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Hundsvieh - Kriminalroman

Hundsvieh - Kriminalroman

Titel: Hundsvieh - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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dem Genuss hin. Gerade will ich ein besonders schönes Stück Fleisch aufspießen, da …
    »Aufmachen, Polizei!« Fäuste klopfen an die Tür. »Aufmachen!«
    Barbla zuckt zusammen, wird bleich und lässt das Messer sinken. »Lass sie nicht herein, Tante Marta, bitte!«
    Wieder hört man die Fäuste gegen der Eingangstür schlagen. »Wird’s bald?«
    Da löst sich Barbla aus ihrer Erstarrung. Sie springt auf, hastet durch die Tür und verschwindet im Innern des Hauses. Frau Caduff steht langsam auf, öffnet und lässt zwei Polizisten eintreten. »Was wollen Sie?«
    »Wo ist sie? Wo ist Barbla?«
    Frau Caduff zuckt mit den Schultern. »Barbla ist nicht hier.«
    »Barbla soll fort sein? Und das sollen wir glauben?« Der Polizist schaut auf Barblas halb vollen Teller hinunter. »Wo ist sie hin, Marta?« Er schaut Frau Caduff streng an, doch sie zuckt bloß mit den Schultern. Nun wendet sich der Polizist an mich. »Wer sind Sie?«
    »Claudio Mettler aus St. Moritz, ich bin hier, weil …«
    »Wenn ich etwas Bestimmtes wissen will, dann frage ich!«, schnauzt mich der Uniformierte an und gibt seinem Kollegen ein Zeichen. Dieser verschwindet durch die Tür, dann hört man ihn auf der Treppe poltern.
    »Was ist passiert, Max?« Frau Caduff holt ein Glas und schenkt ein.
    Schwerfällig setzt sich der Polizist an den Tisch. »Eigentlich darf ich nichts sagen.« Er trinkt einen Schluck. »Wieder diese ›Grüne Front‹. Ein Bombenanschlag auf das Baugeschäft von Belasch in Ausserpers. Der Schaden ist klein, ein paar geplatzte Betonröhren. Aber man weiß nie, was passiert wäre, wenn da jemand gewesen wäre …«
    »Niemand da.« Der zweite Polizist kommt zurück. »Alles leer.«
    »Na dann, Marta. Wir kommen wieder. Wenn Barbla auftaucht, sag ihr, sie soll keine Dummheiten machen. Bei Bomben hört der Spaß auf!«
    Dann sind die beiden Eindringlinge weg.
    Frau Caduff hat den Kopf in die Hände gestützt, immer wieder wird ihr Körper von stummen Weinkrämpfen geschüttelt.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?« Behutsam berühre ich ihren Arm.
    Sie hebt den Kopf, starrt mich mit leeren Augen an. »Lassen Sie mich alleine. Gehen Sie schlafen, Herr Mettler, bitte!«

6.
    Unruhig wälze ich mich hin und her. Vielleicht liegt es daran, dass ich schon am Nachmittag geschlafen habe. Nach einer Weile öffne ich das Fenster, stehe da und lasse die kühle Nachtluft ins Zimmer. Eben will ich mich wieder hinlegen, da sehe ich jemanden durch den Garten huschen.
    Kurz darauf höre ich, wie Steinchen gegen die Hauswand geworfen werden.
    Ein Fenster wird geöffnet. »Was ist?« Das ist die Stimme von Frau Caduff.
    »Du musst kommen, Marta, es ist so weit«, höre ich eine Männerstimme aus dem Garten.
    Wenig später sehe ich, wie Frau Caduff mit einer Tasche unter dem Arm das Haus verlässt, zusammen mit dem Unbekannten hastet sie die Straße hinunter und verschwindet im Schatten eines Stalles.
    Schnell bin ich angezogen, husche die Treppe hinunter und stehe wenig später im Garten. Gestern Mittag habe ich im Schuppen ein Rad gesehen, das nehme ich heraus, steige auf und fahre schnell in die Richtung, in der Frau Caduff verschwunden ist. Vor mir taucht der Dorfplatz auf, still und leer liegt er in der Nacht. Nur aus dem Restaurant Krone ertönt das dumpfe Gelächter einer Stammtischrunde. In einer Seitenstraße plätschert ein Brunnen.
    Dann höre ich Stimmen. Im Schatten der Häuser schiebe ich das Rad um den Platz herum, biege in die schmale Gasse rechts neben der Kirche und halte an der Friedhofsmauer. Im Licht einer Straßenlampe sehe ich, wie zwei Personen in einen Landrover steigen, der anschließend ohne Licht aus dem Dorf herausfährt.
    Ich springe auf und radle los. Wie ein Irrer trete ich in die Pedale. Vor mir fährt der Landrover über einen Feldweg. Warum machen die kein Licht? Krampfhaft umklammern meine Hände den Lenker. Meine Augen sind ganz auf den dunklen Punkt vor mir fixiert. Das Schlagloch sehe ich zu spät.
    Eigentlich hätte ich mir alle Zähne ausschlagen können, die Schulter ausrenken, das Bein brechen, doch das Erste, was ich nach dem Sturz spüre, ist dieser verdammte Juckreiz an meinen Beinen. So liege ich im Dunkeln auf dem Rücken auf einer Wiese am Straßenrand und kratze mich so irr wie lange nicht mehr, erst als Blut fließt, höre ich auf.
    Eine halbe Stunde später bin ich wieder im Dorf. Diesmal fahre ich langsamer, die Beine schmerzen und das Rad eiert, das gibt einiges zu tun für einen

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