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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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der Dunkelheit des Mondes,
    Und verharre nicht.
     
    Wo ist jetzt mein Freund, mein Calipon?
     
    Die Wimpel flattern im Wind über Haster
    Tapfre Farben: Grau und Blau – Fels und Meer.
    Meine Farben
    Noch immer hell im schwindenden Licht
    Ich nicke, doch ich verharre nicht.
    Und wo, meine geliebte Lisandra?
     
    - Aus Urik im Sonnenuntergang
    (Übersetzung von Philip Marcotti)

 
16.
     
     
    Akademie für Wissenschaft und Technologie,
    Washington D.C.
    Freitag, 10. Dezember 2202; 1545 Uhr EST.
     
    Der emeritierte Professor Eric Kofton aus Georgetown besichtigte das Quraqua-Display im Ivers-Museum, als ihm ein Zodiakus auffiel, der in einen dreibeinigen Tisch geschnitzt war. Es dauerte nicht lange, bis er herausfand, daß er eine Entdeckung gemacht hatte. Aber ihm war nicht bewußt, von welcher Bedeutung sie war. Die Akademie belohnte ihn mit einer Urkunde.
    Die Bilder waren idealisiert dargestellt, und es gab keinerlei Hinweis, wie die Sternbilder in Wirklichkeit aussehen mochten. Aber es gab Inschriften, welche die einzelnen Figuren beschrieben.
    »Ich habe keine Ahnung, ob es uns weiterhilft«, sagte Carson, während er ein Poster mit einer Reproduktion darauf entrollte. »Der Tisch stammt aus dem gleichen Teil der Welt wie die Casumel-Kultur, aber er ist unglücklicherweise erst wenige hundert Jahre alt. Also kann es unter Umständen der gleiche Zodiakus sein – möglicherweise aber auch nicht. Doch sehen Sie sich das hier an!« Er zeigte auf einen Quraquat mit vorstehender Schnauze, der Speer und Schild hielt und einen Kampfhelm trug. »Es heißt ›Der Krieger‹.«
    »Sie glauben, das ist Urik?«
    Carson warf ihr einen hoffnungsvollen Blick zu. »Wir müssen objektiv bleiben. Aber – er hat außerdem eine Frau bei sich!«
    »Hat die Frau ein eigenes Sternbild? Oder ist sie Teil von seinem?«
    »Ein eigenes. Der Name besitzt kein englisches Äquivalent, aber man könnte ihn mit dem Ausdruck ›Wunderschöne Frau Mutter Unschuld‹ wiedergeben.«
    Hutch grinste. »Das ist Lisandra. Ich würde sie überall wiedererkennen.«
    Carson blickte auf sein elektronisches Notizbuch. »Die Konstellationen werden nach Berufen geordnet. Oder nach Funktion. Es gibt zum Beispiel einen Waldläufer. Dann einen Fischer mit seinem Netz. Eine Soronghilia- Pflanze …«
    »Eine was?«
    »Der Baum des Lebens. Symbol der Unsterblichkeit. Und hier ist eine Axt. Und sogar ein Spreizer.«
    »Wir hätten ein paar Bilder vom Sternenhimmel Quraquas gebrauchen können.«
    »Sicher, sie würden uns helfen.« Sie unterhielten sich in Carsons Büro auf der fünften Etage. Es war vollgestopft mit Erinnerungsstücken aus seiner Militärzeit und den Jahren bei der Akademie. Hutch zählte allein drei Modelle von Kampfflugzeugen. Es gab auch ein Modell der Tempelfähre. Die Wände waren übersät mit Fotos und Auszeichnungen. Auf einem der Fotos stand der junge Carson neben einem schwarzen Labrador Retriever. Auf einem anderen der schon ältere Carson neben einer atemberaubenden Blondine.
    »Wer ist sie?« fragte Hutch.
    »Nur eine Freundin«, entgegnete Carson. Sein Gesicht verdüsterte sich ein wenig. »Zumindest eine ehemalige.«
    Hutch befürchtete, ihm zu nahe getreten zu sein, und lenkte das Gespräch zum Thema zurück: »Was stellen die anderen Sternzeichen dar?«
    »Einen Eimer, einen Schild, ein paar Tiere …«
    »Kein Auge Horgons?«
    »Nein. Und außerdem etwas, von dem wir glauben, daß es eine Art Maßstab darstellen soll.«
    »Das ist ja alles sehr interessant, aber ich kann nicht sehen, wie uns das weiterbringen soll.«
    Statt einer Antwort reichte er ihr einen Simmy- Helm. Sie zog ihn auf und war von einem Sternenhimmel umgeben. »Aussicht von Oz«, kommentierte er. »Etwa 9.000 vor Christus.«
    Die Sterne bedeckten eine Hälfte des Himmels wie die Lagerfeuer einer weit entfernten Armee. Auf der anderen Hälfte herrschte die tiefe Schwärze des galaktischen Abgrunds. Zwei Fadenkreuze erschienen rechts und links aus dem Nichts. »Die Fadenkreuze symbolisieren die beiden schiefen Türme von Oz«, erklärte Carson. »Hutch, Sie befinden sich genau im Zentrum der Stadt. Jedes Fadenkreuz zielt auf einer geraden Linie von Ihrem Standort direkt auf einen Turm und ist im Winkel seines Daches darüber hinaus in den Himmel gerichtet.«
    Der Himmel rotierte, und eines der Fadenkreuze zeigte plötzlich auf eine rote Sonne. »Das ist der Turm mit der Inschrift«, sagte Carson. »Der Stern heißt Orchinda. Die Orchidee. Ein roter Riese,

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