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Hundert Namen: Roman (German Edition)

Hundert Namen: Roman (German Edition)

Titel: Hundert Namen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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eine Sonnenbrille kaufen würde?« Eva sah sich um, als hätte sie den Verdacht, dass jemand sie auf den Arm nehmen wollte.
    »Eine Sonnenbrille wie von Victoria Beckham und Katie Holmes«, antwortete Laura mit zusammengebissenen Zähnen. Evas Mund öffnete und schloss sich, aber kein Wort kam heraus.
    »Vielleicht darf ich kurz einflechten«, ging Jack dazwischen, »diese Sonnenbrillen wären perfekt für die Frauen in Ihrem Leben, die Victoria Beckham und Katie Holmes lieben und sich diesen Sommer nicht von der Sonne blenden lassen wollen.«
    »Da habt ihr es also, Leute – Top-Tipps, wie ihr das perfekte Geschenk für die extra spezielle Person in eurem Leben kaufen und ihr helfen könnt, sich ganz wie ein Promi zu fühlen.«
    Schnitt.
    Eva sprang von ihrem Hocker.
    »Also echt«, hörte Kitty Laura zu der Kamerafrau sagen, während sie einpackten. »Was haben wir als Nächstes? Vajazzling?«

    »›Wie können wir Ihnen helfen, sich wie ein Promi zu fühlen?‹«, sagte Eva zu Gaby, als sie wieder draußen auf der Henry Street standen. Sie brüllte nicht, aber ihr Ärger war nicht zu übersehen. »Sonnenbrillen? Damit die Leute sich vorkommen, als wären sie berühmt? Herrgott nochmal, Gaby!«, sagte sie.
    »Okay, das war wohl nicht der tollste Termin, der mir je gelungen ist.«
    »Nicht der tollste? Gaby, es war der schlimmste. Von einer ganzen Serie. Wie soll ich erklären, was ich mache, wenn du mir ständig so eine Art von Publicity verschaffst? Da geht die ganze Botschaft verloren. Niemand hört mir zu. ›Dedicated‹ ist denen vollkommen egal, die kümmert nur die Liste meiner Promi- Kunden und natürlich George Clooney . Was sollte das denn überhaupt?« Noch immer klang Evas Stimme ruhig, aber man merkte ihr den Ärger trotzdem an. Da Kitty wusste, dass Eva nicht über ihre Anwesenheit informiert war, hielt sie sich im Hintergrund, und eigentlich gefiel ihr Evas ehrliche Meinung zu der Sendung.
    »Das beeindruckt die Leute. So kriegt man Aufträge«, antwortete Gaby achselzuckend.
    »Die Tatsache, dass ich kein Geschenk für George Clooney gekauft habe, beeindruckt die Leute?«
    »Meistens kriegen die Leute bloß die Fragen mit.«
    Eva schloss die Augen und atmete tief durch. »Ich möchte lieber überhaupt keine Interviews machen als solche.«
    »Aber die helfen, dein Profil aufzubauen.«
    »Du glaubst, dass das gerade meinem Profil geholfen hat?«
    »Na ja, das gerade vielleicht nicht.«
    Eva stöhnte. »Die ganze Arbeit.« Aber Kitty konnte sehen, dass sie sich allmählich beruhigte. »Wir brauchen Publicity, die es mir erlaubt, über das Geschenk des Schenkens zu sprechen, darüber, wie kostbar es ist und wie speziell es sein kann, vor allem in unserer Zeit, in der die Menschen wirklich zu kämpfen haben. Es geht nicht darum, wie teuer etwas ist, die meisten Menschen in diesem Land können sich sowieso keine üppigen Geschenke mehr leisten – es geht darum, darüber nachzudenken , was man jemandem schenken könnte, was dem Beschenkten eine Freude machen könnte, wenn es ihm gerade nicht so gutgeht, was ihm hilft, sich wieder geliebt und wichtig und einmalig zu fühlen, und sei es nur durch eine einfache Geste.«
    »Ich weiß, ich weiß. Du musst es mir nicht erklären, mir ist das alles klar«, entgegnete Gaby und steckte sich einen Kaugummi in den Mund. Wenn sie gerade nicht redete, schien ihr Mund trotzdem ständig eine Beschäftigung zu brauchen.
    »Wirklich?« Eva sah Gaby an.
    »Ich bin schockiert und entsetzt, dass du mich das fragst«, erwiderte Gaby dramatisch, und Kitty hatte das Gefühl, dass sie es hauptsächlich ihretwegen sagte. »Wie lange arbeiten wir jetzt schon zusammen, Eva?«
    »Zu lange?«, fragte Eva und lächelte.
    »Jedenfalls, dein nächster Termin ist hier.«
    »Wo?«
    »Da.« Gaby drehte sich um und sah Kitty an, die schnell ein Stückchen zurückwich, damit Eva Gelegenheit hatte, den Schein zu wahren, aber es war schon zu spät, sie wurde rot, weil es ihr peinlich war, dass sie belauscht worden war, und dann ausgerechnet auch noch von einer Journalistin.
    »Tut mir sehr leid, ich hab das nicht gewusst«, sagte sie und sah Gaby vielsagend an. »Ich hatte keine Ahnung, dass Sie hier sind.«
    Die PR-Frau musste wieder den Kopf hinhalten.
    »Ist schon okay«, sagte Kitty. »Es war gut, dass ich das alles gehört habe. Ich werde nicht so tun, als hätte ich nichts mitbekommen.«
    »Es ist mir total peinlich. Ich bin ein großer Fan von Etcetera . Ein sehr großer Fan sogar.

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