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Hundert Namen: Roman (German Edition)

Hundert Namen: Roman (German Edition)

Titel: Hundert Namen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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hinzu.
    »Nein«, räumte Achar ein. »Aber nur in Anwesenheit eines Richters kann sofort festgestellt werden, ob ein Rekordversuch als Erfolg gewertet werden kann. Wenn man eine umgehende Bestätigung will, um den Status und den Nachrichtenwert zu erhöhen, dann muss man den Rekordrichter dabeihaben. Dann bekommt man auch ein gerahmtes Guinness-Weltrekord-Zertifikat. Wir haben uns erkundigt, und es würde uns rund fünftausend Euro kosten, einen Richter für das Event einfliegen zu lassen, und dann haben wir – wie gesagt – erfahren, dass heute ein Rekordrichter wegen eines anderen Rekords in Cork ist. Wenn wir ihn dazu bringen können, sich auch unseren Versuch anzuschauen, dann bekommen wir sofort eine Bestätigung.«
    »Ja, schon, aber es ist nicht obligatorisch, dass ein Richter bei dem Rekordversuch anwesend ist«, wiederholte Jedrek. »Und ich möchte nicht, dass du dir grundlos Hoffnungen machst.«
    »Was ist denn verkehrt daran, sich Hoffnungen zu machen? Sieht ja beinahe so aus, als hättest du überhaupt keine Hoffnung mehr.«
    So diskutierten sie vor allen anderen, bis Archie schließlich dazwischenging. »Aber es ist doch einen Versuch wert, Jungs, oder etwa nicht? Und wenn ihr keinen Richter kriegen könnt, dann macht ihr es einfach für uns, und wir sind eure Zeugen.«
    »Ich filme euch mit meinem iPhone, dann habt ihr den Rekordversuch auf Video«, bot Sam an.
    »Und ich mache jede Menge Fotos«, fügte Steve hinzu. »Außerdem habt ihr ja auch noch eine Journalistin im Rücken, die darüber schreiben wird.«
    Jedrek, der immer schnell sentimental wurde, war sichtlich gerührt von den ermutigenden Worten, blieb aber skeptisch, was die Sache mit dem Rekordrichter anging.

    Während Steve mit Eugene über Schmetterlinge sprach und ihn fragte, welche schmetterlingsfreundlichen Pflanzen sich für den Boden seiner Kleingärten am besten eigneten, setzte Kitty sich zu Ambrose.
    »Der Teufelsabbiss wächst in feuchter und auch in trockener Umgebung sehr gut, die Kuckuckslichtnelke, die Schlüsselblumen, Veilchen, Löwenzahn …«, listete Eugene auf. Steve nickte, sagte aber kein Wort.
    »Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie heute mitgekommen sind. Ich weiß, es ist nicht … nicht leicht für Sie«, sagte Kitty freundlich zu Ambrose, die sich aber aus irgendeinem Grund über die Bemerkung zu ärgern schien.
    »Wegen meinem Gesicht«, fauchte sie sofort und fixierte Kitty mit ihrem wütenden grünen Auge. »Ich weiß, dass Sie mit Eugene darüber gesprochen haben. Er hätte Ihnen das alles nicht sagen dürfen.«
    Kitty musste sich erst einmal überlegen, was es wohl war, was sie nicht hätte erfahren sollen, vermutete aber, dass es um die Operation ging. Eugene hatte ihr erzählt, dass Ambrose seit langer Zeit Geld für die Laserbehandlungen zurücklegte, mit denen das Geburtsmal entfernt werden sollte, das sie als entstellend ansah, was aber in Kittys Augen gar nicht der Fall war, im Gegenteil. Wenn überhaupt, machte das Mal Ambrose nur noch interessanter, auf ihre eigene Art schön, fast so, als gehörte sie zu einer der exotischen Schmetterlingsarten aus ihrem Museum. Aber Kitty bezweifelte, dass Ambrose ihr glauben würde, und behielt es lieber für sich.
    »Wir haben uns nicht so über Sie unterhalten, wie Sie es sich anscheinend vorstellen«, sagte Kitty langsam.
    Ambrose runzelte die Stirn. »Ja, ich denke auch nicht, dass Sie mich ausgelacht oder über die arme Ambrose mit ihrem ekligen Fleck im Gesicht diskutiert haben. Ich möchte einfach nicht, dass Sie darüber schreiben. Ich möchte nicht, dass mein Äußeres in Ihrem Artikel erwähnt wird.«
    »In meinem Artikel geht es um Sie, Ambrose. Wenn ich nicht über Sie schreiben kann, dann kann ich auch den Artikel nicht schreiben.«
    »Na, dann können wir den Bus ja gleich anhalten, denn ich gebe Ihnen ganz sicher nicht die Erlaubnis, sich in der Öffentlichkeit über mich lustig zu machen.«
    »Warum glauben Sie, dass ich mich über Sie lustig machen möchte? Das Gegenteil ist der Fall. Wenn Sie es unbedingt wissen müssen – und inzwischen glaube ich, Sie müssen es: Wir haben nur aus einem einzigen Grund über die Operation gesprochen, und zwar weil Eugene nicht will, dass Sie das Muttermal wegmachen lassen.« Natürlich wusste Kitty, dass ihr diese Bemerkung eigentlich nicht zustand, aber es war wohl in Ordnung, das offensichtliche Missverständnis zwischen Ambrose und ihr und auch zwischen Eugene und Ambrose richtigzustellen.

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