Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
natürlich.« Nicholson taute auf, sichtlich erfreut, sich so intim mit seinem berühmten Gast unterhalten zu können. »Natürlich, Gregor!«
    »Wenn die nächste Woche vorbei ist, wird es Maleiva III nicht mehr geben. Die Menschen werden noch viele Jahrzehnte wenn nicht gar Jahrhunderte über diese Kreuzfahrt und die Vernichtung dieser Welt sprechen. Und …« Er richtete einen sehnsüchtigen Blick auf einen Punkt über Nicholsons linker Schulter. »… Andenken an diese Welt liegen auf der Oberfläche herum und warten nur darauf, eingesammelt zu werden.« Er leerte sein Glas und stellte es auf einem Beistelltisch ab. »Einige davon auf der Star auszustellen, wäre ein unschätzbarer Gewinn.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Sie würden dem Schiff eine besondere Publicity verschaffen. Relikte aus einer untergegangenen Zivilisation. Ausgestellt auf dem Schiff, das sie geborgen hat.
    Ein großartiges Erbe für die Evening Star und ihren Captain. Und für TransGalactic. Ich nehme an, Ihre Arbeitgeber wären Ihnen überaus dankbar dafür.«
    Nicholson gab einen Laut von sich, der irgendwo zwischen Schnauben und Lachen angesiedelt war. »Unwahrscheinlich«, sagte er. »Baxter und der Rest dieser Leute sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um diese Art der Bereicherung schätzen zu können.«
    »Vielleicht.«
    »Andererseits …« Langsam wurde der Captain nachdenklich. »Nett wäre es schon.«
    »Das ließe sich ganz einfach umsetzen.« Nun wusste MacAllister, dass er den Mann korrekt eingeschätzt hatte. Nicholson war nicht auf Geld aus. Hätte er ihm vorgeschlagen, ein paar dieser Artefakte für sich abzuzweigen, so hätte er nichts erreicht. Aber die Andeutung, dass er sich auf diese Weise die Wertschätzung des oberen Managements sichern könnte, ach ja, das funktionierte hervorragend.
    Der Captain spielte mit seinem Glas. »Nicht, dass Sie mich falsch verstehen, Gregory. Ich halte mich strikt an die Vorschriften und Verhaltensregeln, die zur Sicherheit dieses Schiffes niedergelegt wurden.«
    »Wie es jeder kompetente kommandierende Offizier tun sollte.« MacAllister füllte beide Gläser nach. »Erik, ich bin überzeugt, dass Sie gewisse Privilegien haben, Bedingungen, die es Ihnen gestatten, die Regeln in einer Weise zu interpretieren, die den Passagieren von TransGalactic ebenso zugute kommen wie dem Unternehmen selbst.«
    »Ja«, gestand der Captain, »das ist fraglos richtig.«
    MacAllister musterte bewundernd das Bild des Schiffes und ließ seinem Gesprächspartner Zeit zum Nachdenken.
    »Und Sie glauben wirklich«, sagte Nicholson schließlich, »dass das Zeug da einfach so rumliegt?«
    »Oh, daran hege ich nicht den geringsten Zweifel. Wir müssen es nur aufheben und mitnehmen. Und nun frage ich Sie: Wenn diese Welt verschwunden ist, unrettbar verloren, was wird dann Ihrer Ansicht nach ein Götzenbild aus einer maleivanischen Kapelle wert sein?«
    »Ja, in dieser Hinsicht haben Sie natürlich vollkommen Recht.«
    MacAllister konnte ihm ansehen, wie er gegen die Furcht ankämpfte, sich in Schwierigkeiten zu bringen. »Das könnte Ihre Chance sein, Erik.«
    »Und Sie denken nicht, dass das Archäologenteam, das vor Ort ist, etwas dagegen haben wird?«
    »Ich kann mir keinen Grund dafür vorstellen. Soweit ich weiß, haben sie nur eine Landefähre. Wie viel kann man schon in einer Landefähre fortschaffen?« Er bemühte sich um eine nachdenkliche Miene. »Auf dem B-Deck gibt es einen Platz in der Nähe des Pools, der sich hervorragend als Museum eignen würde.«
    »Der Hyperflügel.« Derzeit diente dieser Bereich dazu, die verschiedenen Antriebssysteme des Schiffs darzustellen, vor allem den FTL-Antrieb. »Ja«, sagte er, »es ist verlockend.«
    »Wenn Sie sich entscheiden, es zu tun«, sagte MacAllister, »bin ich gern bereit, Sie zu unterstützen und der Geschichte einen passenden Rahmen zu verleihen.«
    »Sie meinen, Sie würden einen Kommentar dazu schreiben?«
    »Das kann ich tun, wenn Sie es wünschen.«
    »Wir könnten die Artefakte …«
    »In dem Museum ausstellen.«
    »Und eine Feier veranstalten. Wären Sie bereit, daran teilzunehmen? Und vielleicht ein paar Worte zu sagen?«
    »Es wäre mir eine Ehre, Erik.«
    Nicholson nickte weise vor sich hin. »Lassen Sie mich darüber nachdenken, Gregory. Wenn es eine Möglichkeit gibt, dann machen wir es.«
     
    Marcel ließ den Lautsprecher an, damit er den Vorgängen auf der Oberfläche folgen konnte. So hatte er Zugriff auf alle Gespräche, die

Weitere Kostenlose Bücher