Hutch 05 - Odyssee
einer Überspannung gekommen, und das ganze Ding ist ausgefallen.«
»Können die Moonrider etwas damit zu tun haben?«, hakte Eric hartnäckig nach.
»Nein. Ich würde sagen, das ist ein ganz gewöhnlicher Betriebsausfall.« Dann sprach sie mit dem Monitor. »Sehen wir mal wie … Hier sollte doch irgendwo einer … Da haben wir’s ja!« Und an ihre Passagiere gewandt: »Ich werde ein Ersatzteil einsetzen. Danach können wir das Ding wieder aussetzen und weiterziehen. «
Eric sah enttäuscht aus.
Als Valya den Austausch vorgenommen hatte, führte sie noch einige weitere Tests durch, baute den Monitor wieder zusammen, brachte ihn hinaus und kehrte zurück in den Gemeinschaftsraum. »Also gut«, sagte sie, »dann sehen wir uns mal den Asteroiden an.«
Ja, dachte MacAllister, das ist das große Geheimnis. Warum waren die Moonrider an einem Stück Eisen interessiert? Er versuchte, seine Fantasie zu zügeln. Aber dann ertappte er sich dabei, die Möglichkeit eines verborgenen Raums im Inneren zu erwägen, vielleicht ausgestattet mit einem grässlichen Geheimnis. Aber vielleicht hatte auch Amy Recht und das Ding war ein Treibstoffdepot. Oder vielleicht eine Art Raststätte. Andererseits, wenn irgendeine dieser Erklärungen zuträfe, wozu hatte der Moonrider dann den Orbit des Asteroiden verändert? »Wie lange dauert es, bis wir ihn eingeholt haben?«, fragte Mac Valya.
Sie hatte sich gerade aus dem Geschirr des E-Suits befreit und war auf dem Weg zur Brücke. »Ein paar Stunden.«
»Und er hat immer noch keinen bestimmten Kurs eingeschlagen?«
»Nicht, soweit ich es sehen kann. Er liegt auf einem mehr oder weniger konzentrischen Kurs. Richtung Sonne.«
MacAllister lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. Was sagt man dazu? Ich hatte die ganze Zeit Recht. Es gibt Aliens, und sie sind genauso unbegreiflich wie die Leute in D.C.!
Mac hatte die Größe des Asteroiden gar nicht gewürdigt, bis die Salvator längsseits ging. Sein Blick auf den Gesteinsbrocken veränderte sich, und die breite, zerschossen wirkende Wand außerhalb des Schiffs bewegte sich, glitt abwärts und wurde schließlich zu einer Felsenlandschaft. Sie waren nur wenige Meter über der Oberfläche, nahe genug, dass MacAllister glaubte, er müsse nur die Hand ausstrecken und könnte das Ding berühren. Dann verschwand die Felsoberfläche, und er sah in eine Schlucht. »Das ist die Vertiefung«, meldete Valya. Die Furche, in der der Moonrider verschwunden war.
Valya schaltete die Navigationsleuchten an und richtete sie in die Vertiefung. Es ging weit hinunter, wahrscheinlich mehrere hundert Meter. »Wir fliegen doch nicht wirklich da rein, oder?«, fragte Eric.
»Nicht nötig«, antwortete sie. »Wir können von hier oben gut genug sehen.«
MacAllisters Vorstellungsvermögen galoppierte. Halb rechnete er damit, eine Luftschleuse zu entdecken. Oder, wie Amy meinte, Treibstoffleitungen. Aber da war nichts Außergewöhnliches. Unter ihnen liefen die Wände der Schlucht graduell aufeinander zu. Der Moonrider musste sich hineingekeilt und seine Energie eingesetzt haben, um den Kurs des Asteroiden zu verändern. Es sah nur einfach völlig unmöglich aus. Der Asteroid war kolossal.
Mac sah hinüber zum Horizont. Der Asteroid war immerhin so klein, dass es in alle Richtungen steil bergab zu gehen schien.
Valya stierte immer noch in die Schlucht hinab. »Was sagt man dazu?«
»Was sehen Sie?«, fragte Eric.
»Gar nichts.«
MacAllister nickte. »Der Hund in der Nacht.«
Amy grinste. »Er hat nicht gebellt.«
»Sehr gut. Ich hätte nicht erwartet, dass Kinder heute noch Sherlock Holmes lesen.«
»Ich habe die Sims gesehen.«
»Worüber unterhalten wir uns da eigentlich gerade?«, fragte Eric.
»Es gibt keine Spuren«, erklärte ihm Amy. »Es sollte aber Spuren geben, wenn sich etwas wie ein Flugobjekt hier hineingekeilt und den Asteroiden auf einen neuen Kurs umgeleitet hätte.«
»Aha«, meinte Eric. »Du hast Recht. Die Wände da unten sehen wirklich ziemlich glatt aus.«
»Und was machen wir jetzt?«, fragte Amy.
Valya strich sich das rote Haar mit den Fingerspitzen zurück. »Wenn ich das wüsste! Ich glaube nicht, dass wir hier noch irgendetwas tun können. Es sei denn, wir wollen noch ein bisschen warten und sehen, ob sie zurückkommen.«
»Verstecken spielen«, kommentierte MacAllister. »Wir verschwinden, sie tauchen auf. Vielleicht hat Amy Recht. Vielleicht sind es Kriminelle.«
Amy räusperte sich. Schaute spielerisch
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