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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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die Krabbenarmee bot ein zu verlockendes Ziel.
    Er verfiel zurück in die Taktik, die er bereits mehrere Male so erfolgreich angewandt hatte. Er drehte sich um und wollte die Zahl seiner Verfolger dezimieren, ließ den Pulserstrahl durch ihre Reihen wandern. Die Ladeanzeige hatte rot zu blinken begonnen, und die Waffe würde jeden Augenblick versagen. Aber noch hatte sie genügend Energie.
    Die Krabben verteilten sich und machten keine Anstalten, hinter ihm her zu kommen. Und sie brannten und starben, als sie versuchten, vor ihm wegzulaufen. Er betrieb ihre Vernichtung mit sturer Präzision und tötete alles, was sich bewegte. Hier und dort flammten Feuer auf, und die Todesschreie der Krabben hallten durch das Zwielicht.
    Als er sich umwandte, waren sie vor ihm. Der gesamte Boden schien sich zu bewegen. Er ließ seinen Strahl über die neuen Ziele wandern, aber er schaffte es nicht, sie aufzuhalten, und er mußte sein Feuer auf einzelne Tiere konzentrieren, wenn er sie töten wollte.
    Sie rückten weiter vor, in ihrem Seitwärtsschritt, mit erhobenen Skalpellen und Zangen. In seinem Rücken war ein Feuer ausgebrochen. Kein Gedanke daran, in diese Richtung zu entkommen.
    Hoch oben auf der Anhöhe erblickte er in der Dämmerung eine Stablampe seiner Kameraden.
    Sehr weit weg.
    Er sprintete durch eine Bresche im Gebüsch. Und dort warteten sie auf ihn.

 
24.
     
     
    Beta Pacifica III.
    Dienstag, 12. April; eine Stunde nach Sonnenuntergang.
     
    Sie sahen die Flammen tief unten am Abhang. Das Feuer leuchtete in der Dunkelheit.
    »Ihm wird schon nichts geschehen«, versuchte Carson, Hutch zu beruhigen.
    Sie zögerte, blickte sehnsüchtig nach unten. Die ganze Welt schien sich auf das flackernde Licht des ausgebrochenen Feuers zu konzentrieren. Sie wollte mit ihm reden, sich versichern, daß er wohlauf war, sich beruhigen. Aber sie erinnerte sich an Henrys Worte und seine Wut. Wo waren Sie, als wir versuchten, ein paar Antworten zu finden? Sie haben bloß am anderen Ende des verdammten Commlinks gehangen und jedermann in Panik versetzt.
    Sie fühlte sich elend und verzweifelt. Sie stützte Janet, setzte sie wieder ab. Wie anders alles auf einmal aussah. Der Strahl ihrer Stablampe fiel auf einen Baum, der vom Blitz getroffen und gespalten worden war. »Ich erinnere mich«, sagte Maggie. »Wir sind dicht vor der Mauer …«
    Sekunden später ertönte Georges Schrei in der Nacht. Er vibrierte in der Luft, brach ab, setzte sich in einer Reihe kurzer Schreie fort und erstarb schließlich.
    Hutch schrie auf. Sie rief Georges Namen und wandte sich um, aber Janet war vorbereitet. »Nein! Du kannst ihm nicht mehr helfen!« Sie griff nach Hutchs Hand und hielt sie fest. »Mein Gott, es ist zu spät, Hutch!«
    Janet war viel stärker, aber sie hätte Hutch nicht länger als ein oder zwei Sekunden halten können, wenn Carson ihr nicht zu Hilfe gekommen wäre. Sie fielen alle zusammen hin.
    »Du kannst es nicht mehr ändern«, sagte er.
    Sie schrie.
    »Du würdest dein Leben sinnlos wegwerfen.« Es war Maggie, die vor Hutch stand und auf sie herabblickte.
    »Für dich ist das alles einfach, was?« spie Hutch ihr haßerfüllt entgegen. »Du bist immer in Sicherheit, wenn andere sterben!«
    Und dann kamen die Tränen.
     
    Die Mauer wirkte im Licht der Scheinwerfer hell und sicher. Geht auf den Absatz hinauf. Hutchs Gesichtsfeld war verschwommen, und sie stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. »Halte durch«, sagte Janet zu ihr. »Wir brauchen dich!«
    Der untere Streifen der Mauer, der sie zuerst an eine Straße erinnert hatte, erschien auf der rechten Seite und griff über das Tal. Auf der Hälfte des Abhangs war die Krone vielleicht zwei Meter hoch – nicht viel, jedenfalls unter normalen Umständen. Aber heute nacht herrschten keine normalen Umstände.
    Mit nur einem gesunden Fuß war das Klettern eine schwierige Angelegenheit. Carson überwand das Hindernis mit Hutchs Hilfe von oben, Maggies Hilfe von unten und vielleicht auch ein wenig angespornt durch ein undeutliches Flüstern raschelnden Grases. Seine Wunde begann erneut zu bluten. Aber als er endlich oben war, hatten sie das Schwierigste geschafft, und Janet war keine Herausforderung mehr.
    Hutch warf einen schnellen Blick in die Runde, um sich zu vergewissern, daß auf der Mauerkrone keine Überraschungen auf sie warteten. Zufrieden mit dem Ergebnis, setzte sie sich nieder und zog erneut das Medikit hervor. »Laßt mich einen Blick auf eure Wunden werfen«, sagte sie

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