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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Gehen Sie über ihn.
    Dann, ohne Vorwarnung, beauftragte Marcel sie mit einer Mission. »Da ist etwas vor Ihnen. Es liegt nicht weit vom Weg entfernt, und wir möchten Sie bitten, einen kurzen Blick darauf zu werfen.«
    »Was ist vor uns?«
    »Wir wissen es nicht. Ein Bauwerk.«
    Hutch bedauerte jede einzelne Minute, die sie von ihrem Weg abbringen würde, aber in den Gesichtern der anderen stand eine Bitte geschrieben. Sie waren bereit, eine Minute zu opfern. Nur eine Minute. Nightingale gefiel die Idee. Solange sie nur einen kleinen Umweg machen mussten. »In Ordnung«, sagte sie schließlich.
    »Wir sehen es uns an und sagen Ihnen dann, worum es sich handelt. Aber wir werden sofort weitergehen.«
    Das Ziel ihres Umwegs lag an einem Seeufer, überwuchert von alten Bäumen und Gestrüpp. Nur hier und dort konnten sie ein metallisches Glitzern erkennen. Sie waren nicht sicher, ob sie es überhaupt mit einem Bauwerk irgendeiner Art zu tun hatten, so umfassend hatte der Wald es erobert.
    Sie schnitten ein paar Büsche nieder. Im ersten Moment dachte Hutch, sie wären auf eine Art Lagergewölbe gestoßen. Bis sie die Fenster entdeckten. Die meisten waren noch intakt. Dann ging Kellie auf die Rückseite. »Es hat einen Schwanz«, berichtete sie.
    »Einen Schwanz?«
    »Ein geteiltes Heck, um genau zu sein. Das ist ein Luftfahrzeug.«
    Der Boden war ausgestellt. Symbole zierten eine der Seitenwände, so verblasst, dass sie kaum noch zu erkennen waren. Auf der Vorderseite gab es eine große Scheibe. Alles in allem war das Luftfahrzeug etwa so groß wie ein Pendler-Airbus. Aber es hatte keine Tragflächen. Bodentransport, vermutete Hutch trotz des markanten Hecks. Es sei denn, sie hatten eine Antigravitationstechnologie.
    Nach den Bäumen zu urteilen, die das Objekt überwuchert hatten, musste es schon seit Jahrhunderten dort liegen. Hutch schritt es ab, und sie schickten Bilder zur Wendy. Achtunddreißig Meter Länge, ungefähr sechs im Durchmesser. Schwere Schäden an Steuerbord, weniger schlimme an Backbord.
    Chiang kletterte auf einen Baum, zog eine Lampe hervor und versuchte, einen Blick in das Innere zu werfen. »Nichts«, sagte er. »Geben Sie mir etwas zum Abwischen.«
    Kellie brach ein paar flache Blätter, befeuchtete sie vorsichtig am Ufer des Sees und reichte sie ihm hinauf. Chiang benutzte sie, um das Glas abzuwischen.
    »Tragflächen oder nicht«, sagte Kellie, »das Ding hat eine aerodynamische Form. Sehen Sie es sich nur an.«
    Sie hatte Recht. Die Linien waren fließend, und das ganze Objekt verjüngte sich an Bug und Heck.
    »Was ist denn da los?«, fragte Canyon. Sie alle wussten, dass er ständig am offenen Kanal lauschte und die Konversation zwischen der Bodentruppe und den Schiffen im Orbit verfolgte.
    Hutch brachte ihn auf den neuesten Stand. »Wenn wir wissen, was das ist, sage ich Ihnen Bescheid«, sagte sie. »Falls das irgendwas darstellt.«
    Chiang hielt seine Lampe an das Glas. »Da sind Sitzreihen. Ziemlich klein. Sehen ein bisschen mitgenommen aus.«
    »Kleine Sitze?«, fragte MacAllister. »Die gleichen Abmessungen wie im Turm?«
    »Ja, sieht ganz so aus.«
    »Also das ist wirklich merkwürdig.«
    »Warum?«, fragte Hutch.
    »Sehen Sie sich die Tür an.« In dem Gewirr aus Zweigen war sie schwer auszumachen, aber sie war da, und Hutch sah, was merkwürdig war: Die Größe der Tür passte durchaus zu ihrer eigenen Statur.
    Sie befand sich knapp über dem Erdboden und hatte sogar einen Griff, aber als MacAllister versuchte, sie zu öffnen, brach er, also mussten sie ein Loch hineinschneiden.
    Drinnen war es dunkel. Hutch schaltete ihre Lampe ein und betrachtete die ungefähr dreißig Sitzreihen, die von einem Mittelgang getrennt wurden, jeweils fünf kleine Sitze zu beiden Seiten des Gangs. Einige waren aus der Verankerung gerissen worden und lagen verstreut im Fluggastraum. Spuren organischer Hinterlassenschaften konnte sie nicht erkennen.
    Der Boden unter dem schwarzen Gewebe, das immer noch einigermaßen intakt war, knarrte.
    Die Schotten waren leicht gewölbt, wasserfleckig und in Richtung Bug aufgerissen. Außerdem gab es Brandspuren.
    Im Cockpit fanden sie zwei Sitze. Aber diese waren, anders als die im Rumpf des Flugzeugs, groß genug, dass Hutch bequem auf ihnen hätte Platz nehmen können. Einer war aus der Verankerung gebrochen. Außerdem gab es einen Schaden am Rahmen der Verglasung. Hutchs Blick fiel auf das, was einmal die Instrumententafel gewesen war.
    »Abgestürzt und

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