Hundert Facetten des Mr. Diamonds, Band 6: Blitzend (German Edition)
Vater spricht. Ich kann es nicht fassen, dass er auch meine Eltern eingeladen hat! Die Ärmsten müssen sich an diesem Ort vollkommen fehl am Platz fühlen – und außerdem sehen sie mich zum ersten Mal mit jemandem als „Paar“. Ich frage mich, was Camille ihnen wohl erzählt hat …
Nun ist also die offizielle Vorstellung an der Reihe …
„Mister Baumann, Gabriel Diamonds, sehr erfreut, Sie kennenzulernen.“
„Freut mich, guten Tag. Vielen Dank, dass Sie das alles hier für Amandine organisiert haben.“
„Ich bitte Sie, nennen Sie mich Gabriel. Und Ihre Tochter hat es sich redlich verdient! Sie drängt sich nicht gerne in den Vordergrund und prahlt, aber sie hat eine große Zukunft vor sich. Sie wird es weit bringen, da bin ich mir sicher.“
Trotz des etwas steifen Gesprächs scheint meinem Vater zu gefallen, was er hört, die beiden verstehen sich gut.
Und da kommt auch schon meine Mutter …
Bitte, Mama, reiß dich zusammen!
„Meine Kleine, du bist wunderhübsch! Und so schön gebräunt!“
Es fängt schon einmal gut an …
„Guten Tag, Gabriel, wie haben Sie es nur geschafft, das ganze Restaurant zu mieten? Das ist ja unglaublich!“
„Guten Tag, Madame Baumann. Ich kenne den Küchenchef, Monsieur Ducasse, sehr gut, das war nicht schwierig.“
„Trotzdem, so ein nobles Restaurant …“
Meine Mutter ist beeindruckt und weiß gar nicht, wo sie zuerst hinsehen soll – auf die edle Einrichtung oder meinen unglaublich tollen Geliebten. Sie ist total aufgeregt. Nach einem kurzen, banalen, aber freundlichen Gespräch, das die Atmosphäre ein wenig entspannt, lächelt uns mein Milliardär höflich an und entschuldigt sich, um seine Geschwister zu begrüßen. Ich atme erleichtert auf, als mein Vater mir aufmunternd zuzwinkert und meine Mutter sich ehrlich für mich freut und mich umarmt. Ich glaube, dass auch Gabriel sie mag.
„Er sieht ja so gut aus, mein Püppchen! Und er ist so charismatisch! Und so reich!“
„Mama, schrei' nicht so! Und nenn' mich bitte nicht so, damit ich wenigstens noch den letzten Rest Würde bewahren kann, der mir noch geblieben ist.“
„Ja, tut mir leid. Also – ist es ernst zwischen euch?“
„Christine, lass' sie doch in Ruhe! Wir haben Camille versprochen, dass wir uns nicht peinlich benehmen …“
Danke, Papa!
„Es ist etwas kompliziert, aber ich glaube schon, dass es etwas Ernstes ist.“
„Er ist älter als du, oder? Er scheint mir wirklich ein netter Mensch zu sein, aber wenn er meiner kleinen Tochter weh tut, dann …“
„Pierre, warum sollte er ihr weh tun? Er ist perfekt, meine Süße.“
„Gut – wer möchte Champagner?“
Mein Vater geht und lässt mich mit meiner Mutter, der Königin der Klatschtanten, alleine. Zehn Minuten lang quetscht sie mich über alle Einzelheiten meiner Beziehung mit Diamonds aus. Mir wird klar, dass ich etwas Einzigartiges erlebe, das sie, Camille oder Marion noch nie erlebt haben. Gabriel hat mein Leben verändert, er hat mir die Tore zu einer anderen Welt geöffnet, die nur wenige Auserwählte entdecken dürfen. Jetzt hoffe ich nur noch, dass diese Beziehung hält und ewig dauert. Ich liebe diesen Mann über alles, doch ich liebe auch alles, was er mir schenkt. Mein kleines, ruhiges und monotones Leben ist zu einem grandiosen, aufregenden Abenteuer geworden, jeder Moment birgt Überraschungen.
Bevor wir zu Tisch gehen und das raffinierte Menü des Küchenchefs genießen, gehe ich noch rasch auf die Toilette. Ich drücke die schwere verzierte Holztüre auf und stolpere fast, als ich das unmögliche Paar entdecke, das sich dahinter versteckt. Marion steht auf den Zehenspitzen und tauscht leidenschaftliche Küsse mit … Silas! Die beiden spüren meine Anwesenheit und fahren erschrocken hoch. Der Diamonds-Zwilling sagt verlegen „Hallo, Amandine“ und macht sich aus dem Staub, während meine beste Freundin mit hochrotem Kopf stehen bleibt und meinen ganzen Zorn zu spüren bekommt.
„Marion, was zum Teufel tust du da?“
„Es tut mir leid, Amandine, ich hätte es dir sagen sollen …“
„Du weißt, dass er mit allem schläft, das nicht bei drei auf den Bäumen ist?“
„Nein … Ich meine, ich weiß, dass er die Frauen liebt, aber das ist ja schließlich kein Verbrechen.“
„Seit wann?“
„Was?“
„Seit wann geht das schon mit euch beiden?“
„Es hat auf Ibiza begonnen … Wir haben dort zum ersten Mal miteinander geschlafen und uns seitdem ein paar Mal in Paris
Weitere Kostenlose Bücher