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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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denen er immer wieder zu tun hatte. Einmal hatte er sogar dem Präsidenten der Nordamerikanischen Union Paroli geboten. Aber er ging nicht gern physische Risiken ein, und das Wissen, dass eine unbekannte, nicht kalkulierbare Macht hier draußen herumspazierte, brachte ihn auf den Gedanken, ob sie den Wink nicht befolgen und von hier verschwinden sollten. Die Moonrider hatten den Monitor vermutlich außer Funktion gesetzt. Und sie mochten durchaus darauf vorbereitet sein, auch alles andere, was sich in diesem Gebiet blicken ließ, außer Funktion zu setzen. Aber mit zwei Frauen an Bord, die offenbar keinerlei Respekt vor Gefahren kannten, war es nicht leicht, etwas dazu zu sagen.
    Anders als Mac genossen Eric und Amy das Abenteuer. Natürlich war Amy nicht klug genug, die Gefahr zu erkennen. Sie litt unter dem gleichen Gefühl der Unverletzbarkeit wie jeder andere Fünfzehnjährige auch. Schlimmer noch, sie stand gern im Zentrum des Geschehens. Eines Tages, das wusste Mac bar jeden Zweifels, würde sie irgendeinen armen Kerl in den Wahnsinn treiben.
    Erics Problem hingegen war, dass er zu viele Actionvideos gesehen hatte. Er stellte sich vor, er wäre der furchtlose Sim-Held Jack Wie-heißt-der-doch-gleich. Und natürlich hatte es keinen Sinn, ihn daran zu erinnern, dass Jack, wie schlimm es auch um ihn stehen mochte, immer die Autoren auf seiner Seite hatte.
    Valya brachte sie auf Kurs in Richtung des Monitors und ließ das Schiff beschleunigen. MacAllister lehnte sich zurück. »Bewegt sich da draußen irgendwo was?«, fragte er.
    »Nichts, das sich nicht auf einem Standardorbit befände, Mac. Sollten wir irgendetwas anderes entdecken, werde ich Sie informieren.«
    Amy sah ihn an und grinste. »Sind Sie froh, dass Sie mitgeflogen sind, Mr. MacAllister?«
    »Oh«, machte er. »Darauf kannst du wetten, Amy! Das hätte ich wirklich nicht verpassen wollen.« Er gab sich alle Mühe, die Worte gelassen auszusprechen, aber sie merkte doch etwas und beäugte ihn argwöhnisch.
    »Uns passiert nichts«, verkündete sie. »Wir können ziemlich schnell fliegen, wenn es nötig ist.«
    »Nein, nein«, sagte er, als hätte persönliche Sicherheit keinerlei Bedeutung. »Das ist es nicht.« Er versuchte, sich etwas einfallen zu lassen, was seine Unruhe erklären könnte. »Ich kann es nur kaum erwarten, einen Blick auf den Asteroiden zu werfen.«
     
    Keine der Statuslampen des Monitors leuchtete. »Zusammenbruch der Energieversorgung, wie es aussieht«, konstatierte Valya.
    »Kann so etwas auf natürlichem Wege passieren?«, fragte Eric, als sie längsseits gingen.
    »Sicher.« Valya machte sich fertig und ging nach achtern. Eric erkundigte sich, ob sie Begleitung wünsche.
    »Nein«, sagte sie. »Trotzdem danke. Aber es gibt nichts, was Sie tun könnten.«
    Sie verschwand im Unterdeck. Luken öffneten und schlossen sich. Sie hörten das Rauschen der Dekompression. Das Schiff bewegte sich ein wenig, um noch näher an den Monitor heranzukommen, der gleich vor der Frachtraumluke trieb.
    MacAllister erinnerte sich an die beliebte Thematik vieler populärer Sims und billiger Romane, in denen ein Monster geradezu zwangsläufig von der Besatzung an Bord eines Schiffes gebracht wurde. Gewöhnlich war zunächst eine Kolonie ausgelöscht worden, Grund unbekannt. Das rettende Schiff sammelte Beweise und machte sich auf den Heimweg. Und das Ding krabbelte aus irgendeinem Topf hervor und terrorisierte binnen etwa vierundzwanzig Stunden das ganze Schiff. Während Mac darüber sinnierte, öffnete sich die Frachtraumluke. Bill schaltete auf null G, dirigierte die Salvator ein wenig in Richtung Steuerbord, und das Instrument schwebte herein. Valya klemmte die Teleskope und Sensoren des Monitors ab. Mac sah zu, wie sie an der Einheit arbeitete, hier piekste, dort bohrte und allerlei Tests durchführte.
    »Mir fällt nichts auf«, sagte sie nach einer Weile. »Der Monitor hat keine Energie, aber das wussten wir im Grunde schon vorher.« Sie fing an, die Bedienelemente des Geräts bloßzulegen.
    »Können Sie rausfinden, warum?«, fragte Amy.
    »Warte eine Sekunde!«
    »Denken Sie, die Moonrider sind dafür verantwortlich?«, wollte Eric wissen.
    Die künftige Pilotin schüttelte den Kopf. »Der Monitor hätte sie doch kommen sehen müssen, nicht wahr?«
    »Ja«, erwiderte MacAllister. »Wir hätten Bilder bekommen müssen.«
    »Es ist der Kalibrator.« Valya führte ein Messgerät in einen der Steckplätze ein. »Er hat versagt, dadurch ist es zu

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