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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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freiem Himmel zu sein.
    Die Erde bebte ständig.
    »Nach einer Weile«, sagte Nightingale, »merkt man es kaum noch.«
    Morgans weiter Halbmond verschwand soeben hinter den Bäumen außer Sicht. Im Osten wurde der Himmel langsam heller, und die Wolken hatten sich verzogen. Es sah aus, als gäbe es nun doch endlich einen sonnigen Tag. »Was ist mit diesem Alienaufzug?«, fragte Nightingale. »Was haben die vor? Wird es funktionieren? Und wann soll das stattfinden?«
    Beekman hatte Hutch und Kellie mit Details versorgt, aber der Planetologe hatte, um es mit Kellies Worten zu sagen, offenbar nie die englische Sprache gelernt. Seine Erklärung war sogar für Hutch zu technisch ausgefallen. Sie hatte zwar im Großen und Ganzen verstanden, was sie zu tun gedachten, aber sie konnte einfach nicht glauben, dass Impossibilium tatsächlich die Eigenschaften besaß, von denen man ihr erzählt hatte. Andererseits, was blieb ihnen sonst schon übrig? »Übermorgen, haben sie gesagt. Hiesige Zeit.«
    »Übermorgen?« Mac war entsetzt. »Werden sich bis dahin die Bedingungen hier auf der Oberfläche nicht ein bisschen zu sehr verschärfen?«
    »Schneller geht es nicht. Sie werden uns über dem Nebelmeer aufnehmen. Am späten Vormittag.«
    »Nebelmeer? Vor der Westküste. Das ist eigentlich gar nicht so weit entfernt.«
    »Klartext«, drängelte MacAllister. »Wird es funktionieren?«
    Beekmans Physiker sollten schließlich wissen, wovon sie sprachen. »Ja«, sagte Hutch. »Ich schätze, es wird ein bisschen knifflig werden, aber ich glaube, wir kommen hier rechtzeitig weg.«
    »Knifflig?«
    »Das Timing.«
    »Wenn Sie ›glauben‹ sagen«, stöhnte MacAllister, »ist das nicht unbedingt meinem Zutrauen förderlich.«
    »Es ist gewagt«, sagte Kellie.
    MacAllister gab sich alle Mühe, seine Stimme unter Kontrolle zu halten. »Na fein«, sagte er. »Wir werden also noch ein paar Tage länger hier sein. Was ist mit der Verschlechterung, von der wir dauernd hören? Ich meine, es ist jetzt schon ziemlich ungemütlich da draußen. Wie schlimm soll das noch werden? Was wird überhaupt passieren?«
    »Wollen Sie das wirklich so genau wissen?«, fragte Hutch.
    »Natürlich.« Dann wurde seine Stimme plötzlich sanfter. »Bitte.«
    Alle Augen richteten sich auf Hutch. »Es hat bereits einige starke Beben gegeben, aber offenbar noch nicht in diesem Gebiet. Aber das wird sich ändern. Und sie werden stärker. Sie werden jede Skala sprengen. Wir werden sehen, wie Teile aus der Landfläche herausgerissen und fünfzehn oder zwanzig Kilometer weit in die Luft geschleudert werden. Es wird weitere Vulkanausbrüche geben. Stärkere Ausbrüche. Und gewaltige Stürme.« Sie unterbrach sich kurz und ließ das Heulen des Windes für sich sprechen. »Höhere Fluten als in der letzten Nacht. Viel höhere. Wir werden uns einen weit über dem Meeresspiegel liegenden Ort suchen müssen.
    In etwa drei Tagen wird die Atmosphäre fortgerissen. Bis dahin sollten wir unbedingt von hier verschwunden sein.«
    »Klingt ziemlich vernünftig, finde ich.«
    »Die Meere folgen ein paar Stunden später. Die äußere Kruste wird schmelzen. Das liegt an den Gezeiten und der Vulkanaktivität, soweit ich das verstanden habe. Zu diesem Zeitpunkt wird der Planet anfangen, auseinander zu brechen. Sie nehmen an, es wird am Donnerstag gegen Mitternacht passieren. Vielleicht auch etwas später. Schiffszeit, was, wie der Zufall will, die gleiche Zeit ist wie hier. Etwa vierzig Stunden später werden die Einzelteile des Planeten auf Jerry prallen und es macht platsch.«
    »Mein Gott«, sagte MacAllister. »Es muss doch eine Möglichkeit geben, von diesem gottverdammten Ort zu verschwinden. Für den Fall, dass der Aufzug nicht funktioniert. Vielleicht könnten wir aufsteigen und uns mitreißen lassen, wenn die Atmosphäre fortgerissen wird, und uns dann aufsammeln lassen.«
    »Unmöglich«, sagte Hutch.
    »Wir hätten wenigstens eine Chance!« Seine Augen blitzten zornig. »Sie sitzen einfach hier und erzählen uns, was nicht funktionieren wird. Aber was wird funktionieren?«
    »Das ist keine Chance«, sagte Kellie. »Selbst wenn wir wegkämen, ohne gegrillt zu werden, was sehr wahrscheinlich wäre, wäre niemand da, der uns aufsammeln könnte.«
    MacAllister atmete schwer. »Warum nicht?«
    »Weil bei der Kollision eine Menge Energie freigesetzt wird. Die ganze Umgebung wird explodieren wie eine kleine Sonne, wenn es richtig losgeht. Bis dahin halten die Schiffe längst einen

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