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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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halten sollen. Wir haben nicht genug Sensoren, um alles zu überwachen, also können wir nicht einmal zusichern, dass wir eine frühzeitige Warnung aussprechen können.«
    »Okay.«
    »Sie müssen einfach die Nerven behalten.«
    »Danke, Abel.«
    »Eines noch. Diese Stürme werden wirklich gewaltig sein. Anders als alles, was wir von zu Hause kennen. Das sprengt jede Skala.«

 
Kapitel XXI
     
     
    »Denkmäler sind eine hübsche Erfindung unter der allgemeinen Voraussetzung, dass wir selbstlos und großzügig, mitfühlend gegenüber den Bedürftigen, tapfer im Dienst der gerechten Sache und treu bis in den Tod sind. Um jedoch die Absurdität dieser Dünkel zu Bewusstsein zu bringen, muss man sich nur ansehen, welche Zustände zwangsläufig eintreten, wann immer der Schutz der Ordnungsdienste auch nur für einen kurzen Zeitraum versagt.«
    Gregory MacAllister, Grüße aus dem Garten Eden
     
    Stunden bis zum planetaren Ende (vermut.): 107.
    Sie legten achtzehn Kilometer zurück, bevor sie den Tagesmarsch für beendet erklärten. Als Canyon sich wieder zeigte, um das Interview mit ihnen zu führen, riet er ihnen, sich zu entspannen. Er würde alles weitere regeln, und wenn sie nach Hause zurückkehrten, würden sie feststellen, dass sie alle zu Berühmtheiten geworden waren.
    Wie sich herausstellte, gab es tatsächlich keinen Grund, sich nicht zu entspannen. Canyon warf mit Wattebällchen. Hatten sie Angst? Was hatte sie am meisten beeindruckt? Gab es auf Deepsix noch etwas, das wert wäre, gerettet zu werden? Wer war der Astronom in dem Turm, von dem er gehört hatte? Was hatte sie in dieser Welt am meisten überrascht?
    Hutch wusste genau, was sie am meisten überrascht hatte, aber sie zog es vor, von den gigantischen Libellen zu erzählen.
    Er fragte sie nach ihren Verletzungen. Nichts Ernstes, erklärte ihm MacAllister. Nur ein paar Schnittwunden und Kratzer. Aber er gab zu, eine bittere Lektion darüber erhalten zu haben, wie wichtig es war, den eigenen Körper in einem guten Zustand zu halten. »Man weiß ja nie«, sagte er, »wann man in einem Wald in einer fremden Welt landet und zweihundert Kilometer marschieren muss. Ich empfehle Jogging für jedermann.«
    Als Jerry Morgan später aufging, war er beinahe so groß wie der Erdenmond. Natürlich war er immer noch in der Halbmondphase, in der er auch bleiben würde. Der obere und untere Wolkengürtel, düster und herbstfarben, war mit goldenen Flecken durchsetzt. Ein breites dunkles Band lag um den Äquator. Hutch konnte sogar den Bereich in der nördlichen Hemisphäre erkennen, in dem Maleiva III, Transitoria und der Turm letztendlich aufprallen sollten.
    Unter anderen Umständen wäre der Anblick von bemerkenswerter Schönheit gewesen.
     
    DIE SCHLAGZEILEN – MIT AUGUST CANYON
    »Heute habe ich einige Zeit mit fünf tapferen Menschen zugebracht, die auf Maleiva III gestrandet sind, während der riesige Planet, der nach Jeremy Morgan benannt wurde, drohend näher kommt. Vier von ihnen sind Wissenschaftler. Der fünfte ist der gefeierte Autor und Herausgeber Gregory MacAllister. Sie marschieren quer durch das Land in dem verzweifelten Ansinnen, ein Raumfahrzeug zu finden, das vor zwanzig Jahren dort zurückgelassen wurde. Das ist ihre einzige Hoffnung, den Planeten zu verlassen, bevor diese Welt untergeht, was in sechs Tagen geschehen wird.
    Werden sie es schaffen? Das weiß niemand. Aber wir werden heute Abend in einer Sondersendung mit ihnen sprechen. Und wenn Sie sie kennen gelernt haben, dann werden Sie vermutlich wie ich zu der Überzeugung kommen, dass, wenn es überhaupt einen Weg gibt, diese fünf Menschen ihn finden werden …«
     
    Marcel und Beekman überließen den Funkverkehr zunehmend Stellvertretern, die die Gestrandeten auf Kurs hielten. Sich selbst überlassen, allein in einem fremden Land ohne Geländemarken, ohne irgendein Kennzeichen, das diesen Namen verdient hätte, hätten sie sich hoffnungslos verirrt. Sie rissen Witze über Hutchs nicht vorhandene Befähigung, sie nach der Position der Sonne zu führen. Selbst in der Nacht und bei wolkenlosem Himmel unter einem Meer aus Sternen wären sie verloren gewesen. Falls es einen Orientierungsstern gab, ob nun im Norden oder im Süden, so konnte sie ihn nicht finden. Außerdem bezweifelte sie, dass ein solcher Stern vom Äquator aus überhaupt zu sehen wäre.
    Aber das war nicht von Bedeutung. Irgendjemand hielt ständig Kontakt.
    Nach rechts.
    Links halten.
    Nein. Nicht um den Hügel herum.

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