Hutch 05 - Odyssee
ihren Kapazitäten. Aber für eine begrenzte Zeit war es zu schaffen. Angenommen, die Granville und die Rehling trafen vor den Moonridern ein, dann blieben immer noch achtunddreißig Personen auf der Station übrig. »Sie sagten, Sie haben Shuttles?«
»Zwei.«
»Die gleiche Bauart wie auf der anderen Seite? TG12er?«
»Ja, ich glaube schon.«
»Damit bringen wir noch sechzehn Leute unter.«
»Sie sind nur für sechs Personen ausgelegt, den Piloten eingeschlossen.«
»Im Notfall verkraften sie auch acht.«
Estevan glaubte ihr nicht. »Sie werden ersticken.«
»Die Luft wird ein bisschen stickig sein. Aber sie müssen ja nur durchhalten, bis weitere Schiffe eingetroffen sind. Und wir haben eine Landefähre an Bord der Salvator. Die bringt uns weitere vier Plätze.« Was blieb dann übrig? Achtzehn. »Wie viele Atemgeräte gibt es auf dem Tower?«
Estevan musste einen Ruf absetzen, um sich die Information zu beschaffen. Wer auch immer am anderen Ende war, musste erst nachsehen. Valya ließ sich auf einen Stuhl sinken. Estevan atmete hörbar aus. Sah sich im Raum um. Sprach wieder in ihren Link. Lauschte, nickte, runzelte die Stirn. »Wir haben sechs«, sagte sie zu Valya. »Man sagte mir, normalerweise hätten wir zwei mehr, aber die wurden vor einer Woche auf den Ostturm gebracht.«
»Und auf ihren Shuttles gibt es auch jeweils zwei?«
»Ja.«
Jedes Atemgerät verfügte über einen Sauerstoffvorrat für zwei Stunden. »Sorgen Sie dafür, dass die Lufttanks voll und die Geräte einsatzbereit sind!«, empfahl sie der Direktorin.
»Warum?«, fragte Estevan. »Wozu soll das gut sein?«
»Wir werden so viele Leute auf die Schiffe bringen, wie die Lebenserhaltung verträgt. Dann geben wir den übrigen Atemgeräte und bringen die auch an Bord. Es wird unbequem werden, aber sie werden überleben, bis die übrigen Schiffe hier sind.«
Valya hatte acht von der Union und die beiden, die standardmäßig an Bord waren. Damit hatten sie alle zusammengezählt zwanzig. Sollten die Rehling und die Granville vor den Moonridern eintreffen, ließ sich die gesamte Belegschaft des Towers evakuieren.
Estevan rief ihre leitenden Mitarbeiter zusammen, drei Männer und eine Frau, und stellte sie vor. Larry Kleigmann, wissenschaftlicher Leiter, war der Erste, der Valya und Eric für ihr Kommen dankte. »Wir sind froh, dass jemand nach uns sieht«, sagte er und wechselte einen Blick mit der stellvertretenden Direktorin. Er kam von der Ohio State University, ein Physiker, vermutlich unverheiratet. »Nach allem, was wir durchgemacht haben, um diese Hurensöhne dazu zu bringen, den Beschleuniger zu finanzieren!«, schimpfte er dann. »Zwanzig Jahre haben wir gebraucht, um sie zu überzeugen, und was passiert?«
Angie Sudara war die stellvertretende und amtierende Bauleiterin. Ihr Boss war auf dem anderen Tower gewesen. Sie war knapp über eins-fünfzig groß, mittleren Alters, hatte hellbraunes Haar und sah auf eine ungekämmte, windzerzauste Art wirklich gut aus. »Schön, dass ihr da seid, Leute«, sagte sie.
Julie Halper leitete die Krankenabteilung des Westtowers. Sie war Nigerianerin und offensichtliche eine Frau, die regelmäßig trainierte. Wenn sie auch ein herzliches Lächeln besaß, sah sie im Moment doch zutiefst verschreckt aus.
Und Santos Kerr, groß und schlank in einem weißen Overall. Ein Mathematiker, der, wie Kleigmann erklärte, von Anfang an bei Origins war.
Und schließlich der stellvertretende Stabschef, Ho Smith. Sein Name hörte sich zwar wie der eines Actionhelden an, aber er sah ebenfalls verängstigt aus. Ho hatte asiatische Züge, sprach aber feinstes Oxford-Englisch.
Estevan vergeudete keine Zeit und kam gleich zur Sache. »Im Moment sieht es so aus, als ob diese Barbaren in ungefähr dreieinhalb Stunden hier sein werden. Die Salvator ist hier, um einige von uns zu evakuieren, und Valya sagt, wir können gleich loslegen.
Wie die Dinge liegen, sollte uns nichts passieren. Ich wünschte, ich könnte etwas tun, um diese Idioten davon abzuhalten, den Rest der Einrichtung in die Luft zu jagen. Ho hat versucht, Kontakt zu ihnen herzustellen, aber sie reden nicht mit uns.« Sie sah sich zu Ho um. Er nickte. Ja, er hatte es versucht, und nein, sie hatten immer noch keine Antwort erhalten.
Hatte irgendjemand einen Vorschlag zu machen?
Niemand.
»Gut. Dann reden wir mal mit den Truppen!«
Estevan marschierte vorbei an den bedrückten Mitarbeitern, die sich in den Korridoren drängelten, versuchte
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