Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Ophiuchi-System, etwa zwanzig Lichtjahre von der Erde entfernt, eine Begegnung mit Moonridern hatte. Ein Lichtjahr ist die Entfernung, die das Licht in einem Jahr zurücklegt, und zwar bei einer Geschwindigkeit von annähernd 300.000 Kilometern pro Sekunde. Wie es heißt, hat der Moonrider einen Asteroiden von seinem ursprünglichen Kurs abgebracht, sodass dieser irgendwann auf Terranova einschlagen muss, der ersten lebendigen Welt, die außerhalb des Solarsystems gefunden wurde. [1] Der Aufprall wird jedoch erst in beinahe zwei Jahrzehnten erwartet. Der Akademie nahestehende Wissenschaftler behaupten, auf Erden würde ein solches Ereignis vermutlich jegliche Zivilisation auslöschen und zweifellos ein Massensterben herbeiführen. Niemand scheint eine Erklärung dafür zu haben, warum die Aliens auf so etwas aus sein sollten. Jasmine Allen, eine bekannte Physikerin, die dem Luft- und Raumfahrtmuseum angehört, sagt, für sie klinge es wie pure Rachsucht. »Falls diese Dinger wirklich da sind«, sagte sie, »und sie das wirklich getan haben, dann meine ich, wir sollten so viel Abstand wie nur möglich von ihnen halten.«
    The Black Cat Network, Samstag, 11. April
     
    ARNSWORTH: BEEMER HAT GRUND, DIE HÖLLE ZU FÜRCHTEN
    Kündigt Gebetskreuzzug zugunsten des Attentäters an
    Pullman unterstützt »Protestbewegung«

 
Kapitel 24
     
     
    Was treibt die Leute dazu, sich so verzweifelt zu wünschen, irgendwelchen außerweltlichen Wesen die Hand zu schütteln? So sehr, dass sie sogar darauf beharren, Besucher von Spica in ihrem eigenen Garten gesehen zu haben? Zu anderen Zeiten waren es Geister und Feen, Kobolde und Stimmen in der Nacht. Ist uns unsere eigene Spezies eine so dumpfe Gesellschaft, dass wir das Bedürfnis haben, uns einer anderen zuzuwenden? Andererseits, das könnte vielleicht eine Erklärung sein.
    Gregory MacAllister, aus: Die Galaktische Kaffeestube
     
    Der National bestand überwiegend aus politischen und gesellschaftlichen Kommentaren. Außerdem enthielt er Buchbesprechungen, gelegentlich ein wenig Fiktion, eine wissenschaftliche Rubrik, eine Kolumne von einem professionellen Skeptiker und ein paar Karikaturen. Derzeit gehörten ihm eine kleine Gruppe von Korrespondenten und eine beachtliche Anzahl freier Mitarbeiter an. Die Prägung durch seinen Herausgeber war unübersehbar. Das Magazin misstraute der Regierung, misstraute allgemein Leuten mit Machtbefugnissen und hatte Benjamin Franklins Warnung zu seiner Maxime erhoben: »… wir haben Ihnen die Republik gebracht - sofern Sie sie bewahren können!«
    Die Ansichten des National waren vielfältig, vieles machte er zu seiner Angelegenheit. Er favorisierte ein Gesundheitssystem, von dem alle Menschen auf Erden profitieren sollten. Er unterstützte Bestrebungen zur Stärkung des Weltrats. Er verlangte Programme zur Bekämpfung von Hunger und Obdachlosigkeit. Außerdem setzte er sich für ein ausgewogenes Haushaltsbudget ein, für die Reduktion der Anzahl der Regierungsmitglieder und die Wiedereinführung der Todesstrafe. Überall in der politischen Landschaft beharrten die Leute darauf, dass es unmöglich sei, all das zu leisten. MacAllister konterte stolz, dass man, habe man sich entschieden, sich zu bewegen, man notwendigerweise richtig liegen müsse.
    Großräumig fand der National nicht gerade Verbreitung, aber man genoss in seiner Redaktion das Gefühl - und verkündeten es lauthals -, dass die Leute, die wirklich etwas in Bewegung setzen könnten, alle den National läsen, ebenso wie die, die vielleicht nur Zeit schindeten, bis die Dämme brächen. Im Großen und Ganzen fand die angesprochene Leserschaft, ob sie nun an den Hebeln der Macht saß oder nicht, darin vieles, das ihnen nicht sonderlich zusagte. MacAllister und seine Legion stellten nämlich routinemäßig die Integrität der Politiker, den gesunden Menschenverstand der Wissenschaft, die Zielstrebigkeit religiöser Einrichtungen und den Geschmack der Öffentlichkeit im Allgemeinen in Frage.
    Da der National sich auf Kommentierungen beschränkte, musste er sich nicht mit tagesaktueller Berichterstattung herumschlagen. Wolfie Esterhaus erhielt die Information über die Moonrider bei Ophiuchi von Mac kaum ein paar Minuten eher als der Rest der Welt. Aber er hatte im Gegensatz zur Konkurrenz einen Augenzeugenbericht, der gerade rechtzeitig eingetroffen war, um die Berichterstattung zu diesem Thema zu bereichern. Wolfie hätte gern noch mehr gehabt, als sein Boss ihm geliefert hatte. Denn

Weitere Kostenlose Bücher