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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Angehörige des Stationspersonals, und schließlich zwei Männer, die sich als theoretische Physiker vorstellten und auf der Station an künstlicher Schwerkraft forschen wollten.
    Der eine von beiden war ein großgewachsener, redseliger Afrikaner mit grauem Schnurrbart und messerscharfen Gesichtszügen. Sein Kollege, ein schweigsamer Japaner, starrte Hutch ununterbrochen mit bedeutungsvollen Blicken an. Der Afrikaner hieß Laconda, und er erinnerte Hutch an ihren ehemaligen Algebra-Lehrer aus der Schulzeit.
    Sie erzählte, daß sie immer gedacht habe, künstliche Schwerkraft sei unmöglich, und Laconda begann, ihr einen Vortrag über hochenergetische Partikel, Leiterbahnen, die durch Magnetfelder erzeugt wurden, und lokale Verwerfungen im Raum-Zeit-Kontinuum zu halten. Hutch verlor schnell den Überblick, aber sie verstand immerhin genug, um anschließend die Frage zu stellen, ob die Methode, wenn sie funktionierte, auch in der Lage war, Antigravitation zu erzeugen.
    Laconda lächelte, erfreut über das Interesse seiner »Schülerin«. »Natürlich«, sagte er. »Das ist der nächste Schritt. Und was noch wichtiger ist, die Methode verbraucht nur extrem wenig Energie!«
    »Billige Antigravitation?« Carsons Augenbrauen hoben sich. »Man beginnt sich zu fragen, wo das alles hinführt.«
    Der Physiker strahlte vor Selbstzufriedenheit. »Die Zukunft bewegt sich rasend schnell in unsere Richtung«, sagte er mit einem Blick auf Hutch, um ihre Reaktion abzuschätzen. »Und wir müssen darauf vorbereitet sein.« Die abgedroschene Phrase kam mit öliger Präzision über seine Lippen.
    Hutch dachte noch immer über die sich aus einer derartigen Entdeckung ergebenden Konsequenzen nach, als die Fähre in die Annäherungsphase zum Stationsrad überging. Echte Antigravitation! Nicht die Salonwagenmagie der Supraleitung, sondern ein preiswertes System, das Masse und Erdanziehung negieren könnte! Der Energiebedarf der Welt würde gewaltig sinken. »Man könnte«, erzählte sie Carson, »ein Sofa mit einem Fingerschnippen verschieben. Ohne Flugzeug über New York fliegen! Wir wären nicht länger an die Erdoberfläche gebunden, und unsere individuelle Körperkraft würde unendlich groß sein!« Nachdenklich fügte sie nach einer Pause hinzu: »Es wäre eine völlig andere Art zu leben.«
    »Reine Science Fiction«, entgegnete Carson. »Es wird niemals Wirklichkeit werden.«
    Der Japaner blickte von seinem Computer auf und versicherte sich, daß Laconda außer Hörweite war, dann sagte er leise: »Ihr Freund hat recht, junge Frau. Das Ganze steht auf tönernen Füßen. Es geht um ein Forschungsbudget der Regierung, aber es wird nie funktionieren. Laconda weiß das.«
     
    Hutch war froh, wieder auf der Winckelmann zu sein. Sie marschierte durch den Zugangstunnel und betrat die Hauptschleuse am Bug des Schiffes. Von dort ging sie direkt zur Brücke (wo ein Techniker mit Tests am Navigationssystem beschäftigt war), warf ihr Gepäck auf das Deck und begann mit einem Inspektionsrundgang. Die Zeit war zwar nicht so knapp, daß sie nicht zuerst in ihre Kabine hätte gehen können, aber sie genoß das vertraute Gefühl von Sicherheit und Behaglichkeit an Bord »ihres« Schiffes.
    Auf ihrem Schreibtisch stand ein gerahmtes Bild von Cal, das vor zwei Jahren gemacht worden war. Kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten. Er trug seine überdimensionierte grüne Golferkappe, die sie einmal so bezaubernd gefunden hatte. Immer noch fand, um ehrlich zu sein. Sie nahm das Foto und schob es mit dem Gesicht nach unten in die rechte obere Schublade. Das war alles so lange her …
    Wartungspersonal durchstreifte das Schiff. Hutch ging hinab zum C-Ring, um die Vorräte zu überprüfen. Lebensmittel und Wasser für acht Monate und sechs Leute befanden sich bereits an Bord. Sie führte einen Maschinencheck durch und schaltete ab.
    Zwei Stunden später traf sie in Vega Süd auf Carson. Er war genauso begierig wie sie, endlich zu verschwinden. »Ich würde verrückt werden, wenn sie die Fahrt im letzten Augenblick abblasen«, sagte er.
    »Bleiben Sie ruhig. Wird schon schiefgehen.«
    Sie saßen in einer Ecke am Tisch und nippten an ihren Drinks. »Das ist alles ziemlich schnell gegangen«, meinte Carson. »Wir sollten ein wenig darüber nachdenken, wie wir die Expedition überhaupt durchführen wollen, was wir erreichen wollen, und was passieren kann. Zum Beispiel: Was machen wir, wenn wir tatsächlich auf eine Superzivilisation treffen?«
    »Wir

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