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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Sie die Statusanzeige über ihrem Sitz, ehe sie versuchen, in der Kabine herumzulaufen.«, »Wir wollen, dass Sie den Flug genießen, daher steht es Ihnen frei, uns jederzeit anzusprechen, falls etwas nicht nach Ihren Wünschen ist.« Schließlich erklärte er seinen Passagieren noch, dass bei ihrer Ankunft auf der Oberfläche früher Morgen sein würde.
    Casey wirkte ein wenig baff, und MacAllister fragte sich, ob die einmalige Gelegenheit, eine Welt zu besuchen, die in wenigen Tagen nicht mehr existieren würde, dafür verantwortlich war oder schlicht seine eigene Präsenz. Er wartete, bis sie eingestiegen war, ehe er hineinkletterte und sich neben sie setzte.
    »Haben Sie schon jemals eine fremde Welt besucht, Mr. MacAllister?«, fragte sie.
    Hatte er nicht. Er hatte nie einen Grund dafür erkennen können, immerhin sah er sich selbst als das Endprodukt einer drei Millionen Jahre währenden Evolution, das zum Aufenthalt auf Erden geschaffen war, und genau dort beabsichtigte er auch zu bleiben. »Ich nehme an«, sagte er, »dass dies mein einziger Besuch auf einem fremden Planeten bleiben wird.«
    Wie sich herausstellte, hatte sie schon früher fremde Welten besucht. Sie war auf Pinnacle gewesen, auf Quraqua und sogar auf dem lebensfeindlichen Mond von Quraqua, auf dessen Ebene jene rätselhafte Stadt gefunden worden war. Dort, so erklärte sie, habe sie sich im Zuge einer Dokumentation aufgehalten.
    Der Pilot schloss die Luken. Die Innenbeleuchtung flammte auf. Eine Minute lang kauerte er über seinem Instrumentenpult, ehe er den Arm hochreckte und einige Schalter auf einer Schalttafel über seinem Kopf umlegte. »Wir lassen den Druck im Hangar ab«, erklärte er. »Wir werden in wenigen Minuten startbereit sein.«
    Das Fahrzeug schwebte ein kleines Stück in die Höhe.
    »Ich bin Ihnen für diese Sache sehr dankbar«, sagte Casey.
    Er lächelte gütig. MacAllister tat stets gern etwas für andere Leute. Und nichts war erfreulicher als die Dankbarkeit einer jungen Person, der er gestattete, sich am Glanz seines Namens zu laben. »Um ehrlich zu sein, Casey«, sagte er, »bin ich froh, dass Sie mich darum gebeten haben. Hätten Sie nicht diese Initiative ergriffen, so hätte ich den größten Teil der nächsten Woche im Navigator zugebracht.«
    Die Motoren der Landefähre heulten auf und pulsierten gleichmäßig.
    Sie lächelte. MacAllister hatte seine Karriere damit bestritten, Frauen in seinen Schriften ebenso anzugreifen, wie Collegeprofessoren, Prediger, Bauern, Leitartikelschreiber aus dem linken Lager und diverse andere Gutmenschen sowie Fürsprecher jener unterdrückten Frauen, die, wie er argumentierte, mit einer gänzlich unmöglichen Anatomie geschlagen waren, oberlastig und unbalanciert. Sie konnten keinen Schritt tun, ohne zu wippen und zu schlingern, und folglich war es für einen Mann von Verstand vollkommen unmöglich, irgendeine Frau, und sei sie die Klügste ihres Geschlechts, ernst zu nehmen.
    Viele Frauen sahen in ihm einen überaus gefährlichen Charakter: einen überzeugenden Demagogen, der es verstand, sich Gehör zu verschaffen. Er wusste das, aber er betrachtete diesen Umstand als den Preis, den er dafür zu bezahlen hatte, dass er Dinge aussprach, die zwar jedermann klar waren, die alle anderen aber gern abstritten, sogar sich selbst gegenüber. Bis zu einem gewissen Grad schützte ihn sein Ruf als Schriftsteller vor dem Zorn, der über jedem Geringeren ohne Zweifel niedergegangen wäre. Das wiederum war ihm Beweis genug für den intellektuellen Bankrott beider Geschlechter. Und hier saß nun dieses süße junge Ding, strahlte ihn an und hoffte so sehr, ihre Karriere durch seine Fürsprache fördern zu können, dass sie nur zu gern bereit war, über eine beträchtliche Reihe mürrischer Kommentare von seiner Seite hinwegzusehen, sollte er sich entschließen, selbige abzusondern, und sei es nur, weil sie eine exzellente und druckreife Vorlage boten. »Es gibt einen einleuchtenden Grund, meine Liebe, warum die Unterdrückten unterdrückt werden. Hätten sie Besseres verdient, würde es ihnen besser ergehen.«
    Die Tore des Hangars öffneten sich.
    »Nach dem Start werden wir jegliches Schwerkraftempfinden verlieren«, verkündete der Pilot.
    Sicherheitsnetze fielen herab und schlossen sie ein. Die Innenbeleuchtung blinkte auf und erlosch. Dann sanken sie auf ihren Sitzen zurück und fingen an, durch die Nacht zu gleiten. MacAllister drehte sich um, so weit es ihm möglich war, und blickte

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