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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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die Kollision getroffen worden waren. Die Details klangen überwiegend langweilig, aber Beekmans Stimme hörte sich mit jedem Wort enthusiastischer an, weshalb Marcel ein größeres Interesse an den Einzelheiten der Beobachtung heuchelte, als er eigentlich empfand. Tatsächlich verstand er so manche Feinheiten wie die Fluktuation der Gravitationswellen gar nicht, und es interessierte ihn wenig, inwiefern die planetarischen Magnetfelder beeinflusst werden mochten. Dennoch nickte er in den passenden Momenten und gab sich alle Mühe, überrascht auszusehen, als Beekman ihm offenbar einen neuen Satz bahnbrechender Daten präsentierte.
    Dann unterbrach Hutch den Redefluss des Wissenschaftlers. »Marcel, sind Sie noch da?«
    »Das bin ich. Was haben Sie entdeckt?«
    »Ich glaube, wir sind in die Privaträume des Astronomen vorgedrungen. Sie sind in einem ziemlich guten Zustand. Sieht aus wie eine ganze Flucht verschiedener Räume mit Schränken …« Sie brach für einen Moment ab, um einen der anderen zur Vorsicht zu ermahnen.
    »Schränke? Was ist drin?«
    »Sie wurden ausgeräumt, aber sie sind in einem annehmbaren Zustand. Außerdem sind sie mit geschnitzten Symbolen verziert.«
    »Gut«, sagte Marcel. »Das dürfte ein bedeutsamer Fund sein, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte sie. »Es ist ein bedeutsamer Fund.«
    Wie schon im Gespräch mit Beekman bemühte er sich auch jetzt um einen enthusiastischen Tonfall. »Sonst noch etwas?«
    »Ein Sofa. Ist das zu glauben? Für eine kleine Person. Sie könnten damit wenig anfangen, aber für einen Zehnjährigen dürfte es reichen.«
    Diese Neuigkeit kam ihm weniger bedeutsam vor. »Gibt es noch mehr?«
    »Einen Tisch. Allerdings arg zertrümmert. Und eine weitere Tür auf der Rückseite.«
    Im Hintergrund hörte er Kellies Stimme. »Hutch, sehen Sie sich das mal an.«
    »Wir brauchen hier mehr Licht!«
    »Ich fasse es nicht«, sagte Nightingale.
    Beekman setzte ein ungeduldiges Stirnrunzeln auf, aber während sie schweigend lauschten, meldete sich die KI zu Wort. »Marcel? Es tut mir Leid zu stören, aber wir haben eine Anomalie.«
    »Worum geht es, Bill?«
    »Fremdartiges Objekt gesichtet.«
    »Auf den Schirm, bitte.«
    Marcel konnte nicht erkennen, worum es sich handelte. Es sah aus wie eine Nadel, eine sehr lange Nadel. Es zog sich über den ganzen Schirm und offensichtlich noch darüber hinaus.
    »Was ist das für ein Ding, Bill? Wie groß ist es?«
    »Ich bin nicht imstande, seine Funktion festzustellen. Es ist dreitausend Kilometer lang. Ungefähr.«
    »Dreitausend Kilometer«, wiederholte Beekman. »Das kann nicht stimmen.«
    »Tatsächlich sind es 3.277, Gunther.«
    Marcel verzog das Gesicht und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ein ziemlich seltsames Ding, Gunny.« Das Objekt war so lang, dass es vom Norden Maines über Miami bis weit über das Meer reichen würde.
    »Der Durchmesser beträgt knapp über sieben Meter.«
    »So, so«, sagte der Planetologe. »Sieben Meter im Durchmesser und dreitausend Meter Länge.« Er sah Marcel an und schüttelte den Kopf. »Das ist nicht möglich.«
    »Bist du sicher, Bill?«, fragte Marcel. »Wir halten diese Dimensionen für unmöglich.«
    »Ich werde die Messung anhand des Scans erneut überprüfen.«
    »Bitte, tu das.«
    »Gib uns die volle Vergrößerung«, sagte Marcel. »Dann können wir uns ein Stück des Objekts aus der Nähe ansehen.«
    Bill erfüllte ihm die Bitte. Das Objekt bestand nicht aus einem einzigen Zylinder, sondern aus einer Reihe paralleler Schäfte. Zwischen den Schäften konnten sie den dahinter liegenden Nachthimmel erkennen.
    »Die gemeldeten Maße sind korrekt«, verkündete Bill.
    Marcel runzelte die Stirn. »Was ist das, Gunther. Wozu dient es?«
    »Keine Ahnung.«
    »Bill, ist das eine Art Schiff?«
    »Dafür sehe ich keine Hinweise, Marcel. Aber ich habe keinerlei Erfahrung mit dieser Art von Objekt.«
    »Ist der Ausschnitt typisch für den gesamten Aufbau?«
    »Er ist typisch«, sagte Bill. »Die Schäfte sind solide. Sie sind in regelmäßigen Abständen fest verankert. An einem Ende hängen einige Kabelenden heraus, am anderen ist ein Asteroid angeschlossen.«
    Ein Asteroid. »Bill, tut das Ding irgendwas? Das Objekt?«
    »Es gibt keine Anzeichen für Aktivität.«
    »Kannst du einen Energieausstoß feststellen? Gibt es irgendeinen Hinweis auf interne Energie?«
    »Negativ.«
    Beekman starrte auf den Schirm. »Ich kann es einfach nicht begreifen, Marcel. Ein derart langes Objekt. Das dürfte

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