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Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Andeck
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Urinieren manchmal sogar einen Handstand, um Höhen zu erreichen, die für sie sonst nicht realisierbar wären. Das klingt bizarr, ist aber im Tierreich nicht unüblich. Auch Pandabären pinkeln im Handstand.

30 Mit einem Hund in den Wald gehen
    Na? Wurden Sie auch schon einmal im Wald von Spaziergängern beschimpft, nur weil Ihr Hund ohne Leine entspannt neben Ihnen hertrabte? Und was haben Sie gesagt?
    Wie man in solchen Situationen richtig reagiert, hängt ganz davon ab, in welchem Bundesland man sich befindet. In Baden-Württemberg beispielsweise kann man bei solchen Verbalattacken einfach lächelnd weitergehen. Hier dürfen Hunde im Wald nämlich alles tun, nur nicht wildern.
    In Hamburg sollten Sie das lieber nicht tun. Da müssen Hunde im Wald an die Leine, und zwar an eine kurze.
    Schwierig wird es, wenn Sie das wunderschöne Grenzgebiet zwischen Thüringen und Bayern durchwandern. Früher konnte man diese Landesgrenze nicht übersehen; eine Schneise mit Zäunen und Wachanlagen trennte die beiden Länder, und wenn man hier Hundegebell hörte, war das kein gutes Zeichen. Heute aber ist das anders. Die Zäune gibt es nicht mehr, die Bäume sind nachgewachsen, die Grenzregion ist landschaftlich wunderschön und menschenleer: eine ideale Region für lange Spaziergänge mit dem Hund. Aber als Spaziergänger erfährt man an vielen Wegen höchstens noch durch ein unauffälliges Schild, dass man mit dem nächsten Schritt das Bundesland wechselt, und für Hundebesitzer kann dieser kleine Schritt große Folgen haben. In Thüringen nämlich muss man Hunde im Wald immer anleinen, nur ausgebildete Jagdhunde dürfen frei laufen. In Bayern gibt es eine solche Regelung hingegen nicht. Wenn der Hund nicht allein unterwegs ist und kein Wild gefährdet, darf er auf bayerischem Staatsgebiet im Wald ohne Leine auch abseits der Wege schnüffeln, so viel er will.
    Ob ein Hund im Wald an die Leine muss, regeln die Waldgesetze und die Jagdgesetze der Bundesländer also ganz unterschiedlich.Und auch die Frage, ob ein Jäger einen frei laufenden Hund im Wald erschießen darf, muss von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich beantwortet werden. Auffallend ist hier ein Süd-Nord-Gefälle: In den südlichen Bundesländern dürfen Hunde meistens mehr. Spitzenreiter ist hier allerdings ein Land ganz im Osten: In Sachsen dürfen selbst wildernde Hunde nur mit einer speziellen Genehmigung erschossen werden.
    Man kann nur hoffen, dass dieses Beispiel bald auch im Nachbarland Sachsen-Anhalt Schule macht, denn hier gilt eine Regelung, die in jeder Hinsicht antiquiert ist. Hunde müssen hier nicht einmal wildern, um zum Abschuss freigegeben zu sein. Es reicht, wenn sie sich außerhalb der Einwirkung ihrer Begleitperson befinden, die im Gesetzestext übrigens als »Herr« bezeichnet wird.
    In Nordrhein-Westfalen legen die Jäger immerhin offen, wie oft sie von ihrem Recht, wildernde Hunde zu erschießen, Gebrauch machen. 2010/2011 waren es insgesamt achtundachtzig Hunde. Im Vergleich zu den 11   355 wildernden Katzen, die im selben Jahr erschossen wurden, ist diese Zahl klein.

    Hier eine Tabelle zur schnellstmöglichen Übersicht über die gesetzlichen Regelungen in den sechzehn deutschen Bundesländern:

    Baden-Württemberg:
    Leinenpflicht im Wald: Nein
    Abschusserlaubnis: Wenn der Hund erkennbar dem Wild nachstellt und es gefährden kann, und auch dann nur, wenn der Hund nicht eingefangen werden und die zugehörige Begleitperson nicht auf ihn einwirken kann
    Bayern:
    Leinenpflicht im Wald: Nein
    Abschusserlaubnis: Wenn der Hund im Jagdrevier erkennbar dem Wild nachstellt und dieses gefährden kann
    Berlin:
    Leinenpflicht im Wald: Ja. Leinen bis zu zwei Metern Länge sind zulässig
    Abschusserlaubnis: Wildernde Hunde außerhalb der Einwirkung ihrer Begleitperson
    Brandenburg:
    Leinenpflicht im Wald: Ja
    Abschusserlaubnis: Wildernde Hunde; als wildernd gelten im Zweifel Hunde, die im Jagdbezirk außerhalb der Einwirkung der führenden Person waren
    Bremen:
    Leinenpflicht im Wald: In der Zeit vom 15. März bis zum 15. Juli (Brut- und Setzzeit)
    Abschusserlaubnis: Hunde, die sich nicht innerhalb der Einwirkung ihrer Begleitperson befinden
    Hamburg:
    Leinenpflicht im Wald: Ja, und zwar an der kurzen Leine
    Abschusserlaubnis: Wildernde Hunde
    Hessen (Änderung geplant):
    Leinenpflicht im Wald: Nein
    Abschusserlaubnis: Hunde, die im Jagdbezirk außerhalb der Einwirkung von Begleitpersonen Wild nachstellen. Die Tötung muss unterbleiben, wenn andere

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