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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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und ich möchte gern mit dem kommandierenden Offizier sprechen.«
    »Ich bin voll autorisiert, auf alle Anfragen und Beschwerden zu antworten, Miss Hutchins. Ich stehe Ihnen gern zu Diensten.«
    »Ich will mit dem Captain sprechen!«
    »Vielleicht sollten Sie zunächst erklären, in welcher Sache Sie …«
    »Ihr Captain hat einige seiner Passagiere in Gefahr gebracht. Würden Sie mich jetzt bitte durchstellen?«
    Eine Pause trat ein, gefolgt von einem kaum hörbaren Stimmengemurmel. Schließlich: »Hier spricht der Dienst habende Offizier. Wie war noch gleich Ihr Name?« Dieses Mal war es eine menschliche Stimme. Eine männliche Stimme.
    »Ich heiße Priscilla Hutchins und bin die Leiterin der archäologischen Mission auf Deepsix. Wir haben eine Mannschaft auf der Oberfläche, und Sie haben Touristen zu uns geschickt. Ich möchte Ihnen verdeutlichen, dass dieses Vorgehen nicht ohne Risiko ist.«
    »Wir haben Touristen auf der Oberfläche?«
    »Ja, haben Sie.«
    »Ich verstehe.« Kurze Pause. »Von welchem Risiko sprechen Sie?«
    »Sie könnten gefressen werden.«
    Wieder ein Zögern. Dann: »Besitzen Sie irgendeine Befehlsgewalt, die ich beachten sollte?«
    »Hören Sie, Ihre Passagiere nähern sich einer gesicherten Ausgrabungsstätte. Hinzu kommt, dass dies ein Erdbeben gefährdetes Gebiet ist. Jemand könnte getötet werden. Bitte rufen Sie die Leute zurück. Oder schicken Sie sie woanders hin.«
    »Nur eine Minute, bitte.«
    Er unterbrach die Verbindung.
    Der Pilot der Landefähre meldete sich erneut. »Miss Hutchins, wir werden in der Nähe des Turms landen. Da es offenbar schneit und ich annehmen muss, dass die Sicht in Bodennähe nicht besser sein wird, bitte ich Sie, Ihre Leute vorübergehend aus dem Weg zu schaffen.«
    »Sie sind direkt über uns«, verkündete Kellie.
    Hutch wies ihre Leute an, in den Turm zu gehen. »Bleiben Sie hier, bis sie gelandet sind«, sagte sie, ehe sie erneut den Kanal zu der Landefähre öffnete. »Sind Sie noch da, Pilot?«
    »Ich bin noch da.«
    »Meine Leute sind aus dem Weg. Sie haben freie Bahn, wenn es denn sein muss.«
    »Danke.«
    Marcel meldete sich wieder. »Hutch.«
    »Ja. Was haben sie gesagt?«
    »Wissen Sie, wer an Bord der Fähre ist?«
    »Gregory MacAllister.«
    »Wissen Sie auch, wer das ist?«
    Jetzt wusste sie es. Gregory der Große. Selbst ernannter Meister des gesunden Menschenverstands, der eine Menge Geld damit verdient hatte, Wichtigtuer und arrogante Aufschneider anzugreifen oder, je nachdem, wen man fragte, einfach nur jene, die nicht ganz so raffiniert waren wie er selbst. Vor Jahren hatte sie an einem Hochschulseminar unter Leitung eines Historikers teilgenommen, dessen größter Ruhm daraus resultierte, dass er einmal öffentlich von MacAllister getadelt worden war. Er hatte ihr sogar einen Bericht über die beleidigende Attacke am Monitor gezeigt und sich neben dem Bildschirm aufgebaut, wie jemand, der gerade mit wahrer Größe in Berührung gekommen war. »Ja«, sagte sie. »Der einzige Mensch auf dem ganzen Planeten, der imstande ist, Kirche und Wissenschaften zu vereinen. Beide sehnen sich nach seinem Tod.«
    »Genau der. Und ich hoffe, er hört uns nicht zu.«
    »Was soll ich mit ihm anfangen?«
    »Das Management wäre nicht erfreut, wenn Sie ihn verärgern, Hutch. Ich schätze, das könnte Sie Ihren Job kosten.«
    »Wie wäre es, wenn ich ihn dann einfach an die große Katze verfüttere?«
    »Bitte?«
    »Schon gut.«
    »Ich nehme an, es wäre nicht dumm, ihn gut zu behandeln. Gestatten Sie ihm, sich umzusehen. Das kann schließlich nicht schaden. Und geben Sie ihm keinen Grund, Ihnen Ärger zu machen.«
     
    Der Schneefall hatte zugenommen. Nun fiel der Schnee so dicht, dass MacAllister bis zum letzten Augenblick vor dem Aufsetzen rein gar nichts sehen konnte. Er erhaschte einen kurzen Blick auf die andere Fähre und den Turm hinter ihr, und dann waren sie gelandet, so sanft, dass er kaum etwas gespürt hatte. Wetheral hatte die Persönlichkeit eines Tannenzapfens, aber er war ohne Zweifel ein fähiger Pilot.
    Besagter Mann drehte sich nun auf seinem Sitz um und studierte sie für einen Augenblick aus seinen traurigen Augen. »Wie lange«, fragte er, »gedenken Sie, hier zu bleiben?«
    »Nicht lange«, sagte MacAllister. »Nur eine Stunde oder so.«
    Schon jetzt bedeckte Schnee die Sichtscheibe.
    »In Ordnung. Ich habe ein paar Dinge zu erledigen. Achten Sie darauf, dass Sie die E-Suits aktiviert haben, bevor Sie hinausgehen, und ich wünsche,

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