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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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einige Tage verloren.«
    »Das sollte kein allzu großes Problem für sie darstellen. Sie sind immer noch im Zeitlimit. Trotzdem sollten Sie diese Umstände im Kopf behalten, Marcel. Und vergessen Sie nicht, das ist nur eine Schätzung.«
    Marcel nickte. »Ich werde Hutch informieren.« Er hatte das Gefühl, die Wände kämen auf ihn zu. »Irgendwelche Ausweichvorschläge?«, fragte er.
    »Sie meinen, falls Tess nicht funktioniert?«
    »Richtig.«
    Er schüttelte den Kopf. »Von Beten abgesehen, nein. Falls Tess nicht funktioniert, sind sie tot. So einfach ist das.«

 
Kapitel XV
     
     
    »Niemand weiß die Zivilisation wirklich zu schätzen, bis die Lichter ausgehen.«
    Gregory MacAllister, Patrioten im Baumhaus, aus: Der unvollendete MacAllister
     
    Stunden bis zum planetaren Ende (vermut.): 210.
    »Es muss einen Weg geben.«
    Beekmans Augen waren blutunterlaufen. »Wenn es einen gibt«, sagte er, »würde ich ihn zu gern kennen.«
    »Okay.« Marcel stand auf und starrte ihn an. »Sie haben von der Zugfestigkeit dieses Zeugs gesprochen, das wir aus dem Artefakt geschnitten haben. Können wir nicht versuchen, etwas von diesem Material zu benutzen?«
    »Wofür genau?«
    »Um sie zu erreichen. Um ihnen einen Weg zu bieten, die Oberfläche zu verlassen.«
    »Wir sprechen hier von dreihundert Kilometern Länge!«
    »Gunny, wir haben hier oben vier Schiffe, mit denen wir arbeiten können.«
    »Schön. Und selbst, wenn wir vierzig hätten. Jetzt haben wir also diesen sehr langen Schaft. Was wollen Sie damit anfangen?«
    »Ihn durch die Atmosphäre rammen. Er würde doch nicht unter seinem Eigengewicht zusammenbrechen, oder?«
    »Nein«, erwiderte Beekman. »Das würde er nicht.
    Aber wir könnten ihn nicht unter Kontrolle halten. Die atmosphärischen Energien würden ihn mit Ultraschallgeschwindigkeit über die Oberfläche jagen.« Er lächelte bekümmert. »Nein. Niemand würde sich darum reißen, auf so einem Ding mitzufliegen.«
    Marcel hatte die Miesmacherei satt. »Okay«, sagte er. »Ich werde Ihnen sagen, was ich von Ihnen erwarte: Sie haben hier auf dem Schiff eine gewaltige Denkfabrik. Rufen Sie die Leute zusammen. Tun Sie es sofort. Lassen Sie alles andere liegen. Und finden Sie einen Weg.«
    »Mit ein bisschen Glück wird die Tess reichen, sie da wegzubringen.«
    »Es gibt immer noch zu viele Dinge, die schiefgehen können. Und wenn wir hier darauf warten, dass sie das tun, dann werden wir keine Zeit mehr haben, uns eine Alternativlösung zu überlegen.« Er beugte sich vor und packte Beekman am Arm. »Sehen Sie es als intellektuelle Herausforderung, wenn Sie wollen, aber finden Sie einen Weg.«
     
    Chiang war wach, als Morgans Welt im Osten auftauchte, umgeben von Sternen, die in ihrem Licht verblassten, einem Licht, das scheinbar einen vage bläulichen Farbton angenommen hatte. Und es war erheblich heller als in der Nacht zuvor. Er konnte beinahe eine Scheibe erkennen.
    Unter diesem unheilvollen Licht stand er auf Posten und hielt Wache. Später, nachdem Nightingale ihn abgelöst hatte, lag er noch lange wach und sah zu, wie es sich durch das Geäst der Bäume bewegte. Ihm war, als wäre er gerade erst eingeschlafen, als Kellie ihn weckte. »Zeit, in Bewegung zu kommen, alter Junge«, sagte sie.
    Während sie müde um das Lagerfeuer herumsaßen und die Überreste ihrer Fleischmahlzeit zum Frühstück verspeisten, gab Hutch bekannt, dass es Neuigkeiten von der Wendy gäbe.
    »Keine guten, richtig?«, hakte MacAllister nach.
    »Keine guten. Wir haben einen oder zwei Tage verloren«, sagte Hutch. »Die Flut an der Nordküste steigt wegen Morgans Welt von Tag zu Tag. Die Küstenlinie ist gebirgig, aber es ist möglich, dass das Wasser auf die dahinter liegenden Ebenen durchbricht.«
    »Ein bis zwei Tage?«, fragte Kellie.
    »Wir haben immer noch genug Zeit.«
    »Und die Wissenschaftler glauben, wenn es durchbricht, wird es bis zum Turm kommen?«, fragte MacAllister.
    »Das haben sie jedenfalls gesagt.«
    »Wir sollten uns beeilen«, kommentierte Chiang.
     
    Die Kürze der Tage wurde mehr und mehr zu einer Belastung, und sie überlegten, ob sie versuchen sollten, ihre Wanderung an einen Vierundzwanzig-Stunden-Rhythmus anzupassen und den Wechsel von Tag und Nacht zu ignorieren.
    Embry erklärte ihnen, dass die Idee nicht so gut wäre, weil ihr Metabolismus dazu tendierte, sich den örtlichen Gegebenheiten anzupassen. »Außerdem«, schloss sie, »bezweifle ich, dass Sie da unten in der Dunkelheit herumlaufen

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