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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ihre Linie wankte, sie brachen nicht. Verbrannte Panzer stapelten sich, und das Gras und die Büsche ringsum hatten längst Feuer gefangen. Carson und Janet, waffenlos, machten sich klein und versuchten, nicht in die Schußlinie zu geraten. Die Luft war voll vom Geruch verbrannten Fleisches. Eine Krabbe rollte rauchend und tot vor Hutchs Füße.
    George schoß mit kühler Präzision und Berechnung. Hutch stand neben ihm und erkannte ihn beinahe nicht wieder. Er lächelte, als bereite ihm das Töten Freude. Die nette Unschuld war aus seinem Gesicht verschwunden.
    Ihre Angreifer bewegten sich gezielt und mit bösem Vorsatz. Hutch bemerkte Verstand hinter den Attacken, Täuschungsmanöver und Organisation. Die Augen der Tiere hatten sich auf ihre Opfer gerichtet und verfolgten sie. Keine Krabbe hatte Hutch an den Stränden ihrer Jugend je so bewußt angesehen.
    Maggies Pulser wurde schwächer. Die Ladekontrolle zeigte rot.
    Die Dinger griffen pausenlos an.
    Irgendwann machte sich die Furcht breit, daß sie es nicht mehr schaffen würden. Eigenartigerweise erzeugte der Gedanke eine Fülle widersprüchlicher Gefühle in Hutch, wie wirbelnde Strömungen tief in einem See mit stiller Oberfläche: Sie war beinahe völlig ruhig und gleichzeitig von Entsetzen und Resignation gelähmt. Sie fand Spaß am Töten, gesellte sich zu George, wiegte ihren Strahler mit tödlicher Präzision und – Befriedigung. Sie begann darüber nachzudenken, wie das Ende aussehen mochte und was sie tun sollte. Sie entschied, auf keinen Fall zuzulassen, daß sie oder irgend jemand anders den Krabben lebend in die Hände fiel. Sie warf Seitenblicke auf Carson und Janet. Carson war vom tobenden Kampf gefesselt, aber Janet bemerkte ihren Blick und nickte ihr zu. Wenn das Ende kommt, wenn es keinen Ausweg mehr gibt, dann mach das Richtige.
    Die toten, rauchenden Panzer türmten sich immer höher auf. Hutch dachte, sie hätte ein Zögern bei ihren Gegnern bemerkt, eine schwächer werdende Bemühung, die Barriere aus toten Artgenossen zu überklettern, doch die vorderen Reihen wurden von den hinter ihnen anstürmenden Krabben weitergedrängt. Aber Hutch erkannte, daß sie ihr Schußfeld immer weiter ausdehnen und ihr Feuer in die hinteren Reihen der Gegner lenken konnte. Der Bereich schmorenden Fleisches vor ihr wirkte allmählich wie eine Deckung.
    Sie nahm sich einen Augenblick Zeit, um die Energie der Waffe ein wenig zu senken.
    Schwarzer Rauch stieg ihr in die Augen. Sie tötete zwei weitere Biester und verschonte eins, das verzweifelt von ihr wegzukriechen und hinter einen Baum zu entkommen versuchte.
    »Wir müssen die Gelegenheit ausnutzen«, sagte George. »Bevor sie sich erneut formieren.«
    »Ich bin ganz deiner Meinung«, entgegnete Hutch. »Wie machen wir’s?«
    »Die Büsche.« Er deutete zur Seite. George mußte brüllen, um den Lärm zu übertönen. Die meisten Kreaturen waren auf dem Pfad versammelt, vor und hinter ihnen. »Brenn ein Loch in das Gebüsch«, rief er.
    Hutch nickte.
    »Habt ihr zugehört?« brüllte George.
    Hutch wandte sich zu Janet und Frank um. »Kommt ihr alleine zurecht? Bis wir ausgebrochen sind?«
    Carson warf Janet einen Blick zu.
    »Ich kann hüpfen«, sagte sie. »Vorwärts, macht schon.«
    Hutch verschwendete keine Zeit. Sie schwang ihren Pulser auf das Gebüsch, das George ihr gezeigt hatte, und brannte eine Schneise hinein. Einige Krabben hatte sich dort versteckt gehalten, und Hutch erwischte ein paar von ihnen, während George ihr den Rücken freihielt. Das Gebüsch war dicht, und Hutch fürchtete, daß sie sich darin verfangen könnten. Sie hielt den Arm vor ihr Gesicht, um die Augen zu schützen, und versuchte, den Weg für Janet und Frank zu erweitern. Ein, zwei Mal hielt sie an und erledigte ein paar Angreifer.
    Aber sie kamen wieder voran. Gott sei Dank!
    Minuten später brachen sie auf der Kuppe eines grasbedeckten Hügels aus den Büschen hervor.
    »Wo ist George?« fragte Maggie und blickte nach hinten.
    Hutch benutzte den Commlink. »George, wo steckst du?«
    »Alles in Ordnung«, erwiderte er. »Ich bin auf dem Weg.«
    »Was machst du?«
    »Hutch«, sagte er in einem Tonfall, den sie noch nie an ihm gehört hatte, »geht weiter! Geht zur Mauer! Ich treffe euch dort.«
    »Nein!« schrie sie auf. »Spiel nicht den Helden! Wir brauchen dich hier!«
    »Ich werde nachkommen, verdammt! Frank, rede du mit ihr!« Und die Verbindung war unterbrochen.
    »Er hat recht«, sagte Carson.
    »Ich werde

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