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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Angehörige der Pilotkolonie seinen Fuß auf Quraqua setzen kann. Fünfzig Jahre, Richard. Ein halbes Jahrhundert. Was glauben Sie, wie es auf der Erde bis dahin aussieht?«
    »Wer weiß das schon?«
    »Ja, wer weiß das? Bleibt das politische Umfeld stabil? Gibt es noch genügend Geld? Werden wir noch die gleiche Technologie besitzen?« Caseway schüttelte den Kopf. »Unsere Experten sehen einen zweiten Zusammenbruch voraus, und zwar innerhalb der nächsten dreißig Jahre. Die Zeit läuft gegen uns. Selbst wenn wir sofort anfangen, wird es viel Glück erfordern, das Projekt erfolgreich zu beenden, eine neue Welt zu schaffen und zu bevölkern. Wenn wir zu lange warten, enden wir wahrscheinlich genauso wie Ihre Quraquat.«
    »Das ist doch nichts weiter als ein Wunschtraum. Die alten Fehden hinter sich lassen! Um das zu schaffen, müßten Sie erst einmal einen Weg finden, die menschliche Natur hinter sich zu lassen. Und Sie sind bereit, eine riesige Quelle von Wissen für diesen Irrweg zu opfern!« Verdammter Kerl! Verdammtes arrogantes Grinsen! »Vorausgesetzt, Sie können Ihren Plan wirklich so durchführen: Wir werden noch andere Welten finden. Warum sind Sie nicht ein wenig geduldiger? Wir könnten eine Welt entdecken, die man erst gar nicht terraformen muß!«
    »Können Sie garantieren, daß wir innerhalb der nächsten fünfzig Jahre einen halbwegs vernünftigen Zufluchtsort finden werden?«
    »Garantieren? Selbstverständlich nicht! Aber die Chancen stehen nicht schlecht.«
    »Vielleicht hätten Sie keine Einwände, wenn wir uns auf Inakademeri niederlassen würden? Und die Nok vertreiben?«
    Richard erhob sich. »Es tut mir leid, zu sehen, daß Sie so fest auf Ihrer Meinung beharren.«
    »Ganz meinerseits. Ich empfinde Ihre Meinung als vorgefaßt. Aber Sie haben recht, meine Entscheidung steht fest. Ich bin fest entschlossen, dafür zu sorgen, daß die Menschheit eine neue Chance erhält. Sie müssen verstehen, vielleicht ist dies die einzige Möglichkeit. Wenn wir warten, bis Sie Ihre Töpfe auf Quraqua in Sicherheit gebracht haben, sind unsere Gelder unter Umständen schon für einen anderen Zweck verplant. Und wenn das erst geschehen ist, dann ist das Spiel zu Ende.«
    »Es ist alles andere als ein Spiel!« Richard setzte das Weinglas so hart auf den Tisch, daß es zersprang. Vorsichtig löste er seinen Griff um den zerbrochenen Stiel und murmelte eine verlegene Entschuldigung.
    Caseway legte eine Serviette über den vergossenen Wein. »Ist schon in Ordnung«, erwiderte er. »Was wollten Sie gerade sagen?«
    Richard platzte förmlich heraus: »Norman, wir haben wahrscheinlich äußerst explosive Informationen im Tempel der Winde entdeckt!«
    Caseway nickte. »Und von welcher Art sind diese Informationen?«
    »Wir haben Beweise, daß die Quraquat mit den Erbauern der Monumente in Verbindung gestanden haben!«
    Caseways Brauen hoben sich. Volltreffer! »Welche Art von Beweisen?«
    Richard zeigte ihm eine Kopie des Basreliefs von Tull.
    »Das ist kaum zu glauben«, sagte Caseway. Er deutete über Richards Schulter, und die Wüstenlandschaft verschwand. Sie saßen in einem bescheidenen, holzvertäfelten Zimmer, das bis auf die beiden Sessel und den Kaffeetisch völlig leer war. »Nicht, daß es irgend etwas ändern würde. Es gibt immer gute Gründe, noch zu warten.« Seine Augen verengten sich. »Geld. Politische Überlegungen. Der Glaube an verbesserte Technologie im nächsten Jahr. Haben Sie die Debatten verfolgt, in denen es um die Frage ging, ob wir überhaupt das moralische Recht besitzen, eine außerirdische Ökologie vollständig zu zerstören? Das Komitee für öffentliche Moral hätte uns beinahe gestoppt, weil wir den göttlichen Plan für Quraqua unterlaufen. Wie auch immer der aussieht.« Er legte die Stirn in Falten. »Ich weiß, was Sie sagen wollen. Ich stimme bis zu einem gewissen Punkt sogar mit Ihnen überein. Und im Vertrauen, ich sage Ihnen etwas: Wenn es nach mir ginge, würde ich nach Inakademeri gehen und den Nok ihren Planeten wegnehmen. Ich würde Ihnen Quraqua und den Tempel überlassen.«
    Später, als Richard über das Gespräch nachdachte, ließ ihn die letzte Bemerkung Caseways frösteln. Sie war von einem Mann gekommen, den er gerade zu mögen begonnen hatte.
     
    Nachrichtenredaktion
     
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    Hanniman in Tennessee hingerichtet
    38facher Mörder bis zum Schluß

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