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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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geweckt, etwa gegen fünf Uhr. Sofort marschierten sie wieder in den Speiseraum, wo ihnen ein leichtes Frühstück serviert wurde. Danach traf er sich mit seiner Partnerin, einer attraktiven Brünetten, die auf den Namen Shira DeBecque hörte. Er und Shira gingen an Bord eines Shuttles, das sie zur Wendy bringen sollte. Unterwegs sprachen sie über ihre Aufgabe und kamen gut gelaunt bei dem Forschungsschiff an. Dort wurde ihnen der Shuttlepilot vorgestellt, mit dem sie während des Vormittags zusammenarbeiten sollten. Schließlich erhielten sie ihre Arbeitsanweisungen und bereiteten ihre Ausrüstung vor.
     
    Marcel sah das Missfallen in Ali Hamirs Augen. Ali war der Cheftechniker der Wendy. Er hatte geglaubt, es gäbe eine vernünftige Chance, die Scanner umzukonfigurieren und eine erfolgversprechende Suche nach den Kondensatoren einzuleiten. Aber die Auflösung reichte nicht, um unter der Oberfläche Objekte zu orten, die nicht mindestens so groß wie ein ausgewachsener Mensch waren. Die Wellen hatten Millionen von Steinen und anderem Schutt mitgerissen und an anderer Stelle zurückgelassen. Es war unmöglich, herauszufinden, welche zwei Teile vielleicht die vermissten Kondensatoren sein mochten.
    Marcel warf sich selbst den Fehlschlag am Turm vor. Sie hätten genug Zeit gehabt, die Tess zu erreichen und die Kondensatoren zu bergen, hätte er sich nicht auf die Hochrechnungen in Bezug auf die Meeresbewegungen verlassen. Er hätte sie antreiben müssen. Er hätte darauf bestehen sollen, dass sie sich früher trennten, um so schnell wie möglich zu der Landefähre vorzudringen. Darüber hatte er mit Hutch gesprochen, aber sie hatte es für zu gefährlich gehalten, jemanden zurückzulassen, und Marcel hatte sich ihr widerstrebend angeschlossen. Und nun sah er, welche Folgen dieser Fehler zeitigte.
    Einige von Alis Mitarbeitern saßen vor ihren Monitoren und beobachteten verzweifelt Hunderte blinkender Anzeigen. Schutt im Schmutz am Boden des neu geschaffenen Binnenmeeres.
    »Hoffnungslos«, sagte Beekman.
    Moose Trotter, ein Mathematiker von der Universität Toronto und mit 106 der älteste Teilnehmer der Mission, hatte sich stets als unermüdlicher Optimist gezeigt. Aber nun sah Moose leidend aus, wanderte von Station zu Station und vernachlässigte die Arbeit, die ihn hergeführt hatte.
    Marcel war gefragt worden, ob die Kommunikation mit der Oberfläche bei zunehmend schlechteren Bedingungen eingestellt werden könne, sollte der Rettungsversuch mit dem Lastenträger fehlschlagen. Benny Juarez, ein guter Freund von Kellie, dachte, es wäre unanständig, den Opfern in den letzten Stunden ihres Lebens ihre Privatsphäre zu rauben, sollte es tatsächlich so weit kommen.
     
    Nicholson ließ sich gerade von seinem Ingenieur auf den neuesten Stand bringen, als Mercedes Dellamonica ihn rief. »Was haben Sie, Meche?«
    »Eine Delegation«, sagte sie. »Vielleicht ein Dutzend Leute im Augenblick. Sieht aber aus, als würden noch mehr kommen. Sie sind nicht glücklich über den bisherigen Verlauf des Rettungsversuchs.«
    Das Ortungssystem verriet, dass sie auf der Brücke war. »Bin unterwegs«, sagte er. Dann rief er die Küche und ließ einige Fuhren mit Erfrischungen heraufschicken, ehe er das Operationszentrum verließ und mit dem Fahrstuhl nach oben fuhr. Unterwegs überlegte er, was er sagen wollte. Doch beim Anblick der bloßen Anzahl wütender Passagiere verschlug es ihm die Sprache. Und von draußen kamen immer noch weitere nach.
    Seine Stellvertreterin stand hinter einem Tisch und versuchte sich mit Hilfe eines Mikrofons Gehör zu verschaffen. Nicholson ging geradewegs auf sie zu und drehte sich um, um der Menge entgegenzusehen.
    Die Leute wurden immer lauter. Nicholson kannte viele von ihnen. Als Kommandant eines Luxusschiffes war er beinahe die Idealbesetzung. Eine seiner größten Stärken war, dass er niemals einen Namen vergaß. Laramie Payton, ein Bauunternehmer aus dem Nordwesten Amerikas, stellte die Frage, von der Nicholson im Vorhinein gewusst hatte, dass sie ganz oben auf der Liste stehen würde. »Was ist das für eine Geschichte, dass wir an dieses Aliending geschweißt werden sollen?«
    »Laramie«, sagte Nicholson mit weicher Stimme, »das habe ich doch bereits erklärt. Es besteht keinerlei Gefahr. Sie dürfen sicher sein, dass ich niemals etwas zuließe, das die Evening Star in Gefahr brächte. Wir werden verschweißt, richtig, aber Sie dürfen nicht vergessen, dass dies ein sehr, sehr großes

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