Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Boden legten, zitterte sie am ganzen Leib.
     
    MacAllister hob Casey auf seine Arme, und sie machten sich auf den Rückweg. Kellie hatte die ausgebrannte Landefähre durchwühlt und alles eingesammelt, was noch brauchbar war: ein paar Kleidungsstücke, einige Snacks und einen zusätzlichen Cutter. Die Fertigmahlzeiten waren geröstet worden, also würden sie sich eine Weile mit Krapfen begnügen müssen.
    Sie bemühten sich, die Last zu teilen, obwohl MacAllister stark genug war, Casey allein zu tragen. Die anderen waren zwar bemüht, ihn von Zeit zu Zeit abzulösen, stolperten dann aber mit der Leiche voran, bis seine Geduld erschöpft war und er darauf bestand, sich selbst um sie zu kümmern. Also überließen sie ihm die junge Frau, legten dann und wann eine Verschnaufpause ein und richteten sich nach seiner Schrittgeschwindigkeit. Chiang kam ihnen auf halbem Wege entgegen, worauf er und MacAllister sich mit der Last der toten Frau abwechselten.
    Als sie den Turm wieder erreicht hatten, saß Hutch mit versteinerter Miene neben Toni. Schweigend legten sie Casey daneben.
    »Was ist mit der Fähre der Star?«, fragte Kellie. »Haben Sie nachgesehen?«
    Hutch nickte, aber Kellie konnte keinen Funken Hoffnung in ihren Zügen entdecken. Eine Minute später trat sie selbst an den Abgrund.
    Die Fähre war nicht tief gefallen. Nur etwa fünfzehn Meter. Sie war zwischen Felswänden eingeklemmt, hoch über dem schneebedeckten Boden. Von Wetheral war keine Spur zu sehen.
     
    Eliot Penkavic war Captain der Athena Boardman und unterwegs nach Quraqua, an Bord eine Ladung Sonnenspiegel, DNS-Proben von über elftausend Spezies der Gattungen Fisch, Vögel, Pflanzen, Gräser und Bäume und mehr als dreißigtausend verschiedenen Insektenarten. Er transportierte eine vollständige Ladung an Materialien für die fortdauernden Terraformungsbemühungen auf Quraqua nebst vierundsechzig Experten und Technikern der verschiedensten Disziplinen. Als er gerade noch drei Tagesreisen von seinem Bestimmungsort entfernt war, erreichte ihn der Notruf der Wendy Jay.
    Das war ein Abstecher, an dem ihm ganz sicher nicht gelegen war. Aber die Verhaltensrichtlinien und das Gesetz waren in diesem Punkt recht eindeutig. Wenn ein Notfall formell deklariert wurde, wenn Lebensgefahr bestand, waren alle Schiffe verpflichtet zu helfen. Nach etlichen Wochen auf der Boardman wäre sicher niemand an Bord über diese Verzögerung der Reise um voraussichtlich weitere neun Tage erfreut. Besonders Ian Helm nicht, der unterwegs in die neue Welt war, um den Posten des Operationsleiters zu übernehmen.
    Er prüfte seine Datenbank in der Hoffnung, ein anderes Schiff zu finden, das an seiner Stelle zu Hilfe eilen und die Akademie-Leute aus dem Schlamassel retten könnte. Zwar fand er einige Schiffe in der Umgebung, die rechtzeitig dort sein könnten, aber keines von ihnen hatte eine Landefähre. Mit Ausnahme der Boardman.
    Pech.
    Wie konnten sich diese Schwachköpfe nur in so eine Situation manövriert haben?
    Er schrieb seine Antwort nieder und las sie der KI vor: »Stellung halten, Kavallerie ist unterwegs. Boardman wird in vier Tagen und sechs Stunden vor Ort sein. Penkavic.«
    »Ich denke, das trifft den Punkt recht ansprechend, Sir«, verkündete die KI.
    »Ich auch, Eve. Schick es ab.«
    »Schon geschehen, Captain.«
    »Gut.« Penkavic stemmte sich von seinem Sitz hoch. »Kommen wir jetzt zum schwierigen Teil.«
    »Sie beabsichtigen, Dr. Helm zu informieren?«
    »Exakt.«

 
Kapitel XI
     
     
    »Gut zu leben ist Hochseilakrobatik ohne Netz. Es geht darum, die Balance zwischen dem Platz, der den eigenen Bedürfnissen am angemessensten ist, und der Programmierung seitens der Gesellschaft zu finden und zu bewahren. Wir sind umgeben von den Wracks derjenigen, die gescheitert sind, den Reformern, den Aufrechten, den diversen Militanten und den wahren Gläubigen, die überzeugt sind, der Rest von uns bedürfe ihrer Führung.«
    Gregory MacAllister, Die beste Vergeltung, aus: Verloren auf der Mondbasis
     
    Stunden bis zum planetaren Ende (vermut.): 252.
    »Marcel«, sagte die KI. »Wir haben eine Antwort von der Boardman erhalten. Sie sagen, sie hätten unsere Nachricht verstanden und seien unterwegs.«
    Marcel seufzte hörbar vor Erleichterung.
    »Sie rechnen in vier Tagen und sechs Stunden mit ihrer Ankunft.«
    Als er Hutch informierte, gab sie sich unzweifelhaft Mühe, ihn nicht merken zu lassen, dass sie die Luft anhielt. Dann rief er die Star. Nicholson, der

Weitere Kostenlose Bücher