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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Eric.
    »Offensichtlich.« Sie wandte sich an Bill. »Was gibt es Neues von unserer Rettungsflotte?«
    »Derzeit sind noch alle unterwegs, Valya, aber sie sind immer noch im Hyperraum. Die Rehling sollte den Sprung in den hiesigen Raum in etwa einer Stunde durchführen.« Und danach würden sie noch einige Zeit brauchen, um den Westtower zu erreichen. »Die Rehling kann neun Passagiere aufnehmen. Die Granville sollte ihr einige Stunden später folgen. Aber wenn sie einen guten Sprung schaffen, werden sie immer noch vor den Moonridern am Tower sein. Die Granville kann zweiundzwanzig Personen aufnehmen. Die anderen haben so gut wie keine Chance, hier einzutreffen, bevor es soweit ist.«
    Sie stellte die Verbindung zu Estevan wieder her und brachte sie auf den neuesten Stand.
    Estevan hörte ihr zu, konnte ihren Zorn und ihre Frustration aber kaum bezähmen. » All diese Jahre schwerer Arbeit!«, stieß sie hervor, und ihre Stimme zitterte.
     
    Eine Stunde später, als die Salvator sich bereits dem Westtower näherte, kündigte Bill eine Botschaft von der Rehling an.
    »Valya.« Die Stimme gehörte Mark Stevens, einem erfahrenen Piloten, mit dem sie schon gelegentlich zusammengearbeitet hatte. »Wir haben soeben den Sprung durchgeführt. Wir werden in ungefähr drei Stunden den Westtower erreichen.«
    »Komm, so schnell du kannst, Mark!«
    Als sie landeten, wurden sie von einer verängstigten Truppe empfangen. »Was sind das für Dinger?«, wollten sie wissen. »Was passiert da? Ist es wirklich so schlimm, wie man es uns erzählt hat?«
    »Hilfe ist unterwegs«, erwiderte Valya.
    »Und diese Dinger kommen hierher, stimmt das?«, fragte ein großer, hoch aufgeschossener, junger Mann mit rotblondem Haar und einer Denver Hawks-Jacke. »Warum tun die das?«
    »Das weiß niemand«, sagte sie. Wenn sie hier sind, können Sie sie ja fragen.
    »Wir werden alle sterben!« Eine verängstigte Stimme, irgendwo. Jemand anderes wimmerte.
    »Wir können einige von Ihnen auf die Salvator holen«, erklärte Valya. »Weitere Schiffe sind bereits unterwegs.«
    Es half ihr nicht viel weiter.
    Das Innere des Towers war ein Spiegelbild des Osttowers. Der Speiseraum, der auf der rechten Seite gewesen war, war hier auf der linken. Die Konferenzzimmer lagen seitenverkehrt, ebenso wie Bücherei und Fitnessbereich. Valya und Eric drängten sich an den überall herumstehenden Leuten vorbei, suchten sich jemanden, der ihnen den Weg wies, hasteten die Gänge hinunter und kletterten bis in die oberen Etagen hinauf, bis sie schließlich Estevans Büro erreicht hatten.
    Die stellvertretende Direktorin sah aus, als wäre die Welt untergegangen. Sie saß mit einem aufgeklappten Notebook auf dem Schoß auf einem Stuhl und starrte die Wand auf der anderen Seite des Raums an. Sie blickte auf, sagte hallo, dankte demjenigen, der Valya und Eric hergeführt hatte, und winkte ihm zu, sie möge auf dem Weg hinaus die Tür schließen.
    Baupläne von Origins in verschiedenen Bauphasen bedeckten die Wände. Außerdem war da ein Bild von zwei kleinen Kindern, vermutlich die Enkel der Direktorin. Estevan war kleiner, als sie über den Commlink gewirkt hatte. Ihr Gesicht war aschfahl, und eine Ader pulsierte sichtbar an ihrem Hals. »Um Gottes willen«, sagte sie, »was sollen wir denn nur tun? Sie sagen, ich soll evakuieren. Wohin? Wie? Ich habe keine Schiffe …«
    »Sie sind unterwegs«, unterbrach Valya sie.
    »Aber wann werden sie hier sein?«
    »Die Rehling ist drei Stunden entfernt. Die anderen sind noch nicht gesprungen, also können wir es nicht genau sagen. Aber die Granville sollte auch noch vor den Moonridern eintreffen. Und wenn wir Glück haben vielleicht auch noch ein oder zwei andere.«
    »Wie viele können sie aufnehmen?«
    »Zusammen einunddreißig.«
    Estevan schloss die Augen und kämpfte gegen die Tränen an. »Das macht mich wahnsinnig«, sagte sie. »Das Potenzial dieser Anlage …« Sie versuchte, sich aus der düsteren Stimmung zu befreien.
    »Wie viele Leute sind hier stationiert?«
    »Achtundsiebzig, mich eingeschlossen.« Ihr Tonfall klang beinahe, als verübele sie ihr die Frage. »Sie sehen so überrascht aus.« Und tatsächlich waren es mehr, als Valya erwartet hatte. »Also, was tun wir, Valya?«
    Na pari o diaolos. Wie war Valya plötzlich zu dieser Verantwortung gekommen? Das lag ein wenig oberhalb ihrer Gehaltsstufe.
    Die Salvator konnte neun Leute an Bord quetschen, sie selbst und Eric nicht mitgezählt. Damit lag sie weit über

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