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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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sie sich zurücksinken. Am Kühlschrank drehte er sich zu ihr um. »Kann ich dir etwas mitbringen?«
    »Ja, danke. Ein Glas Cola bitte.« Sie brauchte jetzt dringend etwas, das ihr die Kraft gab, sein Verhör durchzustehen. Mit einem Schaudern dachte sie daran, was passieren würde, wenn die Presse davon Wind bekäme, dass Curtis sich erhängt hatte – und sie diejenige gewesen war, die ihn gefunden hatte.
    Zach reichte ihr ein Glas und setzte sich neben sie auf das Sofa, vermutlich, weil keine anderen Sitzgelegenheiten in dem Wohnzimmer vorhanden waren, und weniger, weil er unbedingt so nah neben ihr sitzen wollte. Er trank einen Schluck von seinem Zitronenmischgetränk und lehnte sich zurück. Eine Weile lang sagte er nichts, sondern betrachtete sie nur auf eine Weise, die sie extrem nervös machte. Als ob er bis in ihre Seele schauen könnte und alle Geheimnisse wüsste, die sie vor ihm verbarg. Das waren zwar nicht so viele, aber ihr war trotzdem unwohl bei dem Gedanken.
    Zach legte einen Arm auf die Rückenlehne. »Warum hast du mich angerufen?«
    Verwirrt blickte sie ihn an. Mit der Frage hatte sie nun nicht gerechnet. Vor allem wusste sie keine vernünftige, unverfängliche Antwort darauf. »Ich hatte das Gefühl, dass du da sein solltest.«
    Erstaunt zog er die Augenbrauen hoch. »Das ist alles?«
    Chloe blitzte ihn wütend an. »Du warst der Erste, an den ich gedacht habe, okay? Ich wollte dich in meiner Nähe haben.«
    Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel. »Schon besser.«
    Sie wusste nicht, was sie von seiner merkwürdigen Stimmung halten sollte. »War das etwa alles, das du wissen wolltest? Das hättest du mich auch im Wagen fragen können.«
    Sofort verschwand der Anflug von Humor aus seinen Augen. »Nein, das war nicht alles. Ich möchte gerne wissen, was du überhaupt dort wolltest.«
    »Mit Curtis reden.«
    Als sie das nicht weiter erläuterte, schaute Zach sie stirnrunzelnd an. »Worüber?«
    »Das unterliegt der Schweigepflicht zwischen dem Anwalt und seinem Mandanten.«
    »Soll ich dir wirklich glauben, dass du an einem Samstagmorgen in eine üble Gegend gefahren bist, um mit Curtis über etwas zu reden, das mit seinem Prozess zu tun hat? Du hättest ihn anrufen oder ihn ins Büro bestellen können.«
    Womit er nüchtern betrachtet völlig recht hatte. Chloe blickte auf ihre verschränkten Finger hinunter. Nur hatte sie eben angenommen, persönlich irgendwie besser an Curtis ranzukommen, was im Nachhinein wohl keine so gute Idee gewesen war.
    »Chloe?« Zach legte seine große Hand auf ihre. »Ich bin nicht dein Feind. Ich möchte nur verstehen, was so wichtig war, dass du dafür deine Sicherheit völlig außer Acht gelassen hast.«
    Gegen Zach, den Polizisten, konnte sie bestehen, aber wenn er seine Besorgnis zeigte, war sie machtlos. Besonders, wenn er sie dazu auch noch berührte. Mit einem innerlichen Seufzer gab sie auf. »Es ging nicht um den Prozess direkt. Ich wollte von ihm mehr darüber erfahren, was Candice Meadows früher gemacht hat.«
    »Du meinst ihren Job als Stripperin?«
    »Ja, unter anderem. Es kommt mir wie ein gezieltes und möglicherweise persönliches Verbrechen vor, das nicht mal eben so aus einer Laune heraus geschehen ist. Wenn wirklich jemand Curtis als Täter inszeniert hat, noch dazu auf eine solche Weise, dann setzt das eine sehr akribische Planung voraus. Für mich bedeutet das, dass der Täter entweder Curtis oder das Opfer kannte.«
    Zach schwieg einen Moment und nickte dann. »Das ist anzunehmen.« Er lehnte sich zurück und beendete damit ihre Berührung. »Für mich erklärt das aber nicht, warum du damit nicht zur Polizei gegangen bist, sondern stattdessen dachtest, dass es eine gute Idee wäre, Curtis alleine aufzusuchen.«
    Chloe schnitt eine Grimasse. »Du hast doch gesehen, wie deine Kollegen auf mich reagieren. Sie hätten mich sofort abgebügelt, genauso wie während des Prozesses.«
    »Vermutlich. Aber du hättest mit mir darüber sprechen können. Ich hätte dir zugehört und hätte mich auch mit Curtis unterhalten.«
    Sie lächelte ihn an. »Das ist nett von dir, aber ich glaube nicht, dass Curtis mit der Polizei geredet hätte – und schon gar nicht mit dir, wenn er dich von früher kannte und wusste, dass du ihn hinter Gittern sehen wolltest.«
    Zach seufzte. »Ja, damit hast du sicher recht. Trotzdem war es viel zu gefährlich, was du gemacht hast. Stell dir vor, du hättest Curtis lebend angetroffen und er hätte dich angegriffen! Du hättest

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