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Hundert Namen: Roman (German Edition)

Hundert Namen: Roman (German Edition)

Titel: Hundert Namen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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erwachsener geworden.
    »Es ist nämlich so«, begann er und rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. Kitty wusste sofort, dass er ihr etwas Interessantes mitzuteilen hatte. »Ich arbeite nicht mehr für die Zeitung.«
    »Was?«
    »Ich arbeite nicht mehr für die Zeitung«, wiederholte er genau im gleichen Ton.
    »Ja, ich hab dich schon verstanden, aber … haben sie dich gefeuert?«
    »Nein«, antwortete er etwas beleidigt. »Ich bin gegangen.«
    »Warum?«
    »Warum? Ich dachte, das wäre offensichtlich. Es gibt eine Menge Gründe, aber die Hauptsache ist, dass du recht hattest mit dem, was du neulich gesagt hast –«
    »Nein, nein, nein«, unterbrach sie ihn, denn sie wollte nicht hören, was sie damals von sich gegeben hatte. »Ich hatte unrecht. Total unrecht. Denk nie wieder im Leben, dass irgendetwas, was ich sage, auch nur den geringsten Sinn hat.«
    Er grinste. »Hat es ja auch meistens nicht.«
    »Gut.«
    »Aber mit einem hattest du recht. Ich hab die Welt wohl kaum aus den Angeln gehoben mit dem, was ich geschrieben habe, und selbst da hat mein Chef meine Beiträge noch so zusammengestrichen, dass man sie eigentlich gar nicht mehr als meine bezeichnen konnte. Und ich wollte mit meinen Artikeln auch nie die Welt aus den Angeln heben, Kitty. Ich mag Sport. Ich schau mir Sport gern an, ich rede gern über Sport, ich lese gern über Sport, und ich wollte einfach auch einer von denen sein, die über Sport schreiben. Um was anderes ging es mir nie.«
    »Und für wen schreibst du jetzt?«
    »Für niemanden.«
    »Ich dachte, du bist gegangen, damit du über Sport schreiben kannst?«
    »Ich bin gegangen, weil ich nicht über Sport schreiben konnte. Was hatte es da noch für einen Sinn zu bleiben? Alberne Artikel zu schreiben, die nicht wahr sind, über Leute, die ich überhaupt nicht kenne und die mich kein Stück interessieren – das ist nicht der Job, den ich mir wünsche. Das ist was für Kyle, der aus Meetings rausläuft, um keine Eilmeldung auf E!News zu verpassen. Oder für Charlotte, für die es das Glück auf Erden ist, sich in den VIP-Rooms aller Clubs der Welt an die Wand zu drücken, damit sie über Leute schreiben kann, von denen sie aus irgendwelchen Gründen besessen ist. Am Morgen nach … nach unserem Gespräch bin ich zur Arbeit gegangen, und mein erster Auftrag dort war, hundertfünfzig Wörter über einen Fußballspieler zu schreiben, der angeblich eine Affäre mit einem Glamour-Model hat.«
    »Oooh, wer war das?«, fragte Kitty und beugte sich neugierig über den Tisch.
    »Darum geht es nicht«, erwiderte Steve barsch. »Ich wollte nicht darüber schreiben. Das ist nichts für mich. Auch wenn es für mich keine weltbewegenden Themen sein müssen – Geschichten, die keinen anderen Sinn haben, als den menschlichen Geist abzutöten, stehen auch nicht auf meiner Prioritätenliste.«
    »Ja, aber wer war der Fußballer?«
    »Kitty.«
    »Okay, gut. Wer war das Model?«
    »Das ist nicht der Punkt!«
    Enttäuscht lehnte Kitty sich zurück.
    »Wie konnte ich dir Vorträge über deine Arbeit halten, wenn ich selbst solches Zeug schreibe? Ich hab mehr Selbstrespekt, als so einen Mist zu verfassen. Diese Art von ›Journalismus‹ … war dabei, meine Seele abzutöten.«
    Kitty gab sich alle Mühe, bei seinen ständigen Seitenhieben nicht zusammenzuzucken. »Jaja, verstanden, das war ein selbstloser Akt, mit dem du Stellung beziehst gegen den ganzen Dreck, den die Leute aufgetischt kriegen. Sehr löblich von dir, ich respektiere das, aber jetzt mal zur Sache: Wer waren der Fußballer und die Schlampe?«
    »Ich schmeiß dir gleich den Krabbencocktail an den Kopf.«
    »Das wagst du nicht.«
    Er nahm eine Krabbe von beträchtlicher Größe, legte sie auf seine Gabel, bog diese wie ein Katapult nach hinten und ließ los. Die Krabbe flog durch die Luft, landete auf Kittys Brust und hinterließ einen fetten Cocktailsaucenfleck auf dem Satin.
    Sie schnappte nach Luft. »Du kleiner Scheißer!«
    »Sprich nicht von meiner Größe.«
    »Mein Top ist versaut.«
    »Dann bring es doch in die Reinigung, ich kenne eine, die durchgehend geöffnet ist.«
    »Jetzt stinke ich nach Fisch.«
    »Das kommt bestimmt gut, zusammen mit der Hundescheiße.«
    Und schon waren sie wieder mitten in einem Schlagabtausch, ihre Spezialität aus alten College-Zeiten.
    Kitty tauchte ihre Serviette in ihr Wasserglas und ignorierte Steve fünf Minuten lang, während sie an ihrem Top herumtupfte, was den Fleck verschlimmerte. »Und was

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