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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Rätsel der Zeit gelöst, und nun würden sie sich einfach zurücklehnen und sich an der größten Zerstörung erfreuen, von der je irgendjemand gehört hatte.
    Und Marcel war froh, dabei zu sein. Dies war der beste Posten seines Lebens.
     
    Die NCA Wendy Jay war das älteste im Einsatz befindliche Schiff der Flotte der Akademie. Ihre Hülle war schon vor beinahe einem halben Jahrhundert gefertigt worden, und ihre Innenausstattung strahlte einen altmodischen Charme aus, dass man sich in ein vergangenes Zeitalter zurückversetzt fühlte.
    Die Passagiere beobachteten Morgans Welt durch eine ganze Batterie von Teleskopen und Sensoren, von denen einige auf der Außenhaut des Schiffes, andere auf Satelliten montiert waren. An jedem freien Flecken des Schiffes starrten Forscher in die nebelhaften graublauen Tiefen, die nie ein Ende zu finden schienen. Gewaltige Blitze flackerten über das Antlitz dieser Welt. Dann und wann zog ein Meteor eine Spur aus Licht über den Himmel, ehe er in den Wolken verschwand.
    Sie taxierten das Magnetfeld des Planeten, das etwa zwei Drittel so stark wie das des Jupiter war, und sie zeichneten die schrillen Pfeiflaute der ausgestrahlten Radiowellen auf.
    Die Stimmung war gelöst, und die Physiker und Planetologen schlenderten durch die Gänge, besuchten einander in den Quartieren, lungerten in der Operationszentrale herum, machten einen Abstecher auf die Brücke oder gönnten sich einen Drink im Freizeitraum. Als Marcel den Projektkontrollraum aufsuchte, traf er dort gleich ein halbes Dutzend Forscher, die sich um einen Monitor versammelt hatten und ihre Gläser erhoben, als sie ihn sahen.
    Die Tatsache, dass ihm hier die Crème de la Crème zuprostete, war durchaus angenehm. Nicht schlecht für einen Burschen, der sich jahrelang gegen die Schule gesträubt und Büchern verweigert hatte. Eine seiner Lehrerinnen hatte ihn zu sich gerufen, als er vierzehn war, und ihm vorgeschlagen, doch gleich stempeln zu gehen. Frühzeitig anstellen, hatte sie ihm geraten.
    Als sie mit der Überwachung von Morgans Welt fertig waren, widmeten sie sich Maleiva III, sandten Sonden aus und positionierten Satelliten. Zweck der ganzen Sache war, wie Chiang Harmon erklärte, »während seiner letzten Tage die Temperatur des Opfers zu messen und seinem Herzschlag zu lauschen«. Die Forscher wollten jedes erfassbare Detail aufzeichnen. Sie würden die Dichte von Maleiva III ebenso nachweisen wie die Fluktuation seiner Albedo. Sie würden die Veränderungen der Gezeiten beobachten. Sie würden Tiefe und Zusammensetzung des Kerns und den Aufbau der Atmosphäre untersuchen und den Luftdruck messen. Sie würden Wirbelstürme und Tornados kartographieren, und sie würden die zunehmende Stärke der Erdbeben messen, die am Ende den Planeten zerreißen sollten.
    Beim Frühstück an ihrem ersten vollen Tag im Orbit von Deepsix erklärte Beekman jedem der Anwesenden im Speisesaal persönlich und allen anderen über Bordfunk, dass das Verhältnis von Wasserstoff zu Helium mit 80,6 zu 14,1 exakt mit den Werten des mutmaßlichen Heimatsterns von Morgans Welt übereinstimme. Damit wussten sie nun mit annähernder Sicherheit, wo sie entstanden war.
    Alle applaudierten, und jemand schlug mit verräterisch undeutlicher Sprache vor, einen Toast auf diese Neuigkeit auszubringen. Der allgegenwärtige Lärm steigerte sich zu einem Gelächter, und Beekman verteilte den Apfelsaft. Ja, sie waren eine wirklich besonnene Truppe.
     
    Marcel Clairveau hoffte auf einen Job im Management, fürchtete aber, den Rest seines Lebens interstellare Schiffe im Auftrag der Akademie von hier nach dort zu fliegen. Davor hatte er für Kosmik Inc. Personal und Ausrüstungsgegenstände nach Quraqua geflogen, wo Kosmik für die Terraformung verantwortlich zeichnete. Ihm hatten die Leute nicht gefallen, die die Organisation geleitet hatten und ebenso selbstherrlich wie inkompetent aufgetreten waren. Als er schließlich einen Punkt erreicht hatte, an dem es ihm peinlich war zu offenbaren, für wen er arbeitete, hatte er aufgegeben und war vorübergehend als Ausbilder für Overflight tätig geworden, bis sich bei der Akademie eine günstige Gelegenheit geboten hatte. Er hatte sie ergriffen.
    Marcel stammte aus Paris, wenn er auch auf Pinnacle geboren war. Er war das zweite auf einem Planeten außerhalb des heimischen Sonnensystems geborene Kind. Das erste, ein Mädchen, das ebenfalls auf Pinnacle zur Welt gekommen war, war mit allen möglichen Geschenken

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