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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Bedingungen einem Interview angemessen.
    Wetheral hatte einige Stücke des puppenstubenartigen Mobiliars in seinem Laderaum verstaut, ein paar Schränke, einen Stuhl und einen Tisch. Alle waren stark verfallen, aber das war ohne Bedeutung. TransGalactic konnte das Zeug ohne Probleme bearbeiten, bis es aussah wie hervorragend restaurierte Antiquitäten. Auf Details kam es dabei nicht an, solange die ursprüngliche Machart nur in irgendeinem Punkt durchschimmerte.
    Sogar einen Speer hatte Wetheral ergattert. Er hatte eine eiserne Spitze, und MacAllister fragte sich, ob er je im Kampf benutzt worden war. Er versuchte, sich Falken mit Hosen vorzustellen, die versuchten einander im Flug mit diesen Zahnstochern zu treffen. Das Einzige, was absurder war als eine andere Zivilisation, waren die religiösen Ansichten anderer Personen.
    Casey hatte ein paar Klappstühle mitgebracht. Sie hatten geplant, sich draußen hinzusetzen, sodass der Turm im Hintergrund zu sehen war. Oder, falls möglich, sich in den Turm zu setzen.
    »Die Atmosphäre ist dafür absolut nicht geeignet«, erklärte er nun. »Wir werden nicht da draußen sitzen. Weder vor noch in dem Turm.«
    »Warum nicht?«
    »Es sieht kalt aus, Casey.«
    »Was kümmert das die Zuschauer?«
    »Wenn wir kalt wirken, werden sich die Zuschauer nicht für unser Gespräch begeistern können.«
    »Sie machen Witze.«
    »Ich bin vollkommen ernst.«
    »Aber sie werden wissen, dass wir durch E-Suits geschützt werden.«
    »Und was wissen die über E-Suits? Nur, was sie in einer Simm zu sehen bekommen. Aber sie werden den Schnee sehen; sie werden Sie und mich dort in Hemdsärmeln sitzen sehen. Den E-Suit werden sie nicht sehen. Das sieht ganz und gar nicht traulich aus.«
    »Ich soll traulich aussehen?«
    »Auf jeden Fall.«
    Sie seufzte. »In Ordnung. Was sollen wir also tun? Bleiben wir in der Fähre?«
    »Exakt. Ein bisschen derb, aber nicht zu derb.«
    Sie schenkte ihm ein duldsames Lächeln, und er wusste, was sie dachte: Sie waren zu weit von dem Turm entfernt, der zudem teilweise von der anderen Fähre verdeckt wurde. »Ich werde Wetheral bitten, uns näher heranzubringen.«
    »Ich habe eine bessere Idee«, sagte MacAllister. Zwei der Frauen, Hutchins und Toni Wie-auch-immer trugen einen Tisch zu ihrer Landefähre. Er studierte Hutchins und erkannte sogleich, was ihr Problem war: Sie hatte absolut keinen Sinn für Humor. Sie war gewiss nicht die Frau, die man auf lange Sicht um sich haben wollte. Nahm sich selbst viel zu ernst. Außerdem schien sie überhaupt nicht zu begreifen, was für ein unbedeutender Mensch sie war.
    Der Tisch war groß, und die beiden Frauen hatten ihre liebe Last mit ihm. MacAllister entschuldigte sich, kletterte aus der Fähre, ging hinüber und erkundigte sich großmütig, ob er helfen könne. Hutchins musterte ihn argwöhnisch. »Ja«, sagte sie schließlich. »Wenn Sie wollen.«
    Der Tisch war rechteckig und so alt, dass es unmöglich schien zu bestimmen, aus welchem Material er bestand. Er war groß, bedachte man die Ausmaße der anderen Möbelstücke. Vermutlich hatten an ihm mindestens zwölf der Einheimischen Platz gefunden. An den Seiten war eine dekorative Schnitzerei zu erkennen, die vermutlich Blätter und Blumen darstellen sollte.
    Casey gesellte sich zu ihnen und fasste mit an.
    Der Laderaum war schon so voll, dass es fraglich erschien, ob der Tisch noch hineinpassen würde, aber nach einer kurzen Umräumphase konnten sie ihn unterbringen.
    »Danke«, sagte Hutchins. »Das Ding ist schwerer, als es aussieht.«
    »Ich helfe gern.«
    Sie sah ihn an und lächelte. »Kann es sein, dass Sie mir eine Frage stellen wollen?«
    Nicht ganz dumm, schloss er im Stillen. »Ihre Unterstützung käme mir in der Tat entgegen. Casey und ich wollen ein Interview aufnehmen. Ich hatte mich gefragt, ob Sie uns erlauben würden, Ihre Landefähre dazu zu benutzen.«
    »In welcher Hinsicht?« Sie blickte erst ihn und dann den mit Artefakten voll gestopften Laderaum an, und ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass ihr der Gedanke nicht behagte. »Was haben Sie vor?«
    »Wir wollen uns da drin lediglich unterhalten. Es ist warm und frei von Schnee, und trotzdem könnten wir die Atmosphäre der Ausgrabungsstätte einfangen. Und wir hätten einen hervorragenden Blick auf den Turm.«
    »Sie müssen offen lassen.«
    Er nahm an, sie wollte ihm sagen, dass sie die Luken nicht schließen dürften, um den Kabinendruck zu erhöhen. »Das ist kein Problem. Die Zuschauer

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