    »Hast du richtig gerechnet?«, bemerkte ich.
    »Und immer an der gleichen Stelle.« Er ließ sich nicht aus dem Konzept bringen.
    »Also …«
    »Und das, obgleich ich dir sagte, du sollst die Finger von der Sache lassen.«
    »Ich dachte ja nicht …«
    »Ich habe das ernst gemeint. Verdammt ernst. Aber der Herr Privatdetektiv muss ja überall seine Nase reinhalten und rumschnüffeln wie ein übermotiviertes Trüffelschwein. Nein. Der Herr Privatdetektiv kann sich nicht an die Regeln und Gesetze halten, weil die Regeln und Gesetze ja nicht für ihn gelten, sondern immer nur für die anderen. Habe ich recht, Herr Privatdetektiv?«
    »Das Geld ist auch weg.«
    »Geld? Was für Geld?«
    Ich hatte mir vorgenommen, reinen Tisch zu machen. Also machte ich reinen Tisch. Auch wenn es schwer fiel. Ich erzählte nichts von Frau Korn und auch nichts von den 20.000, die sich in meinem Besitz befanden. Den Reinfall vom gestrigen Abend ließ ich auch aus. Aber sonst verfuhr ich schonungslos.
    » Gass . Du bist ein unglaublicher Idiot.«
    »He.«
    »Und ein Arschloch dazu.«
    »Also …«
    »Du hast mich an der Nase rumgeführt.«
    »Nein. Nein. Jedenfalls nicht absichtlich. Wenn du mir gesagt hättest, wie alles zusammenhängt … Ich habe dich gefragt. Du erinnerst dich doch? Ich fragte, ob Mark etwas mit dieser Greenpeace-Sache zu tun hätte.«
    Am anderen Ende wurde es ruhig. Wahrscheinlich erinnerte er sich. Vielleicht auch nicht. Klar, ich verstand Prolls Ärger, aber ich verstand auch, warum ich

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