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Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Andeck
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Universität Göttingen, außerdem Beißstatistik NRW aus dem Jahr 2012 und Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2001–2011)

39 Einen Hund versteuern
    Steuern bezahlt man nur aus einem einzigen Grund: weil man muss. Man entrichtet sie niemals, um dafür gezielt etwas zu bekommen oder zu dürfen. Wer also Mineralölsteuer bezahlt, erwirbt damit auch nicht das Recht, Öl einfach so zu entsorgen. Wer sowohl Branntweinsteuer als auch Kraftfahrzeugsteuer berappt, darf trotzdem nicht betrunken Auto fahren. Und wer ordnungsgemäß Hundesteuer entrichtet, muss die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners dennoch vom Gehweg entfernen und kann dafür nicht einmal Kotbeutelspender verlangen. Steuern decken den allgemeinen Finanzbedarf von Bund, Ländern und Gemeinden, und was mit Steuergeldern geschieht, können Steuerzahler nicht selbst bestimmen.
    Aber warum müssen Hundebesitzer überhaupt Steuern bezahlen, Katzenhalter, Pferdebesitzer oder Giftschlangenliebhaber aber nicht? Dafür gibt es keine logischen, sondern nur historische Gründe.
Vom Hundekorn zur Hundesteuer
    Schon im Mittelalter mussten Bauern an adlige Fronherren Abgaben für die Hundehaltung leisten, das sogenannte »Hundekorn« oder »Hundebrot«. Allerdings waren diese Bauern nicht die Besitzer der Hunde, für die sie Steuern bezahlten, es war umgekehrt: Sie mussten mit dieser Abgabe die Hundehaltung ihrer Herren mitfinanzieren, damit diese sich größere Jagdmeuten leisten konnten.
    In Deutschland änderte sich das im 19.   Jahrhundert. Damals wurden Hundesteuern eingeführt, die fortan von den Hundehaltern selbst gezahlt werden sollten. Damit verfolgte man zwei Ziele: Die Zahl der Hunde sollte eingedämmt und die durch Kriege leer geräumten Staatskassen gefüllt werden. So verkündete Friedrich Wilhelm III. in einem Edikt vom 28.   Oktober 1810: »Wir, Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen, haben Uns bisher unablässig damit beschäftigt, die besten Mittel ausfindig zu machen, um den durch den letzten Krieg gesunkenen Wohlstand Unseres Staats wieder herzustellen, den Kredit empor zu heben und die Verpflichtungen zu erfüllen, welche der Staat gegen seine Gläubiger auf sich hat; Wir sehen Uns genöthigt, von Unsern getreuen Unterthanen die Entrichtung erhöhter Abgaben, hauptsächlich von der Konsumtion und von Gegenständen des Luxus zu fordern.« Und so mussten nun Hundebesitzer, Pferdebesitzer, Eigentümer von Kutschen und sogar von Klavieren, aber auch Menschen, die Dienstboten beschäftigten, Luxussteuern bezahlen. Dienstboten und Kutschen waren bald wieder steuerfrei, Hunde nicht.
Hundesteuer heute
    Die meisten Länder in Europa haben die Hundesteuer längst abgeschafft. Neben Deutschland halten nur noch Österreich, die Schweiz, Luxemburg und die Niederlande daran fest.
    Dabei ist die Höhe des Steuerbetrags für deutsche Hundehalter sehr unterschiedlich. Zum einen hängt sie davon ab, ob es sich bei dem zu versteuernden Hund um einen Gebrauchshund, einen Luxushund oder einen »gefährlichen Hund« handelt. Entscheidend ist auch die Frage, ob Wuffi ein Erst-, Zweit- oder Dritthund ist.

    Aber auch der Wohnort kann den Geldbeutel ganz unterschiedlich stark belasten, wie folgende Übersicht zeigt:

    Elmar Vitt, Rechtsanwalt aus Salzhausen in der Lüneburger Heide und Herrchen von Yorkshire Terrier Sir Monti, hält die Hundesteuer grundsätzlich für diskriminierend und hat beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg eine Klage eingereicht. Ob das Gericht diese aber überhaupt verhandeln wird, ist noch unklar.

40 Einen Hund kaufen
    Freunde kann man normalerweise nicht kaufen. Bei Hundefreunden ist das anders. Egal, ob man einen Rassehund haben möchte, einen Mischling oder einen Tierheimhund – jeder Hund kostet bei der Anschaffung Geld. Die Preisspanne beginnt bei etwa 200 Euro Schutzgebühr für Tierheimhunde und geht bis zu 2000 Euro für einen seltenen Rassehund mit Papieren. Damit werden Hunde, obwohl sie Lebewesen sind, zu einer Ware, für die alle Gesetze der Marktwirtschaft gelten. Das klingt unschön, hat aber auch Vorteile.
Geld und Wert
    »Was nichts kostet, ist nichts wert«, soll Albert Einstein gesagt haben, und inzwischen ist dieses geflügelte Wort eines der ungeschriebenen Gesetze unserer Marktwirtschaft.
    Natürlich stimmt dieser Satz so pauschal formuliert nicht. Die meisten wirklich wertvollen Dinge sind mit Geld nicht zu bezahlen. Trotzdem ist auch etwas Wahres daran: Wer für eine

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