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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Wir wissen nicht viel über die Quraquat, aber wir sind absolut sicher, daß sie keine entsprechende Technologie besessen haben.«
    Hutch machte einen Schritt zurück, um bessere Übersicht zu bekommen. »Vielleicht hatten sie eine andere Technologie. Etwas uns Unbekanntes.«
    »Zum Beispiel?«
    »Keine Ahnung. Wenn ich es benennen könnte, wäre es nicht unbekannt …«
    »… Nun, das macht auch nichts.« Carson schnitt ihr ungeduldig das Wort ab. »Wir wissen, daß sie noch mit Pferdewagen und Kutschen unterwegs waren, als diese Sprache gesprochen wurde.«
    Richard untersuchte die Zeichen mit einem Vergrößerungsglas. »Wann ist das gewesen?«
    »Neuntes Jahrtausend vor Christus.«
    Gleiches Zeitalter. Schon wieder! Hutch blickte sich nach den fensterlosen Bauwerken und den schweigenden Straßen um. Ein Schauer kroch langsam an ihrem Rücken empor.
    »Könnten die Leute, die diese Sprache gesprochen haben, die gleichen gewesen sein wie die, die im Tempel das Bild des Erbauers schufen?«
    »Ja.« Carson erklärte weiter: »Wir nennen die Sprache Casumel Linear C. Sie wurde nur während eines Zeitraums von etwa vierhundert Jahren gesprochen.«
    Richard stand noch immer auf der Leiter. Er lehnte sich zurück und spähte zur Spitze des Turms hinauf. »Ist das der Grund, warum Henry die Arbeit am Tempel so stark vorangetrieben hat?«
    Carson nickte. »Können Sie sich vorstellen, wie es ist, an diesem Ort eine Inschrift zu entdecken und nicht imstande zu sein, sie zu lesen?« Er schüttelte mißmutig den Kopf. »Die Quraquat, die diese Sprache gesprochen haben, bewohnten die Umgebung des Tempels der Winde. Und zumindest während eines gewissen Zeitraumes kontrollierten sie den Tempel auch. Wir haben die Hoffnung, einen Rosetta-Stein zu finden. Oder, wenn das nicht gelingt, wenigstens so viele Schriftproben zu entdecken, daß wir die Sprache entziffern können.«
    Hutch mischte sich ein. »Ich verstehe das nicht. Wenn die Quraquat nie hier waren, wie können sie dann ihre Schriftzeichen hinterlassen haben? Sind Sie sicher, daß Ihre Theorie stimmt?«
    »Ohne jeden Zweifel«, antwortete Carson. »Die Schriften sind identisch.«
    »Und das bedeutet?«
    »Ich denke«, antwortete Richard für ihn, »daß die Konstrukteure dieser … Monstrosität den Einwohnern von Quraquat eine Botschaft hinterlassen haben. Zu lesen, wenn sie den Mond erreichen.«
    »Was für eine Botschaft?« Hutch konnte ihre Neugier kaum noch im Zaum halten.
    »Eine Einladung, dem galaktischen Klub beizutreten«, schlug Carson vor.
    »Oder die Erklärung für Oz.« Richard begann, die Stufen hinabzuklettern. »Wer weiß?«
    Hutch blickte zu Carson. »Frank, wie viele von diesen alten Sprachen sind schon entschlüsselt?«
    »Ein paar. Nicht viele. Eigentlich fast noch keine.«
    »Keine.« Sie versuchte, den Nebel aus ihrem Gehirn zu vertreiben. »Warum verstehe ich das nicht? Wenn wir keine ihrer Sprachen entziffern können, was macht es dann schon aus, wenn wir einen Rosetta-Stein finden? Was ich damit sagen will ist, daß wir den Stein auch nicht entziffern können. Oder?«
    »Das wäre egal. Wenn wir den gleichen Text in drei oder vier verschiedenen Sprachen finden, können wir alle verwandten Sprachen entschlüsseln. Vorausgesetzt, die Textprobe ist umfangreich genug.« Richard war auf dem Boden angekommen.
    »Wenn Sie genug gesehen haben«, sagte Carson, »… es gibt noch etwas, das ich Ihnen zeigen möchte.«
    »In Ordnung.«
    »Wir müssen hoch aufs Dach.«
    Sie gingen zu den Fähren zurück. Carson sagte: »Wir können meine nehmen.«
    Sie stiegen ein. Carson ließ die Luken offen. Er zog seine Mütze zurecht und aktivierte die Magnete. Das Gefährt erhob sich und schwebte hinauf zum Dach.
    »Gibt es auf der anderen Seite noch einen Turm?«
    »Einen zweiten runden Turm? Ja.«
    »Und eine zweite Inschrift?«
    »Nein.«
    »Interessant«, murmelte Richard. Er blickte nach unten. »Hoppla«, sagte er. »Das Dach ist schräg!« Er beugte sich hinaus, um besser sehen zu können. »Die erste Schräge, die ich hier zu sehen bekomme.«
    »Es gibt noch eine weitere«, sagte Carson.
    »Auf dem anderen Turm.«
    »Ja.« Sie schwebten dicht über dem Dach.
    »Frank.« Richard Walds silberne Augenbrauen zogen sich zusammen. »Ist der andere Turm spiegelbildlich zu diesem hier plaziert?«
    »Nein.«
    Richard sah erleichtert aus.
    Hutch hatte erkannt, worauf Richard hinauswollte. »Es durchbricht die Regeln«, sagte sie. »Eine gerade Linie, die die beiden

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