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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Menschengedenken. Manche Enthusiasten behaupteten, man habe sie schon zu biblischen Zeiten beobachtet, und verwiesen auf das erste Kapitel im Buch Ezechiel. Es hatte noch andere Formen von Erscheinungen gegeben, große Verbreitung etwa hatten die Sichtungen während des Zweiten Weltkrieges gefunden, als die Piloten verschiedener Luftstreitkräfte behauptet hatten, Objekte gesehen zu haben, die sie als Foo-Fighter bezeichneten. In der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts wurden daraus fliegende Untertassen oder UFOs. Hundert Jahre später nannte man sie Spuklichter. Nun hießen sie Moonrider. Und stets wurde unterstellt, nur wahnhafte Personen könnten ihnen begegnen, womit es leicht war, entsprechende Berichte zu ignorieren. Jeder, der behauptete, dergleichen gesehen zu haben, musste damit rechnen, nie wieder im Leben ernst genommen zu werden.
    Als die Menschen zu den Sternen aufgebrochen waren, hatten sie in schnöder Regelmäßigkeit Sichtungen fremdartiger Objekte gemeldet. Noch immer gab es gelegentlich Sichtungen von der Erdoberfläche aus, für die jedoch nie überzeugende Beweise hatten vorgelegt werden können. Aber wenn überlichtschnelle Schiffe auf solche Objekte stießen, war das schon eine ganz andere Geschichte, denn in so einem Fall wurde üblicherweise ein Bericht angefertigt. Und so entstand die Vermutung, die Bilder, die von den KIs geliefert wurden, gingen auf Softwarefehler zurück, seien eher Manifestationen fehlerhafter Gleichungen oder achtloser Programmierung als reale Objekte. Oder vielleicht auch Reflexionen, möglicherweise sogar Quantenfluktuationen. Aber der Terranova-Felsen änderte alles. Die Geschichte war faszinierend. Der Felsen war dort, und er steuerte auf eine lebendige Welt zu.
    BIBLIOTHEKSARCHIV
    Die Eile, mit der wir die Vorstellung akzeptiert haben, es gebe Besucher und diese stellten eine Bedrohung für die Menschheit dar, ist nicht so überraschend, wie manche Leute uns einreden wollen. Wir sollten uns überlegen, wo wir stehen, wenn eine technologisch überlegene Spezies hier eintrifft und anfängt, Forderungen zu stellen. Oder, schlimmer, wenn sie uns mit offener Feindseligkeit gegenübertritt. Der Terranova-Vorfall weist auf einen Grad an Bösartigkeit hin, von dem man hoffen sollte, er sei bei Wesen, die sich auf einer so hohen technologischen Entwicklungsstufe befinden, längst ausgemerzt. Sollten sie aber tatsächlich derart bösartig sein, in welche Lage werden wir dann geraten, sollten sie beschließen, sich auch auf unsere Kosten zu amüsieren? Welche Verteidigungsmaßnahmen können wir ergreifen? Derzeit haben wir keine Kriegsflotte im All. Ein Kampf fiele dann wohl ein wenig einseitig aus. Hoffen wir also, dass der Weltrat rasch Maßnahmen zur Gefahrenabwehr trifft oder dass diese Nachbarn, so sie tatsächlich da draußen sind, nicht in unsere Nähe kommen.
    Jerusalem Post, Samstag, 11. April
     
    BEEMER: »ICH WÜRDE ES WIEDER TUN«
    Angeklagter Attentäter zeigt bei Befragung keine Reue

 
Kapitel 25
     
     
    Eine erstaunliche Anzahl terrestrischer Welten befindet sich in warmen Gegenden und verfügt über große Mengen Wasser, birgt aber kein Leben. Wahrgenommen werden diese Welten als Orte, an denen irgendetwas schiefgegangen ist. Sie sind ›steril‹. Mag sein. Ich neige dazu, sie als ›rein‹ zu bezeichnen. Wenn wir ganz ehrlich zu uns selbst sind, müssen wir anerkennen, dass das Leben tatsächlich eine Art Infektion ist. Cephei III hat ein angenehmes Klima und Milliarden mikroskopischer Lebewesen vorzuweisen. Cephei IV hat ebenfalls ein angenehmes Klima, aber dort kriecht nichts herum. Wo würden wir lieber unseren Urlaub verbringen?
    Gregory MacAllister, aus: Auf Achse
     
    Alpha Cephei. Vierundvierzig Lichtjahre von Sol entfernt. Entferntester Punkt der Blauen Tour
     
    Als im zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhundert Flugautomaten auf der Erde gestartet worden waren, hatte man nach Lebenszeichen Ausschau halten wollen. Forscher und auch die allgemeine Öffentlichkeit hofften, irgendetwas auf dem Mars zu finden. Natürlich rechnete dabei niemand mit den imaginären Kreaturen eines H. G. Wells oder eines Ray Bradbury, aber man hegte die Hoffnung, fossile Bakterien vorzufinden. Oder irgendwelche anderen Hinweise darauf, dass einst Leben auf dem Roten Planeten existiert hatte.
    Aber der Mars was genauso steril wie er am 20. Juli 1976 ausgesehen hatte, als die Tochtersonde von Viking I auf Chryse Planitia gelandet war. Der Planet war trocken, staubig

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