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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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nicht wirklich überzeugt gewesen.
    Plötzlich traten Tränen in Allards Augen. »Gott hilf uns!«, stieß er hervor.
     
    Die Neuigkeit machte die Runde. Hutch erhielt nacheinander mehrere Anrufe von den Medien. Sie räumte ein, dass es zu einem Angriff gekommen sei, ja, dass sie ihnen aber im Moment nicht mehr sagen könne. »Ich weiß auch nicht mehr als Sie.«
    Dann war da noch Charlie Dryden. Sie war zu beschäftigt gewesen, um ihm zu sagen, was sie von ihm hielt. Als er sich jedoch bei ihr meldete, war ihr sogleich klar, dass Mac mit ihm gesprochen haben musste. Er war vorsichtig, gar nicht mehr der Typ, der stets bereit war, zum Sturm auf die Barrikaden zu blasen. »Hutch«, sagte er, »tut mir schrecklich leid, Sie zu stören. Aber sagen Sie, ist es wahr?«
    »Ja. Wir haben viele Tote zu beklagen.«
    »Ich kann es einfach nicht fassen!« Er sah ehrlich schockiert aus.
    »Liegt das zufällig daran, dass Sie geglaubt haben, die Moonrider wären Ihre Erfindung?«
    »Nun ja, das ist nicht ganz richtig. Schauen Sie, Hutch, wir wollten niemandem schaden.«
    Interessant, dass er plötzlich nicht mehr in der ersten Person Singular sprach, sondern im Plural. »Lassen wir das, Charlie! Außerdem sind die Details im Moment nicht wichtig. Ich bin beschäftigt. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich hatte gehofft, ich könnte etwas tun, um zu helfen.«
    »Sie hätten vor drei Tagen helfen können, als wir zwei Frachtschiffe gebraucht hätten!«
    »Hören Sie, Hutch«, versuchte er es noch einmal, »ich weiß, was wir getan haben, gefällt Ihnen nicht …«
    »Vergessen Sie es, Charlie! Ich genieße es, mich anlügen zu lassen.«
    »Freiwillig hätten Sie nicht mitgespielt, das wussten wir. Aber wir wollten das Programm retten …«
    »Ich habe dafür keine Zeit.«
    »Wir haben in der Nähe des Galactic ein Schiff bereitgehalten. Für den Fall, dass ein Problem auftritt. Niemand war in Gefahr.«
    »Wenn Sie sonst nichts zu sagen haben, dann muss ich das Gespräch beenden.«
    »Nein«, gab er zu, »ich habe weiter nichts zu sagen. Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass wir geglaubt haben, wir müssten das tun. Wir wollten die Akademie schützen.«
    »Verschonen Sie mich, Charlie! Sie und Ihre Freunde interessieren sich nicht im Geringsten für die Akademie, es sei denn, um sie als Hebel zu benutzen, wenn Sie versuchen, Regierungsaufträge für Ihren eigenen Laden zu ergattern. War der Commissioner auch beteiligt?«
    »Nein«, sagte er. »Er wusste nichts davon.«
    »Na ja, wenigstens verpfeifen Sie niemanden, Charlie!«
    »Ich wäre Ihnen wirklich dankbar, Hutch, wenn Sie versuchen würden, darüber hinwegzusehen. Ich habe es nur gut gemeint.«
    Sie lächelte ihn direkt an. »So wie ich das sehe, stehen Sie bald vor Gericht.«
    »Das halte ich für wenig wahrscheinlich.«
    »Ich bemühe mich gern darum, das für Sie zu arrangieren. Auf Wiedersehen, Charlie.«
     
    George ließ sich gewöhnlich durch nichts aus der Ruhe bringen. Immerhin war er eine KI. Aber als er eine oder zwei Minuten nach dem Gespräch mit Dryden ihren Namen flüsterte, wirkte er tatsächlich beeindruckt. »Anruf vom NAU-Präsidenten«, meldete er.
    Hutch beschloss, dass es besser wäre, den Anruf im Sitzen entgegenzunehmen. »Stell ihn durch, George!«
    Eine junge Frau erschien, schwarzes Haar, gut gekleidet, gekünsteltes Lächeln. »Bitte warten Sie auf Präsident Crandall!«, verkündete sie.
    Hutch versuchte, sich zurechtzusetzen. Versuchte, unbeeindruckt zu wirken. So, als spräche sie täglich mit Präsidenten.
    Die Frau wurde durch den besagten Herrn persönlich abgelöst. Patrick O’Keefe Crandall, der erste kanadische Präsident im inzwischen dritten Jahr seiner Amtszeit. Er saß in einem Lehnstuhl und betrachtete ein Dokument - aus irgendeinem Grund musste es ein Dokument sein, nicht nur ein einfaches Blatt Papier -, aber als er sie sah, erhob er sich. »Ms. Hutchins. Eigentlich wollte ich Sie schon ins Weiße Haus bestellen.« In das Neue Weiße Haus, um genau zu sein. Das alte, inzwischen auf einer Insel gelegen, war ein Museum. Crandall versprühte eben jenen Charme, der nicht unerheblich dazu beigetragen hatte, ihn bei der letzten Wahl durch alle zweiundfünfzig Staaten zu tragen.
    Hutch erhob sich ebenfalls. »Es ist mir eine Freude, Sie kennen zu lernen, Mr. President.«
    »Darf ich Sie Hutch nennen?«
    »Ja, Sir. Natürlich. Was immer Sie wollen.« Blöde.
    Er lachte. Alles in Ordnung. »Hutch, soweit ich informiert bin, wird die Anlage

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