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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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verschwinden, so schnell wir können, und fliegen zurück, um Bericht zu erstatten. Ich dachte, Horner hätte sich Ihnen gegenüber deutlich ausgedrückt?«
    »Aber wir können unseren Bericht abliefern, ohne daß wir zurückfliegen. Meinen Sie wirklich, daß wir eine Mannschaft von Forschern auf die weite Reise schicken, nur um einen Alarmknopf zu drücken?«
    »Ich nehme an, Horner will kein weiteres Desaster.«
    »Aber wie wollen Sie denn das Risiko vermeiden? Sehen Sie mal: Wenn wir zurückkommen und erzählen, daß da draußen jemand ist, der bereits vor zwanzigtausend Jahren den Raumflug beherrschte – wie soll man sich einer solchen Rasse ohne Risiko nähern? Nein. Was Horner wirklich will, sind harte Fakten. Aber er kann es nicht rundheraus sagen. Er muß einfach davon ausgehen, daß wir clever genug sind, ihn auch so zu verstehen. Wenn sie dort sind, dann werden wir mit genügend Einzelheiten zurückkehren, um eine Nachfolgeexpedition vernünftig zu planen. Aber – wieviel Fakten sind genug?«
    Die Erde leuchtete schwach im Licht der Sonne.
    »Das ist immer noch die gleiche Unterhaltung, von der Sie mir erzählt haben?«
    »Sie müssen schon ein wenig zwischen den Zeilen lesen, Hutch. Horner will nicht, daß wir das Schiff verlieren oder von ihnen entdeckt werden.« Carson sah besser aus als jemals zuvor. Er hatte abgenommen, sprühte vor Energie, und er grinste wie ein großer Junge. »Aber er braucht einfach mehr als nur ein Startzeichen.«
    Nun, was auch immer, dachte Hutch. Auf jeden Fall erwartete sie eine interessante Reise. Schließlich war es der Flug, von dem Richard immer gehofft hatte, ihn eines Tages zu erleben.
     
    Janet Allegri und George Hackett kamen gegen Viertel nach sieben an Bord. Zusammen, Arm in Arm. Janet sah erholt und unternehmungslustig aus, bereit, loszufliegen. Sie trug einen blauweißen Overall mit dem Abzeichen der Quraqua-Mission. Ihr blondes Haar war militärisch kurz geschnitten, und sie stolzierte wie gewöhnlich umher. Hutch war überrascht, bei ihrem Anblick einen eifersüchtigen Stich zu spüren.
    George ging wie selbstverständlich neben ihr, mit einem Schritt für je zwei von ihr. Er hatte ein Sweatshirt über die Schultern geworfen, vorn am Hals verknotet, und trug eine riesige Sporttasche aus Lederimitat. Sie sahen aus, als wollten sie gemeinsam zum Picknick in den Park.
    Hutch empfing sie an der Rampe. Beide waren seit ihrer Rückkehr vom Tempel der Winde nicht in D.C. gewesen, und Hutch sah sie zum erstenmal wieder. Sie umarmten und begrüßten sich. »Sie haben doch gesagt, Sie würden keine Feldexpeditionen mehr machen«, sagte sie zu George. »Schon so schnell der Heimatfront überdrüssig?«
    Er grinste. »Nein. Frank hat mich gefragt, ob ich mitkommen will, also bin ich gekommen.« Er zögerte. »Außerdem wußte ich, daß Sie dabei sein würden.«
    Aus den Augenwinkeln fing Hutch Janets ›Sieh-mal-an-was-haben-wir-denn-da?‹-Blick auf. »Danke«, sagte sie und genoß den Augenblick. Es war ein gutes Gefühl, zu wissen, daß er sie nicht vergessen hatte.
    Sie führte die beiden in die Winckelmann, zeigte ihnen, wo sie ihr Gepäck verstauen konnten, und verteilte Missionsabzeichen und Kaffeetassen. Die Tassen zeigten einen Viermaster aus dem achtzehnten Jahrhundert unter vollen Segeln in einem Ozean aus Wolken unter einem bedeutungsvollen Stern. Über dem Bild war der Schriftzug »Beta Pacifica« zu lesen. Und darunter: »Vorwärts!«
    Als sie ihr Gepäck weggebracht hatten, schlenderten die beiden gemeinsam mit Hutch durch das Schiff, unterhielten sich darüber, was sie in der Zwischenzeit erlebt hatten, und über die bevorstehende Mission. Hutch erklärte, wie sie Beta Pacifica gefunden hatten und legte ein Diagramm des Signals auf einen der Schirme. »Schwierig, darin überhaupt ein Muster zu erkennen«, meinte Janet.
    »Es ist aber da«, entgegnete Hutch.
    George hörte für eine Weile schweigend zu. Dann fragte er: »Wer weiß sonst noch davon?«
    »Wir haben es geheim gehalten«, erklärte Hutch. »Kaum jemand außer dem Dekan und uns.«
    »Und er läßt uns wirklich losziehen und danach suchen?«
    »Ich glaube, er weiß, daß es uns gehört. Schließlich haben wir es entdeckt.«
    »Mir erscheint es wahrscheinlicher«, sagte Janet, »daß er der Meinung ist, es seien alles nur vage Vermutungen. Er braucht Beweise, bevor er es anderen gegenüber erwähnt. Er will nicht wieder dumm dastehen.«
    Das Reisegepäck kam an. Sie marschierten nach unten, um es

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