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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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War es so offensichtlich gewesen? Zach fluchte erneut. Eigentlich hatte er gedacht, mit Ausnahme der Hochzeit seine Gefühle sehr gut versteckt zu haben, doch vielleicht war das ein Irrtum. Aber dann wäre Shane doch sicher nicht immer so nett zu ihm gewesen, oder? Vor einigen Jahren hatte Shane ihm sogar geholfen, als sein Freund Morgan schwer verletzt worden war und einen Platz gebraucht hatte, wo er unterkommen konnte.
    Zach wischte diese Gedanken ungeduldig beiseite. Das brachte ihn jetzt auch nicht weiter, die Frage war nur, wie er sich bei Chloe entschuldigen konnte. Nicht, weil er ihr wieder nahekommen wollte – auch wenn sein Körper nichts dagegen hätte –, sondern weil er sie nicht verletzt sehen mochte. Und schon wieder durch seine Schuld. Beim ersten Mal hatte sie ihm noch schnell vergeben, doch er fürchtete, dass sie es ihm diesmal nicht so leicht machen würde.
    Dabei hatte er eigentlich nur für sie da sein und sie auf andere Gedanken bringen wollen. Zach stieß ein Schnauben aus. Das war ihm ja ziemlich gut gelungen … Wahrscheinlich würde sie ihm in Zukunft aus dem Weg gehen. Was nicht schwer sein dürfte, schließlich hatten sie sich vorher jahrelang nicht in New York getroffen. Das Problem war nur, dass er jetzt wusste, was für eine tolle Frau sie war – und wie sie schmeckte – und er sie eigentlich gerne wiedersehen würde. Auch wenn er wusste, dass das keine gute Idee war. Verdammt, er war so verwirrt, er wusste selbst langsam nicht mehr, was er überhaupt wollte!
    Kurzentschlossen rastete Zach sein Telefon in der Freisprechanlage ein und drückte die Kurzwahltaste für Morgan Spade. Sein Freund war der Einzige, der ihn vermutlich verstehen würde. Ungeduldig lauschte er dem Freizeichen, während er gleichzeitig fast hoffte, dass Morgan nicht da wäre, damit er seine chaotischen Gefühle nicht in Worte fassen musste.
    »Ja?« Morgans tiefe Stimme drang atemlos durch den Lautsprecher.
    »Morgan, hier ist Zach. Störe ich gerade?«
    Ein rumpelndes Lachen antwortete ihm. »Dann wäre ich sicher nicht ans Telefon gegangen. Ich war gerade in der Garage.«
    Seit Morgan mit Sam – Samantha – Dyson zusammen war, klang er fast immer so zufrieden und aufgeräumt wie jetzt gerade. Das war nicht immer so gewesen, früher war er eher in sich gekehrt und eine Zeit lang sogar sehr deprimiert und wütend, vor allem, nachdem seine Schwester Mara getötet worden war. Doch wie es aussah, hatte Sam neues Glück in sein Leben gebracht, was Zach seinem Freund von Herzen gönnte.
    »Wie geht es dir?« Zach verdrehte die Augen, als er bemerkte, wie lahm die Frage klang.
    Doch Morgan schien es nicht zu merken. »Sehr gut, Sam hat noch mal eine Verlängerung für die Ausgrabung in Golden bekommen und muss noch nicht nach Salt Lake City zurück.«
    »Klingt gut. Aber deine Kollegen sind sicher enttäuscht, dass sie dich noch länger ertragen müssen.«
    Morgan lachte. »Sehr witzig. Und wie geht es dir? Irgendwelche interessanten Fälle?« Als Feuerwehrmann und Brandermittler bekam Morgan oft genug auch die dunkleren Seiten des Lebens zu sehen.
    Zach berichtete kurz von der Verhaftung Curtis’, dem Prozess und schließlich seinem Tod. Morgan pfiff durch die Zähne. »Das ist ja fast unglaublich. Bist du dahintergekommen?«
    Zach schnitt eine Grimasse. »Nein, ich hätte Curtis als Täter verurteilt. Erinnerst du dich an Shane Hunter? Seine jüngere Schwester Chloe war Curtis’ Verteidigerin und hat die Sache ins Rollen gebracht.«
    »Natürlich erinnere ich mich an ihn, besonders, da Sam und ich inzwischen schon ein paar Mal dort zu Besuch waren und sie auch schon zu uns nach Denver gekommen sind. Stimmt, er sagte, dass seine kleine Schwester Anwältin sei. Das ist ja ein Zufall, dass ihr euch dort über den Weg gelaufen seid.«
    Und wie sie sich über den Weg gelaufen waren. Vor allem hatte er selbst dabei keine gute Figur gemacht. Was war es an Chloe, das ihn losreden ließ, ohne vorher darüber nachzudenken, was er sagte? »Ja.« Okay, das klang selbst für ihn sehr lahm.
    Morgan schwieg einen Moment. »Du magst sie, oder?«
    Mist.
Er hätte sich denken können, dass sein Freund zwischen den Zeilen lesen konnte. »Ich kenne sie kaum. Außerdem ist sie Shanes Schwester und …«
    Morgan unterbrach ihn. »Darum geht es nicht. Oder sollte es zumindest nicht – und auch nicht, ob sie Autumns Schwägerin ist. Das hast du doch überwunden, oder?«
    Zach rieb über seine Stirn. Es war eindeutig ein Fehler

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