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Hurra, wir leben noch

Hurra, wir leben noch

Titel: Hurra, wir leben noch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Mario Simmel
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Häup … Häupter der ä … ältesten A … A … Adelsgeschlechter Eu … Europas …« Wieder ein Schluck. »Ein Theater ist das! Z … Zum Kotzen! … Die … Die be … bewundertsten Frauen d … dieser Erde … Phi … Philosophen … fünf Nobelpreisträger … ach, Scheiße, i … ich habe ja die G … Gästeliste … I … Ich muß m … mich auf das Ge … Geschehen ko … ko … konzentrieren, m … mit die … diesen Leuten re … reden … Sta … Statements b … brauche i … ich … und gute F … Fotos … S … Senkmann! S … Senkmann, ko … komm he … her, du Arschloch! Jetzt m … mußt du m … mich m … mit den He … Herrschaften fo … fotografieren! U … Und rei … reiß di … dich zu … zusammen, Mensch, da … daß das an … anständige Auf … Aufnahmen we … werden! Die K … Ko … Ko … Konkurrenz schlä … schläft nicht!«
    Da … Das stim … stimmte –
    Verzeihung, Damen und Herren. Aber wenn man längere Zeit so schreibt, wie Schreiber sprach, kann einem so etwas schon passieren.
    Also noch einmal: Das stimmte! Die Konkurrenz schlief weiß Gott nicht. Wort- und Bildreporter aus dem In- und Ausland waren da und ackerten schwer – einundzwanzig insgesamt. Das Zweite Deutsche Fernsehen in Zusammenarbeit mit dem O.R.T.F., dem französischen Staatsfernsehen, ließ riesige Scheinwerfer die Szene erhellen. Die Scheinwerfer standen auf hohen Stativen. Es gab Podeste für die schweren Mitchell-Kameras, und es gab Männer mit Schulter-Aufnahmegeräten, die sich durch das Gewühl drängten, einen Lichtträger mit Akkutasche hinter sich. Kabel lagen überall herum. Ein paar Damen und Herren bester Qualität waren schon über sie gestolpert, eine dicke Fürstin aus dem Morgenlande war lang hingeschlagen. Aber niemand zeigte sich böse oder verärgert. Alle, alle hatten nur einen Wunsch: auch fotografiert zu werden!
    Schreiber hörte, saufend, ins Mikrofon reportierend, mit Senkmann vorwärtsstapfend, einen amerikanischen Kollegen zu einem anderen Fotografen sagen: »Mensch, der Marlon ist ganz unruhig, weil ich ihn nicht schieße. Ich merk’ schon die ganze Zeit, wie der Brando wartet, daß ich zu ihm komme. Aber den lass’ ich heute am ausgestreckten Arm verhungern. Kein Wort. Kein Bild. Der Marlon kann nicht erwarten, daß wir ununterbrochen was von ihm bringen!«
    Der Kollege sinnierte: »Wenn wir nicht wären, gäb’ es die da alle und das ganze Fest überhaupt nicht.«
    »Da hast du recht«, sprach sein Freund. »Kein Mensch wüßte ja etwas davon!«
    Es war ein heißer Tag gewesen, es war eine heiße Nacht – die Scheinwerfer machten sie noch heißer. Glänzend von Schweiß, Perlen und edlem Gestein, eingepfercht in der Menge, so durchlitten die Großen dieser Erde diese Nacht der Nächte.

21
    »Was ist das für eine Sauerei? Wieso ist der Violette noch nicht da?« flüsterte Jakob Formann der Contessa della Cattacasa zu, die schräg hinter ihm stand. Neben ihm stand, grell angestrahlt, Natascha Ashley, welche die Dame des Hauses spielte. Alle drei posierten – wie einstens Sir Alexander – auf einer Terrasse vor dem CHÂTEAU NATASCHA und begrüßten ununterbrochen neue Gäste, deren Namen eine sehr saure Claudia dem Hausherrn Jakob zeitgerecht ins Ohr flüsterte. Sie war sehr sauer und hatte verheulte Augen, weil die schwierige Tischordnung, die sie eine Woche harte Arbeit gekostet hatte, von ihrer Intimfeindin Natascha nicht akzeptiert worden war. Dieselbe hatte in letzter Minute alles umgeschmissen und eine völlig neue Tischordnung (mit kleinen Täfelchen vor jedem Platz) aufgestellt. Wenn nun auch alles nicht mehr so harmonisch zueinander paßte, wie Claudia es sich ausgerechnet hatte – Natascha saß an der Tête der mittleren der drei Tafeln, und das war die Hauptsache. Für sie!
    Da steht diese aufgetakelte Nutte, die Jakob sein ganzes Geld abnimmt, und das ist also der Dank, den ich kriege, dachte die Contessa erbittert. »Ich habe etwas gefragt, Claudia!« flüsterte Jakob gereizt über die Schulter. »Wo steckt der Violette?«
    »Die ›Mirage‹ ist noch im Anflug auf Nizza … Achtung, Graf und Gräfin Hunzlinga …«
    »Küß d’Hand, liebste Gräfin, meine Verehrung, Graf«, sprach Jakob. Natascha neigte nur hoheitsvoll lächelnd den Kopf und ließ sich die Hand abschlecken von den Herren. Claudia machte das wütend. Jakob empfand es als Zeichen von unvergleichlichem Format.
    »… die

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