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Hundert Namen: Roman (German Edition)

Hundert Namen: Roman (German Edition)

Titel: Hundert Namen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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wusste es zu schätzen, dass Birdie nicht weiter in sie drang.
    »Schon okay, ich habe ja auch mein kleines Geheimnis.« Birdie lachte leise, und ihre Augen glitzerten verschmitzt. »Molly weiß es noch nicht, aber wir müssen unterwegs noch eine zusätzliche Station anfahren.«
    Die Station war das Trinity College, wo Edward, Birdies Enkel, Jura studierte. Kitty erinnerte sich, dass sie ihn ein paarmal im Altenheim gesehen hatte, als sie gerade gegangen war. Er war ein gutaussehender junger Mann Mitte zwanzig, verantwortungsbewusst und fleißig, und Birdie hatte ihn als eine gute Partie für Molly im Auge, obwohl die beiden kaum hätten unterschiedlicher sein können.
    »Du Romantikerin«, neckte Kitty ihre Freundin.
    »Molly wird mich bestimmt umbringen, aber Edward braucht einen Tritt in den Hintern. Er ist Carolines Sohn«, fügte sie hinzu, als würde das alles erklären. »Aber er verkriecht sich so tief in seinen Büchern, dass er es nicht mal merken würde, wenn sich eine hübsche Frau direkt vor seiner Nase splitternackt auszieht und für ihn tanzt.«
    »Das traue ich Molly jedenfalls durchaus zu«, meinte Kitty, und Birdie lachte laut und herzlich.
    Auf einmal hörten sie ein lautes Hupen. Vor Schreck fuhren sie und auch ein paar andere Gäste in die Höhe, und als sie aus dem Fenster schauten, sahen sie den Bus. Molly saß am Steuer und reckte enthusiastisch beide Daumen in die Höhe.
    »Ganz unauffällig«, murmelte Kitty ironisch, als sie und Birdie das Café verließen.
    »Das könnte ich den ganzen Tag machen«, rief Molly, die damit beschäftigt war, mit Hilfe eines Hebels die Bustüren abwechselnd zu öffnen und wieder zu schließen.
    »Bitte hör auf, mit dem Bus rumzuspielen«, sagte Kitty und sah sich unruhig um. »Ich möchte nicht schon wegen Diebstahls verhaftet werden, bevor wir überhaupt losgefahren sind.«
    Birdie und Kitty setzten sich in die vorderste Reihe direkt hinter Molly. Allerdings behielt Kitty sich vor, den Platz zu wechseln, falls sich herausstellte, dass Mollys Fahrkünste im Bus denen auf dem Motorrad entsprachen.
    »Es gibt sogar ein Mikrophon«, stellte Molly aufgeregt fest. »Nächster Halt«, sprach sie hinein, »die Boggeragh Mountains.«
    »Eigentlich müssen wir zuerst noch zum Trinity College«, fiel Kitty ihr ins Wort.
    »Ich dachte, wir gabeln deine Leute unter der Uhr bei Clerys auf«, entgegnete sie mit einem Stirnrunzeln. »Ach, du willst doch wohl nicht …« Sie schaute sich zu Birdie um.
    »Schau auf die Straße, Kind!«, rief Birdie. »Ich möchte meinen fünfundachtzigsten Geburtstag gerne erleben. Er weiß es selbst noch nicht, aber er kommt mit.«
    Molly verdrehte die Augen, und sie verließen Oldtown, ehe sonst noch jemand vermelden konnte, sie gesehen zu haben.
    Vor Clerys, dem großen Kaufhaus in der O’Connell Street, das mit seiner historischen Uhr einen berühmten Treffpunkt darstellte, hielten sie, und zahlreiche Autos und Busse hinter ihnen hupten, weil ihnen Mollys Fahrstil offensichtlich nicht zusagte.
    »Ach, seid doch still«, brummte Molly und stellte die Warnblinkleuchte an. »Sind sie da, Kitty?«
    Kitty wurde flau im Magen, als sie den Gehweg vor Clerys in Augenschein nahm und tatsächlich alle dort entdeckte, ein paar in kleinen Grüppchen, andere allein. Ihr Herz wurde leicht, als sie Ambrose und Eugene nebeneinanderstehen sah, Ambrose wie immer hinter ihren wilden Haaren verborgen, den Kopf gesenkt, während Eugene sich der Sonne entgegenreckte und zweifellos sein Bestes gab, um Ambrose vergessen zu lassen, dass sie draußen in der großen bösen Welt war, umgeben von wildfremden Menschen, weit weg von ihren geliebten Schmetterlingen.
    Eva Wu bemerkte den Bus und Kitty in der offenen Tür als Erste. Als sie den fetten Schriftzug von St. Margaret’s auf der Seite sah, warf sie ihr einen verwunderten Blick zu. Obwohl sie doch für die Hochzeit Geschenke mitbringen musste, hatte sie nur eine Reisetasche und einen kleinen Einkaufsbeutel dabei. Vermutlich wurden die Geschenke anders angeliefert.
    »Hi, Kitty«, sagte Eva und begrüßte sie mit einer Umarmung. Die anderen stellten sich hinter Eva an. Und dann entdeckte Kitty zu ihrer großen Verwunderung Steve, der sich ganz hinten in die Schlange einreihte. Verwirrt starrte sie ihn einen Moment an, widmete sich dann aber wieder ihren Gästen. »Wieso steht da was von einem Altenheim?«, kicherte Eva.
    »Das wird sich alles klären«, versprach Kitty. »Archie!«, rief sie und umarmte ihn

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