Hutch 05 - Odyssee
Vorstellung, du könntest das Regierungsgebäude von seinen Fundamenten schieben. Vielleicht könnte man ihn in die eine oder andere Richtung stupsen, wenn man einen ganzen Haufen Schubdüsen installierte. Aber so zielgenau? Ohne Spuren zu hinterlassen? Nein! Das ist unmöglich. Mit jeglicher Technologie, die wir uns auch nur vorstellen können.«
»Okay«, sagte er. »Danke.«
»Übrigens, Mac, wir würden dich gern zum Abendessen einladen. Hast du morgen Zeit?«
Hutch wäre sicher einverstanden gewesen, hätte er sie gebeten, Valya mitbringen zu dürfen, aber es könnte beide in Verlegenheit bringen. Bosse und Untergebene und all das. Das war auch so ein Problem an Beziehungen. Sie verkomplizierten einfach alles. »Ich muss passen, Hutch, ich bin morgen bereits terminlich gebunden. Vielleicht irgendwann in der nächsten Woche?«
Mac rief Wolfie an. »Haben Sie irgendetwas darüber gehört, dass der Bau des Galactic hinter dem Zeitplan gelegen hätte?«
»Das Hotel?«
»Ja.«
Wolfie war in seiner Wohnung, und es war noch jemand dort, außerhalb des Blickfelds. Eine Frau, zweifellos. Wolfie mischte mit Begeisterung Frauen und Alkohol. Aber er war ein guter Journalist. »Nicht, dass ich wüsste«, sagte er. »Soll ich Nachforschungen darüber anstellen?«
»Ja. Aber machen Sie keine große Sache daraus. Versuchen Sie einfach, herauszufinden, ob da irgendwas dran ist! Und falls etwas dran ist, wie ist es dann dazu gekommen?«
Mac trennte die Verbindung, schenkte sich ein Glas Brandy ein, kehrte zu seinem Sofa zurück und schlief, bis Tilly ihn weckte. »Valya ruft Sie, Sir.« Sein Atemrhythmus änderte sich wieder einmal. Vielleicht waren ihre Verwandten frühzeitig heimgefahren.
In dem Moment, in dem sie erschien, wusste er, dass dem nicht so war. »Mac«, sagte sie, »ich muss unser Abendessen morgen absagen. Tut mir leid.«
»Mir auch«, sagte er. »Stimmt was nicht?«
»Nein, alles in Ordnung. Ich werde nur eine Weile fort sein. Sie schicken mich wieder raus.«
»Schon?«
»Sieht so aus.«
»Wann?«
»Morgen früh.«
»Auf der Salvator? Ich meine, hast du einen neuen Auftrag erhalten?«
»Ja.«
»Ziemlich kurzfristig, nicht wahr? Wohin fliegst du?«
»Kannst du ein Geheimnis bewahren?«
»Ist das dein Ernst?«
»Wirklich, Mac!«
»Klar.«
»Sie schicken mich auf die Jagd nach Asteroiden.«
»Soll ich mit Hutch sprechen? Ich kann vermutlich erreichen, dass sie dich da rauslässt.«
»Nein. Das ist mein Job.«
Verdammt. »Okay.« Er seufzte. »Sprechen wir über Origins?«
»Ja.«
»Dann nehmen Sie Amy also ernst.«
»Ja.«
»Warum schicken die Europäer nicht jemanden los?«
»Ich schätze, sie kaufen Hutch die Geschichte nicht ab. Hutch ist sehr vage geblieben. Ich nehme an, sie weiß selbst nicht so recht, wie sie verfahren soll. Wahrscheinlich wollen sie die Sache auch nicht zu sehr forcieren, weil das Ganze doch recht verrückt klingt.«
»Basiert das ausschließlich auf Amys Traum, oder haben sie noch etwas anderes?«
»Was sollten sie denn haben? Ich halte das Ganze für vergebliche Liebesmüh, aber Hutch hat mich gefragt, und ich habe keinen Grund gefunden abzulehnen.«
»Verstehe.«
»Willst du mich begleiten?«
Ein verlockendes Angebot, aber es bedeutete auch, noch eine oder zwei Wochen in einer Blechbüchse zuzubringen. Er hatte eine Menge zu erledigen. Und dann war da noch der Prozess. »Ich muss passen, Valya. Wird dich denn irgendjemand begleiten?«
»Nein, aber darum geht es nicht.«
»Verstehe. Und ich weiß das Angebot zu schätzen. Ich bin nur im Moment nicht in der Lage, es anzunehmen.«
»Okay.«
»Sehen wir uns, wenn du zurück bist?«
»Bestimmt. Ich melde mich, Mac.«
Sich zu der Erkenntnis durchzuringen, dass Amys Traum zumindest teilweise realer Natur war, hatte Eric aufgewühlt. Er wollte seine Zeit nicht allein in seinem bescheidenen zweistöckigen Haus außerhalb von Falls Church verbringen. Der Commissioner hatte ihm eine Nachricht hinterlassen, in der er ihn aufforderte, sich am Nachmittag zu einer Personalversammlung in der Akademie einzufinden. Noch vor wenigen Wochen wäre Eric sofort losgezogen. Aber es war ein schöner Tag, und er hatte noch nie eine Personalversammlung erlebt, bei der irgendetwas herausgekommen wäre. Also beschloss er, ihr fernzubleiben. Er würde sich später eine passende Geschichte einfallen lassen. Statt also zur Akademie zu gehen, zog er sich um und machte einen Spaziergang. Bis vor zwei Jahren war er
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