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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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gibt Vorschriften, die dergleichen zwischen Vorgesetzten und Untergebenen untersagen.«
    Es blieb keine Stunde mehr, und sie saßen an einem Tisch in der Cafeteria, gleich neben dem Konferenzzimmer, in dem Estevan Hof hielt. »Liebe am Arbeitsplatz: Das kann allerdings zu Problemen führen«, meinte Valya. »Aber es gibt doch noch andere Frauen! Ich finde, Sie stellen einen ziemlich netten Fang dar, Eric.«
    Er lächelte schüchtern. »Danke.« Dann: »Aber sie ist diejenige, die mir gefällt.«
    »Dann verstoßen Sie doch einfach gegen die Regeln!«
    Er schüttelte den Kopf. Unmöglich.
    »Sie müssen selbst entscheiden, was für Sie wichtig ist. Wenn sie die Frau fürs Leben ist, können Sie sich nicht einfach abwenden. Wenn Sie das tun, bedauern Sie es noch in zwanzig Jahren.« Überflüssige Zeit an einem Ort, der binnen kurzer Zeit in die Luft fliegen musste, hat eine merkwürdige Wirkung. Valya ertappte sich dabei, auf ihr eigenes Leben zurückzublicken, an die guten Zeiten zu denken, an alte Freunde, die sie unterwegs irgendwo verloren hatte, an Augenblicke, in denen sie vielleicht einen anderen Weg hätte einschlagen können. Es gab nicht viel, was sie bedauerte, fast nichts, was sie hätte anders machen wollen. Terranova vielleicht (ihre Gefühle waren in diesem Punkt immer noch zwiespältig). Jamie Clemens vielleicht, der Mann, den sie einst geliebt hatte. Den sie immer noch liebte. Aber sie war aus seinem Leben verschwunden, und als sie es sich später anders überlegt hatte, war er wütend auf sie oder vergeben gewesen. Sie wusste nicht genau, was von beidem zutraf.
    Und jetzt war da noch Mac.
    Was für ein ungestümer, abgebrühter, unberechenbarer Mistkerl er doch war! Sie hatte nie jemanden kennen gelernt, der ihm auch nur entfernt ähnlich gewesen wäre. Waren alle Journalisten so? Valya wusste, erwürde wütend sein und sie für ihren Schwindel bezahlen lassen. Aber sie glaubte, sie könne den Schaden reparieren, könne die Beziehung vielleicht doch vorantreiben. Wenn sie zurück wäre, würde sie ihn besuchen. Und sie würde tun, was sie tun musste.
    Inzwischen wurde es allmählich spät. »Zeit, unsere Passagiere einzuladen, Eric.«
    Ihr Commlink vibrierte. Es war Bill.
    »Wir erhalten eine Transmission von der Granville«, meldete er.
    »Lass hören, Bill!« Und sie betete still um gute Neuigkeiten.
    »Salvator«, die Stimme hörte sich französisch an. »Wir haben soeben den Sprung abgeschlossen. Sind nicht so nahe herausgekommen, wie wir gehofft haben. Aber wir sind unterwegs und werden in drei Stunden vor Ort sein.«
    Sie spürte Resignation aufsteigen. Eric starrte sie an. »Was?«
    »Zwei Stunden zu spät.« Die Granville war der Bus, auf den sie gewartet hatten. Valya bestätigte und ging die Zahlen noch einmal durch. Die WhiteStar II konnte fünf Personen aufnehmen. Sieben mit den Lufttanks, die sie an Bord haben sollten.
    Was blieb dann noch an nicht evakuiertem Personal?
    Elf.
    ERIC SAMUELS UNREGELMÄSSIG GEFÜHRTES TAGEBUCH
    Valya war großartig. Sie hat Estevan geholfen, sich zusammenzureißen, und sie hat es mit ihrer ruhigen, selbstsicheren Art geschafft, jeden davon zu überzeugen, dass sie alle wieder heil nach Hause kämen.
    Aber sie hat mich auch vor wenigen Minuten darüber informiert, dass die Granville nicht rechtzeitig hier sein wird. Sie ist gerade dabei, Estevan über die schlechte Neuigkeit in Kenntnis zu setzen. Ich beneide sie nicht um das, was sie durchmacht. Und die Ironie bei all dem ist, dass sie doch ganz genau weiß: Sie hat ihren Job verloren.
    Sonntag, 10. Mai

 
Kapitel 42
     
     
    Im Herzen sind wir eine feige Spezies. Aber das ist gut. Furcht ist ein Reflex, der uns erlaubt zu überleben. Aber manchmal geht diese Furcht mit uns durch. Wenn das geschieht und die Opfer eines solchen Vorgangs sich dem Instinkt widersetzen, der ihnen sagt, sie sollen das Feld räumen, dann überleben diese Individuen oftmals nicht und werden sich nicht reproduzieren. Bedenkt man die Wahrscheinlichkeiten, so ist es schwer zu begreifen, warum Courage nicht längst gänzlich der Evolution zum Opfer gefallen ist.
    Gregory MacAllister, in: Lebenszeiten
     
    Terri Estevan war erschüttert über die Neuigkeit. »Keine Chance?«, fragte sie mit zitternder Stimme. »Gar keine? Vielleicht hat eines der anderen Schiffe mehr Glück und springt in eine bessere Position. So wie die WhiteStar.«
    »Möglich ist das«, räumte Valya ein. »Aber nicht wahrscheinlich.«
    »In Ordnung.« Sie waren

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